1310-1346 AD., German States, Bohemia, Kuttenberg / Kutná Hora mint, John of Luxemburg, Grossus, Castelin I.1 .
Böhmen, Johann von Luxemburg (1310-1346), Kuttenberg (Kutná Hora), 1310-1346 AD.,
Prager Groschen (27-29 mm / 3,70 g),
Obv.: + IOhANNЄS: PRIMVS / + DЄI: GRATIA [REX: BO]ЄMIЄ , Krone in doppeltem Schriftkreis - around crown.
Rev.: * + * GRO[SS]I: PRAGENSЄS , zweischwänziger bömischer Löwe nach links - Bohemian lion l.
Castelin I.1 ; cf. coll. Dietiker 53 ; cf. coll. Donebauer 817 .
Im Jahr 1298 wurden in Böhmen bei Kuttenberg (Kutná Hora) große Silbererzlager entdeckt. Um das geförderte Silber zu verwerten, ließ der böhmische König Wenzel II. in Kuttenberg eine Münzstätte bauen, und dort wurden ab 1300 die Prager Groschen geprägt.
Die Prager Groschen wurden also nicht in Prag, sondern in Kuttenberg geprägt; in Prag prägte man zu dieser Zeit nur noch Goldmünzen. Das Vorbild für die Prager Groschen war die seit 1266 geprägte französische Tournose. Die für die damalige Zeit riesige Silbermenge von etwa 6500 bis 6800 kg pro Jahr ergab etwa 1.650.000 bis 1.770.000 Prager Groschen pro Jahr - genug, um nicht nur Böhmen, sondern auch Polen und weite Teile des deutschen Reiches mit Groschen zu versorgen. Da die Prager Groschen später in schlechterer Qualität geprägt wurden, findet man sie manchmal mit Gegenstempeln deutscher Städte, durch die die guten von den schlechten Groschen unterschieden wurden. Als ab 1520 in Joachimstal die Taler der Grafen von Schlick geprägt wurden, verloren die Prager Groschen an Bedeutung. 1547 wurden die letzten Prager Groschen geprägt.