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1921 AD., Germany, Weimar Republic, Oelde (town), Notgeld, collector series issue, 1 Mark, Grabowski/Mehl 1007.1-2/3. Obverse 
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Oelde (town)
Location of issue: Oelde (town) (Westfalen / NW) Stadt
Date of issue: 7.12.1920 AD.,
Value: 1 Mark
Size: 91 x 61 mm
Material: paper
Watermark: Achteckfluß
Serial : -
Serial no. : -
Signature: Holterdorf (1)
Printer: ? ; designer: Heinrich Uhrmeister, Oelde
Obv.: Gutschein der / Stadt Oelde / Wo willst du hin mit dem Oelder Wind? Den Oelder Wind, ja habe acht, den hat die Polizei in Pacht! / …. , town arms with mural crown: star above crescent, church and windmill flanking. Small person farting and a policeman.
Rev.: 1 – 1 / De Uelske - Prinzenkranz / O Buer, wat kost´Ju hei? O - Buer, wat kost' Ju Kirmeshei? / In Oelde´s Mauern, in Westfalens Mitte, / Besteht von alters her ein schöner Brauch: / …. , circle of children dancing around three-legged maypole.
References: Grabowski/Mehl 1007.1-2/3 .

Die Stadt Oelde ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Kreis Warendorf im südöstlichen Münsterland mit etwa 30.000 Einwohnern.
Die Stadt Oelde wurde um 890 erstmals urkundlich als „Ulithi im Dreingau“ im Urbar des Klosters Werden erwähnt. Im Jahr 1457 vernichtete eine Feuersbrunst den Ort. Im Jahr 1498 zählte Oelde nach dem Wiederaufbau 750 Einwohner. 1605 wütete ein weiteres Feuer und zerstörte insgesamt 18 Häuser, Scheunen und das Rathaus. Im Jahr 1800 brach ein Großfeuer aus, dem zwei Drittel aller Gebäude zum Opfer fielen. 1804 erhielt Oelde das Stadtrecht. 1847 wurde Oelde durch den Bau der Eisenbahnlinie Minden-Köln an das Eisenbahnnetz angebunden. Damit kam es zum Aufschwung der Industrialisierung in der Stadt Oelde. International bekannt wurde Oelde 1880 mit der Geschichte vom Oelder Wind. Begebenheit:
Ein Kupferschmied ist nachts auf dem Heimweg von einem Biergelage. Unterwegs benimmt er sich so, als wenn er allein auf weiter Flur sei. Das hört ein Hüter des Gesetzes, der in der Nähe patrouilliert. Als der Beamte diese Respektlosigkeit rügt, geht der freche Kupferschmied nicht reumütig in sich, sondern noch mehr aus sich heraus, und zwar unter verstärktem Tonfall.
Am nächsten Morgen schickt ihm die Ortspolizeibehörde folgende Strafverfügung ins Haus: „Sie haben dadurch groben Unfug verübt, dass Sie in der Nacht vom 29. zum 30 März d. J. auf öffentlicher Straße Passanten in absichtlicher Weise durch Blähungen belästigt haben. Sie werden deshalb in eine Polizeistrafe von 5 MK. genommen.“ Die Oelder Lokalzeitung Glocke ist so boshaft, den Wortlaut der Strafverfügung zu veröffentlichen und sie fügt die Bemerkung hinzu, der Kupferschmied entschuldige sich mit - „Fahrlässigkeit“. Im Laufe weniger Wochen erhält der zur Tagesberühmtheit gewordene fahrlässige Kupferschmied aus ganz Deutschland Hunderte von Postkarten, meist von Stammtischgesellschaften, die den anrüchigen Stoff in Poesie und Prosa behandeln. Aus den deutschen Zeitungen ergeht die Nachricht in die Presse aller Länder und Erdteile über. Und alle Welt lacht.
Was der Oelder Kupferschmied verübt hatte, war ja für niemand in der Welt etwas Neues, aber unter Polizeistrafe war es seit Erschaffung des ersten Menschen noch nicht gefallen. Der New York Herald, der die „Bomben-Nachricht“ durch Kabeltelegramm erhält, widmet dem Schicksal des Oelder Kupferschmiedes einen Leitartikel mit der Überschrift: „What happened in Germany?“. Dies alles und die Lästerzungen seiner Mitbürger wirken auf das Gemüt des „Fahrlässigen“, der Berufung gegen die Strafverfügung eingelegt hat, derartig ein, dass er am Tage vor der allenthalben mit Spannung erwarteten Gerichtsverhandlung Oelde fluchtartig verlässt und nicht mehr gesehen wird.
Die Geschichte des fahrlässigen Kupferschmieds bleibt indes auf originelle Weise erhalten. Denn dieser Furz wird Zahlungsmittel. Die Stadt Oelde brachte nämlich Geldscheine in Verkehr, auf denen dieser lokalgeschichtliche Vorgang aus dem Jahre 1908 verewigt worden ist. Auf der Vorderseite der im Sechsfarbendruck hergestellten Oelder Stadtgeldscheine sieht man den furzenden Kupferschmied, verfolgt von den schnüffelnden Hütern des Oelder Gesetzes. In der Oelder Ratspassage stehen die beiden Figuren der Geschichte: Kupferschmied und Schutzmann aus Bronze.
Der Oelder Wind ist ein Gedicht von Ernst Meurin (1885–nach 1965):

