1929 AD., Germany, Weimar Republic, Cigarettenfabrik Garbaty, Berlin-Pankow, Germany, Kurmark - Wappenschau, Serie 5, Bild 24, Greiffenberg in Schlesien.
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Cigarettenfabrik Garbaty,
Location of issue: Berlin-Pankow
Date of issue: 1929 AD.
Size: 35 x 45 mm
Material: paper
Printer:
Obv.: … , ein märchenhafter Vogel – halb Adler, halb Löwe –, der in seinen Krallen einen Ritter im Harnisch hält.
Rev.: … , schwarzer Text, Klebstoffreste in den Ecken.
References: .
Gryfów ?l?ski (deutsch Greiffenberg) ist heute eine Stadt im Powiat Lwówecki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit 9561 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020).
Die Namen der an der Grenze zur Lausitz liegenden Burg Greiffenstein oder der Grenzstadt Greiffenberg könnten von einem Angriff eines Feindes stammen. Der Chronikschreiber Knie berichtet in einer geographischen Beschreibung Schlesiens aus dem Jahr 1832 aufgrund einer alten Sage, dass während der Errichtung der Burg ein Nest mit jungen Greifen gefunden worden sei und deshalb die Burg „Greiffenstein“ genannt wurde. Diese Sage spiegelt sich im Wappen wider, welches einen märchenhaften Vogel – halb Adler, halb Löwe –, der in seinen Krallen einen Ritter im Harnisch hält, zeigt. Dasjenige von Greiffenstein stellt denselben, legendären „Vogel“ mit einem Stein in den Klauen dar und ist in das Wappen der Freiherren und später der Grafen Schaffgotsch eingegangen.
In den 1920er Jahren waren Zigarettenbilder – Sammelbilder in der Zigarettenverpackung – sehr beliebt. So gab es auch von der Garbátyfabrik Sammelreihen zu verschiedensten Themen. Die Serie Kurmark Wappenschau entstand 1929 und umfasste 1045 Bilder.
Der Name „Garbáty“ stammt aus dem Belarussischen und bedeutet „Der Bucklige“. Die Familie wanderte aus der früher mehrheitlich von Juden bewohnten und seit 1795 zum Russischen Reich gehörenden Stadt Lida nach Preußen aus. Ende des 19. Jahrhunderts eröffnete Josef Garbáty seine erste Zigarettenfabrik in der Schönhauser Allee mit der Erfolgsmarke Königin von Saba. Ab 1906 zog die Fabrikation in die Hadlichstraße nach Berlin-Pankow, wo sie bis Ende der 1930er Jahre als eines der größten Pankower Unternehmen produzierte.
Bereits im Jahre 1879 begann Josef Garbáty-Rosenthal gemeinsam mit seiner Frau Rosa Rahel, Zigaretten und Tabakwaren in Heimarbeit herzustellen. Im Jahre 1906 verlegte er sein Unternehmen nach Pankow. An der Berliner und an der Hadlichstraße in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Pankow wurden die Fabrikgebäude nach Plänen von Paul Ueberholz errichtet.
Die jüdische Familie Garbáty emigrierte 1939 nach Amerika, nachdem 1938 im Zuge der Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben der Garbáty-Besitz an die aus Köln stammende Jacob-Koerfer-Gruppe und die Hamburger Reemtsma Cigarettenfabriken zwangsverkauft wurde.