1921 AD., Germany, Weimar Republic, Kneitlingen (municipality), Notgeld, collector series issue, 75 Pfennig, Grabowski/Mehl 710.1a-5/10. 31099 Obverse
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State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Kneitlingen (municipality)
Location of issue: Kneitlingen (municipality) (Bsg / Ns) Gemeinde
Date of issue: 1.7.1921 AD., – 1.11.1921.
Value: 75 Pfennig
Size: 98 x 68 mm
Material: handmade paper
Watermark: -
Serial : 1c
Serial no. : 31099
Signature: (1)
Printer: H. G. Rathgens, Lübeck ; designer: Günther Clausen (1885-1954)
Obv.: pf 75 pf / Gemeinde Kneitlingen / dieser Schein verliert seine Gültigkeit am 1/November 1921 / Kneitlingen den 1. Juli 1921 …. , schwarzer Text und Wertangabe, beiderseits jeweils drei Eulen, darunter Text und ein kleines Siegel, KN rot, Serie 1c Druck: dunkelblau, ocker-braun, schwarz.
Rev.: Wie Eulenspiegel Leuten die Schuh von / den Füßen redete – dass sie sich rauften, Till Eulenspiegel tanzt im roten Narrenkostüm auf einem Seil über den Dächern, die Schuhe der Zuschauer um den Bauch gebunden. Drucker rechts am Rand.
References: Grabowski/Mehl 710.1a-5/10 .
Kneitlingen ist eine kleine Gemeinde im Landkreis Wolfenbüttel (Niedersachsen). Sie besteht aus den Ortsteilen Ampleben, Bansleben, Eilum und Kneitlingen, die zwischen Elm und Asse liegen. Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1135 Knetlinge, 1141 Cletligge, 1147 Clettinge, 1236 Rothgerus de Cletlinge, 1318 Cletling, 1318 Cletlinghe, 1356 Knetlinge, 1372 Cletlynge, 1395 Kleetlinge und in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts Knetling. Kneitlingen ist Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Elm-Asse und bekannt als Geburtsort des mittelalterlichen Schelms Till Eulenspiegel, wobei seine Existenz nicht gesichert ist. Der Ortsteil Kneitlingen hatte im Jahre 2015 ca. 128 Einwohner.
Till Eulenspiegel ist der Protagonist eines mittelniederdeutschen Volksbuchs. Laut dieser Schwanksammlung war Eulenspiegel ein umherstreifender Schalk des 14. Jahrhunderts, der sich dumm stellte, tatsächlich aber gerissen war und seinen Mitmenschen immer neue Streiche spielte. Das Volksbuch erschien erstmals um 1510 unter dem Titel Ein kurtzweilig lesen von Dil Ulenspiegel, geboren vß dem land zu Brunßwick, wie er sein leben volbracht hat […] bei dem Straßburger Verleger und Drucker Johannes Grüninger. Das Buch, dessen Verfasser unbekannt blieb, wurde bereits im 16. Jahrhundert zu einem Bestseller.
In Kneitlingen ist Till Eulenspiegel, der Schalk und berühmte Sohn des Ortes, vielfach anzutreffen. Am nördlichen Dorfrand gibt es eine Eulenspiegel-Linde, die 1975 unter Naturschutz gestellt wurde. Auf dem Weg zum Eulenspiegelhof, einer mittelalterlichen Burganlage, trifft man an einer Stallwand auf den Informationskasten der Kirchengemeinde. Ein Eulenspiegel-Porträt weist auf das Denkmal an der Kirche hin. Kneitlingen ist mit Ampleben durch den Taufweg verbunden, einen etwa 1,5 km langer Wanderweg, auf dem der Überlieferung nach Till Eulenspiegel nach seiner Taufe in Ampleben von einer Magd nach Hause getragen wurde. Die Magd war jedoch nach der Tauffeier betrunken. Auf dem Wege nach Kneitlingen wollte sie auf einem Steg einen schlammigen Bach überqueren, fiel jedoch mitsamt dem kleinen Till in den Bach, der noch heute zwischen Ampleben und Kneitlingen fließt. Dies war Tills zweite Taufe. Da er im Bach so schmutzig geworden war, musste er zuhause gebadet werden. Dieses Bad gilt als seine dritte Taufe.
Volkstum und Sagen haben sich mit Kneitlingen beschäftigt. Im Teich vor dem Eulenspiegelhof gibt es den Hakemann, der leichtsinnige Kinder in die Tiefe zieht. Gegenüber im Garten des Behrenschen Hofes wollen noch vor 120 Jahren Spinnjungfern „Erdmännchen“ gesehen haben, die um eine Feuerstelle tanzten. Es soll im Dorf auch einen Schäfer gegeben haben, der Frauen mit dem bösen Blick auf die Zäune bannen konnte.
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Kneitlingen ; https://de.wikipedia.org/wiki/Till_Eulenspiegel
Till war als Kind auf der Wäscheleine seiner Mutter über den Bach gegangen, bis seine Mutter dies bemerkte und die Leine kurzerhand durchschnitt, so daß Till ins Wasser fiel und das ganze Dorf ihn auslachte. Um sich dafür zu revanchieren spannte er Jahre später ein Seil zwischen zwei Häusern und bat die herbeieilenden Dörfler um ihren linken Schuh, bevor er auf dem Seil Kunststücke vollführen würde. Mit 120 linken Schuhen ging er dann auf das Seil und warf diese in die Menge hinab. Darauf wollte jeder seinen Schuh aufsammeln und es gab darob eine Rauferei.
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