1921 AD., Germany, Weimar Republic, Heessen bei Bad Eilsen (municipality), Notgeld, collector series issue, 25 Pfennig, Grabowski/Mehl 587.1-1/3. T Reverse
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State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Heessen bei Bad Eilsen (municipality)
Location of issue: Heessen bei Bad Eilsen (municipality)
Date of issue: 1.1.1921 AD.,
Value: 25 Pfennig
Size: 90 x 60 mm
Material: paper
Watermark: Sechsecke mit Drei Sternen
Serial : T (all: N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W )
Serial no. : -
Signature: Meier (1)
Printer: Edler & Krische, Hannover ; designer: Rudolf Hillebrecht
Obv.: T - HEESSEN / bei Bad Eilsen – aner Awe / 25 - Pfg / Erste Wirkungsstätte des Wunder-Doktors / …. , red building of Heinrich Voigt in an oval frame.
Rev.: HEESSEN - HEESSEN / b. Bad Eilsen – aner Awe / 25 - 25 / Dä an´n fuftahnsten November …. , portrait of Heinrich Voigt in wreath, bottles with his medicine below.
References: Grabowski/Mehl 587.1-1/3 .
Heeßen ist eine Gemeinde im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen. Die Gemeinde ist Teil der Samtgemeinde Eilsen und hat 1385 Einwohner (Ende 2017) sowie eine Fläche von 1,90 km².
Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung als Hesen im Calenberger Urkundenbuch stammt aus dem Jahr 1284. Der Name erklärt sich aus Haus des Hasso oder Hesso. Weitere Namensnennungen waren 1303 de Hessenhusen, 1387 to Hezensen und Hetzensen, 1393 Hesensen, 1412 Hessenssen, 1465 to Hesenhusen, 1550 Heißensenn, 1559 Heßensen und 1640 Heißen.
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Von: „Heeßen – Entwicklung in Raum und Zeit, Seite 349 ff“
Das Schullandheim „Weser“
Wenn im Mai 2006 die Schaumburger Nachrichten aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Bremer Schullandheims „Weser“ in Heeßen einen
kurzen Rückblick geben, so ist die wechselvolle Geschichte dieser Einrichtung und deren Vorläufer nur unvollständig wiedergegeben.
In alten Listungen von 1884 wird erstmalig die Neubauerstelle Voigt mit der alten Hausnummer Heeßen Nr. 26 erwähnt, heute Hauptstr. 1. Hier
erblickte im Jahr 1869 ein Heinrich Voigt das Licht der Welt, der sich in jungen Jahren zum Naturheilkundigen ausbilden ließ. Nachdem er 1896
das Gebäude in der heutigen Hauptstr. umgebaut hatte, eröffnete er ein Jahr später im Alter von 28 Jahren eine Praxis für Naturheilkunde. Bereits
nach ca. drei Jahren hatte er so zahlreichen Zuspruch, dass er um 1900 ein Gästehaus hinter seinen alten Behandlungsräumen baute, in dem Rat
suchende Patienten wohnen konnten.
Von 1898 – 1900 wurde die Rinteln-Stadthagener Eisenbahn gebaut. Mit dem Bahnhof in Bad Eilsen versprach
sich Voigt wohl noch einen stärkeren Zuspruch. Im Jahr 1920 kaufte Voigt das alte Heilbad Bad Hopfenberg, nördlich von Minden/Petershagen an der
B 61, baute dort ein neues Bade- und Pensionshaus, um dann im Jahr 1926 die gesamte Anlage wieder zu verkaufen.Mit der rasanten Geldentwertung während der Inflationszeit Anfang der
zwanziger Jahre kam unser damaliger Ortsvorsteher Meier zu einer recht zweifelhaften Ehre: Er musste mit seiner Unterschrift auf den Heeßer Notgeldscheinen
deren Rechtsgültigkeit bestätigen. Da in dieser Zeit die Reichsmünzanstalt mit der Prägung von Münzen nicht nachkommen konnte,
wurde den Städten und Gemeinden erlaubt, in eigener Verantwortung Kleingeld zu drucken.
Auf den Notgeldscheinen unserer Gemeinde wird recht plastisch von den Heilkünsten des Heeßener „Wunderdoktors“ Heinrich Voigt berichtet. Dieser
war der Großvater unseres heutigen Mitbürgers Wollrad Voigt, Lange Straße. Diesem ist noch in Erinnerung, dass das auf dem 1-Mark-Schein
im Hintergrund abgebildete Gebäude ein Sanatorium war (Heute Bremer Landschulheim) und sich in dem im Vordergrund dargestellte Gebäude die Praxisräume des Großvaters befanden. Während des 2. Weltkriegs gab es auf diesem Voigtschen Grundstück für kurze Zeit ein Schulungszentrum für die Hitlerjugend.
Diese das Dorfkolorit wiedergebenden Notgeldscheine sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit fortschreitender Inflation in den Jahren
1922/23 große Not für breite Bevölkerungschichten auch auf dem Lande Eintrat. Auf dem Höhepunkt der Inflation wurden Löhne und Gehälter täglich
ausgezahlt, damit die Arbeitnehmer ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Einen Tag später hätten sie für ihr verdientes Geld kaum noch
eine Schachtel Streichhölzer kaufen können. Durch das tägliche Hochschnellen der Inflationsrate war es den Kommunen unmöglich, einen verbindlichen
Haushaltsplan aufzustellen. Große Zahlen sagten bei der Aufstellung des Haushaltsplanes nichts aus, denn diese waren Tage später schon Makulatur.
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