State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Kitzingen (town)
Location of issue: Kitzingen (town) (Bayern / Bayern) Stadt
Date of issue: 1.3.1921 AD.,
Value: 50 Pfennig
Size: 95 x 75 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : 109225
Signature: (1)
Printer: Konrad Triltsch Druck- und Verlagsanstalt, Würzburg designer: Richard Rother
Obv.: R - R / GUSCHEIN DER STADT KITZINGEN a M / …. , . - in der Mitte Silhouette der Stadt Kitzingen, oben Wappen der Stadt Kitzingen: Eine durchgehende, oben gezinnte Brücke mit drei Pfeilern.
Rev.: Aufschrift "Und der Beschluss, er war ein weiser, man schaffte an den Notgeldschein." ; in der Mitte ein Ratsherr auf einem Esel, aus dem Geldscheine herauskommen.
References: Grabowski/Mehl 702.1-6/6 .
Kitzingen ist eine Stadt im nordbayerischen Regierungsbezirk Unterfranken und als Große Kreisstadt Sitz des Landratsamtes im gleichnamigen Landkreis. Die historische Weinhandelsstadt liegt im äußersten Westen der Metropolregion Nürnberg.
Die Geschichte der Stadt Kitzingen beginnt um etwa 745 mit der Gründung eines Frauenklosters. 1040 wurde erstmals eine Siedlung („villa“) um das Kloster erwähnt. Vom 11. bis zum 15. Jahrhundert entwickelte sich Kitzingen nach und nach zur Stadt (das genaue Datum der Stadtrechtverleihung ist nicht bekannt) und konnte sich schrittweise von der Abhängigkeit gegenüber dem Kloster loslösen. 1280 wird Kitzingen urkundlich als „oppidum“ bezeichnet, was so viel wie Marktflecken bedeutet. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde die Stadt erstmals mit einem rechteckigen, turmbewehrten Mauerring umgeben. 1802 gelangte Kitzingen erstmals zu Bayern und wurde nach einer kurzen zwischenzeitlichen Zugehörigkeit zum Großherzogtum Würzburg im Jahr 1814 endgültig bayerisch.
In den wirtschaftlich schwierigen Jahren der Nachkriegszeit und der frühen Weimarer Republik gab die Stadt ein eigenes Notgeld heraus, dessen Münzen aufgrund des Materialmangels u.a. auch aus Porzellan bestanden. 1918 wurden Gutscheine zu 50 Pfennig ausgegeben. Die Scheine zeigen Kitzinger Motive wie das Wappen, den Falterturm oder Stadtansichten. Die Herstellung besorgte M. Morschig & Schuber in Kitzingen. Im gleichen Jahr gab die Stadt Notgeld zu 5, 10 und 20 Mark aus. Es wurden die gleichen Scheine verwendet wie in Eggenfelden, Freyung, Fürth und beim Reichsverkehrsministerium, Zweigstelle Bayern. Sie zeigen Personifikationen der Landwirtschaft und der Industrialisierung, hergestellt wurden sie vom Carl Gerber Verlag, München. 1920 wurden Gutscheine zu 50 Pfennig ausgegeben. Die Scheine zeigen erneut örtliche Motive, allegorische Figuren für Handwerk und Landwirtschaft. Auch Texte finden sich auf den Scheinen, zumeist mit einem Bezug zur Inflation oder zum Ort selbst: „O' Kitzingen, du trautes Städtchen schief steht dein Falterturm am Main, gar lieblich sind deine Frankenmädchen und rassig ist dein Frankenwein.“ Die Herstellung übernahm M. Morschig & Schubert in Kitzingen. 1921 gab die Stadt Gutscheine zu 25 und 50 Pfennig in verschiedenen Ausgaben aus, darunter eine Serie à sechs Scheinen. Sie zeigen städtische Motive und thematisieren die Inflation und ihre Entwicklung. Die Entwürfe stammen vom Bildhauer und Grafiker Richard Rother, der in diesen Jahren in Kitzingen lebte und arbeitete. Seine Sujets beziehen sich oft auf den Weinbau und die Winzerkultur. Die Scheine wurden hergestellt von der Konrad Triltsch Druck- und Verlagsanstalt in Würzburg. Notgeld mit inflationsbedingt hohen Werten gab die Stadt Kitzingen 1922 und 1923 aus. Im Inflationsjahr wurden Scheine zu 50.000 bis 1 Billion Mark ausgegeben, die Herstellung übernahm wiederum die Konrad Triltsch Druck- und Verlagsanstalt in Würzburg.