1885 AD., Belgium, Antwerpen exhibition, by Leopold Wiener, Bronze medal.
Belgium, Bronze medal struck for the 1885 Antwerpen exhibition, by Leopold Wiener, 1885 AD.,
Æ (30 mm / 9,85 g),
Obv.: ANTWERPEN / LEOP. WIENER. , the river-god of the Schelde/Escaut in turban with cornucopia reclining left before a castle.
Rev.: EXPOSITION UNIVERSELLE D´ANVERS / 1885 , monumental entrance gate.
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Die Brüder Jaques, Leopold und Charles Wiener waren Graveure von Münzen, Medaillen und Briefmarken. Alle waren sehr erfolgreich als Graveure tätig.
Leopold lernte zunächst bei seinem Bruder Jacques, dann an der Akademie in Brüssel und bei David d'Angers in Frankreich, ehe er eine Aufgabe bei der Pariser Münze bei J.J. Barre annahm. Zurück in Brüssel, wurde er Chefgraveur der belgischen Münze, für die er etwa 150 Münzen und Medaillen schnitt.Charles wiederum ging nach dem Abschluss seiner Lehre zunächst (1852/56) an die Pariser Akademie, sodann nach Den Haag (1856/60), London (1860/64)und schließlich nach Lissabon, wo er zum Chefgraveur der portugiesischen Münze aufstieg.
Jacques (Jacob) Wiener war 1815 das erste von insgesamt zehn Kindern, von drei Mädchen und sieben Jungen. Die standesamtliche Geburtsurkunde seines Sohnes unterschrieb sein Vater Marcus Wiener noch in lateinischer Schrift.
Jacques hatte neben seinem noch in Hoerstgen geborenen ältesten Bruder Baruch (1816 – ?) noch weitere acht Geschwister: Leopold (1823 – 1891) und Karel oder Charles (1832 – 1888), Salomon, Henriette, Alexander Maurits, Rosette, Sophie und Meyer.
Der Geburtsort Jacob Wieners, das kleine niederrheinische Dorf Hoerstgen, ist heute ein weiterhin ländlich geprägter Ortsteil der Stadt Kamp-Lintfort. Jacobs Eltern waren der ebenfalls in Hoerstgen geborene jüdische Handelsmann Marcus Wiener (1794 – ?) alias Marcus Mayer und dessen Ehefrau Hanna Baruch (1791 – ?). Die Spuren jüdischen Lebens in der reformierten reichsunmittelbaren Herrschaft Hoerstgen lassen sich zwar bis zum Jahre 1741 zurück verfolgen, doch ist nicht bekannt, wann genau sich die Vorfahren Jacobs dort als Schutzjuden ansiedelten. Der Urgroßvater soll Rabbiner in Ostpreußen gewesen sein.
Der Familienname „Wiener“ wurde erst 1808 in Hoerstgen angenommen. Nach jüdischer Tradition erhielten Kinder den Vornamen des Vaters als Nachnamen. Durch das kaiserliche Dekret vom 20. Juli 1808 wurde jedoch den Juden in den linksrheinischen Gebieten die Annahme fester Familiennamen aufgegeben. Am 8. Dezember 1808 nahm Jacobs Großvater Mayer Levy (1746 – ?), der von Beruf Metzger war und 1790/91 in einer Liste der jüdischen Tributpflichtigen der Herrschaft Hoerstgen aufgeführt wird, vor dem Hoerstgener Bürgermeister für sich, seine Frau und seine drei lebenden Kinder Marcus, Abram und Reis Mayer verbindlich den erblichen Nachnamen "Wiener" an. Mayer Levy, der nicht schreiben konnte, hieß fortan Mathias Wiener. Seine Frau, die bisher Reis Israel hieß, trug nunmehr den Namen Rosine Wiener, während die Kinder die Namen Marcus, Abraham und Therese Wiener erhielten. Der gewählte Name "Wiener" könnte auf eine Herkunft der Familie aus der Stadt Wien hindeuten.
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