1922 AD., Germany, Weimar Republic, Hohenfriedeberg, Stadt, Notgeld, collector series issue, 75 Pfennig, Grabowski/Mehl 620.1a-9/10. A 07606 Reverse
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State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Hohenfriedeberg, Stadt-Magistrat,
Location of issue: Hohenfriedeberg (Schlesien / Poland: Dobromierz)
Date of issue: 1922 AD., (ohne Datum)
Value: 75 Pfennig
Size: ca. 92 x 63 mm
Material: paper
Watermark: Verschlungene Quadrate
Serial : A
Serial no. : 07606
Signatures: (1)
Printer:
Obv.: Hohenfriedeberger Marsch / Die Glocken erklingen heut mit hellem Schlage, / Heute da ist des Vaterlandes Ehrentag / … , Preussische Marschkolonne über Text und Noten des Hohenfriedeberger Marsches.
Rev.: … , Aussichtsturm, Siegesdenkmal der Preußen auf der Siegeshöhe, darunter Portrait König Friedrichs II. Im Kreis, Fahnen und ein Adler.
References: Grabowski/Mehl 620.1a-9/10 .
Dobromierz (deutsch Friedeberg, ab dem 18. Jahrhundert Hohenfriedeberg bzw. Hohenfriedberg) ist heute ein Ort in der Landgemeinde Dobromierz im Powiat ?widnicki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Dobromierz liegt am Nordrand des Waldenburger Berglandes am linken Ufer des Striegauer Wasser (polnisch Strzegomka).
Vermutlich vor 1289 wurde die slawische Vorgängersiedlung „Swenz“ (Schweinz) durch Herzog Bolko I. deutschrechtlich umgesetzt. Es gehörte zum Herzogtum Schweidnitz und ist für das Jahr 1307 durch den Pfarrer von „Vrideberch“ belegt. Zusammen mit dem Herzogtum fiel es nach dem Tod des Herzogs Bolko II. 1368 erbrechtlich an den späteren böhmischen König Wenzel. 1409 verlieh König Wenzel Friedeberg das Stadtrecht.
Vermutlich Anfang des 18. Jahrhunderts bürgerte sich für Friedeberg die Ortsbezeichnung „Hohenfriedeberg“ ein. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Friedeberg 1742 wie fast ganz Schlesien an Preußen. Im selben Jahr wurde für die evangelischen Bewohner, deren Anzahl zwei Drittel der Bevölkerung betrug, am Marktplatz ein Bethaus errichtet. Seit 1789 war Hohenfriedeberg im Besitz des Freiherrn Carl von Seherr-Thoß. 1811 wurde die bisherige städtische Schule zum Rathaus umgebaut. Nach der Neugliederung der Provinz Schlesien gehörte die Stadtgemeinde Hohenfriedeberg ab 1815 zum Landkreis Bolkenhain. Mit Unterstützung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. wurde 1847 auf dem Galgenberg, der nunmehr als „Siegeshöhe“ bezeichnet wurde, ein Denkmal zum Gedenken an die Schlacht bei Hohenfriedberg errichtet.
Die wirtschaftliche Bedeutung von Hohenfriedeberg blieb im Laufe der Jahrhunderte unbedeutend, zumal es wiederholt durch Brände zerstört wurde. 1852 wurde die neue Landstraße zwischen Bolkenhain und Freiburg eröffnet. Weil es jedoch keinen direkten Bahnanschluss erhielt, blieb es ein unbedeutendes Handwerker- und Ackerbürgerstädtchen. 1909 wurde ein neues Rathaus mit Post und Polizeiwache errichtet. 1932 erfolgte die Eingliederung der Stadtgemeinde Hohenfriedeberg in den Landkreis Landeshut, 1933 in den Landkreis Jauer, mit dem es bis 1945 verbunden blieb.
Die Einwohnerzahl stieg von 454 im Jahre 1787 auf 636 im Jahre 1825. Nach der Eingemeindung von Schweinz im Jahre 1905 wurden 706 Einwohner gezählt; nach der Eingemeindung von Neu Börnchen und Neu Petersdorf im Jahre 1939 waren es 1074 Einwohner.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Hohenfriedeberg wie fast ganz Schlesien 1945 an Polen und zunächst in Góra Pokoju (auch Wysoka Góra Pokoju) umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht vorher geflohen war, weitgehend vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Zwangsumgesiedelte aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. Nachfolgend wurde es zunächst in Vysoka Góra und erst 1948 in Dobromierz umnbenannt. Von 1975 bis 1998 gehörte Dobromierz zur Woiwodschaft Wa?brzych (Waldenburg).
Mit Unterstützung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. wurde 1847 auf dem Galgenberg, der nunmehr als „Siegeshöhe“ bezeichnet wurde, ein Denkmal zum Gedenken an die Schlacht bei Hohenfriedberg errichtet.
Die Schlacht bei Hohenfriedberg (auch Schlacht bei Hohenfriedeberg oder Schlacht bei Striegau) fand am 4. Juni 1745 während des Zweiten Schlesischen Krieges statt.
Am Nachmittag inspizierte Friedrich der Große die erbeuteten Fahnen und die gefangenen Offiziere auf dem Galgenberg, dem Befehlsstand des geflohenen österreichischen Kommandeurs Karl von Lothringen. Auf dem Schlachtfeld oder im Pavillon „Favorite“ des benachbarten Schlosses Rohnstock, wo er übernachtete, soll Friedrich den bekannten Marsch Der Hohenfriedberger komponiert haben. Der Text soll von einem einfachen Soldaten stammen. Gegen diese Legende spricht aber, dass der Marsch das Regiment „Ansbach-Bayreuther“ nennt – dieser Name wurde erst über 20 Jahre nach der Schlacht eingeführt.
Um die Entstehungsgeschichte des Marsches ranken sich zahlreiche Legenden. Angeblich sei das Dragonerregiment Bayreuth, das die Schlacht für Preußen entschieden hatte, am nächsten Tag mit diesem Marsch in sein Quartier eingerückt, und König Friedrich II. habe seinen Hut gezogen. Ob der Marsch tatsächlich damals schon erklang, ist ebenso fraglich wie die Behauptung, Friedrich II. von Preußen – der „Alte Fritz“ – sei der Komponist. Historisch belegt ist indessen, dass der König dem Dragonerregiment Bayreuth einen „Gnaden-Brieff“ ausstellen ließ, der das Regiment berechtigte, sowohl Grenadiermärsche der Fußtruppen mit Trommel und Pfeife als auch Kürassiermärsche der Reiter mit Pauken und Fanfaren zu spielen.
Die erste bekannte Aufzeichnung, eine Klavierbearbeitung, stammt von 1795. Erst 1845, zum hundertjährigen Jubiläum der Schlacht, wurde dem Marsch ein Text unterlegt, „Auf, Ansbach-Dragoner! Auf, Ansbach-Bayreuth! …“, da das Regiment mittlerweile in „Ansbach-Bayreuth“ umbenannt worden war. In der Zeit des Deutschen Kaiserreiches symbolisierte der „Hohenfriedberger“ sowohl aufgrund seiner Verbindung zu den großen Siegen Friedrichs II. als auch wegen dessen, wenn auch ungesicherter, Urheberschaft das Haus der Hohenzollern und galt als „Ruhmesmarsch“ der preußischen Armee.
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