Der Kupferschmied, den man hier schaut,
der pupte eines Abends laut.
Ein Schutzmann nahm ihn voll Empörung
in Strafe wegen Ruhestörung.

Da legt der Schmied Berufung ein:
"Solch Ton könnt kein Verbrechen sein!"
Auch hätte er auf leeren Straßen
nur "Oelder Winde" fahren lassen.

"Die Glocke" meldete den Fall
alsbald dem ganzen Erdenball.
Und überall erscholl das Liedchen
vom "fahrlässigen Kupferschmiedchen"

Die Geschichte vom fahrlässigen Kupferschmied, an die auf den Notgeld-Scheinen erinnert wird, hat Oelde einst weltberühmt gemacht. Es war nach Angaben des Heimatvereins der 31. März 1908, als Amtmann Bernhard Geischer dem Kupferschmiedegesellen Hermann Hilger eine polizeiliche Strafverfügung schickte.
In dieser steht geschrieben: „Sie haben dadurch groben Unfug verübt, daß Sie in der Nacht vom 29. auf den 30. März auf öffentlicher Straße Passanten in absichtlicher Weise durch Darmblähungen belästigten. Ich setze daher gegen Sie (...) eine Geldstrafe von 5 Mark fest, an deren Stelle im Unvermögensfalle eine Haftstrafe von 1 Tag tritt.“
Hilger entschuldigte sich mit Fahrlässigkeit und beantragte eine richterliche Entscheidung. Das Urteil fiel am 10. Juni 1908. Darin heißt es: „Der Angeklagte ist des großen Unfugs schuldig und wird dieserhalb mit einer Geldstrafe von 5 Mk., im Unvermögensfalle 1 Tag Haft, bestraft, und es werden ihm die Kosten des Verfahrens auferlegt.“
Die Begründung: Der Angeklagte habe in der Nacht vom 29. auf den 30. März gegen 12 Uhr groben Unfug verübt, weil er in der Nähe von Passanten in ganz unverschämter Weise absichtlich Darmblähungen habe abgehen lassen. Die Geschichte schaffte es bis in die US-amerikanische Presse.

Die Baukosten für die 1924 gebaute Turnhalle an der Overbergstraße sind aus dem Ertrag von Notgeld finanziert worden, mit dem man damals in Oelde an die Geschichte des fahrlässigen Kupferschmieds erinnert hat, Geldscheine im Wert von damals 5 Mark.

Der 'Oelder Wind' bezeichnet eine Begebenheit aus dem Jahre 1908. Ein Kupferschmied Hermann Hilger wurde durch Urteil des Königlichen Schöffengerichts Oelde vom 10. Juni 1908 wegen groben Unfugs zu einer Geldstrafe von fünf Mark verurteilt, weil er in der Nacht vom 29. zum 30. März 1908 in der Nähe von Passanten, unter ihnen von zwei Polizeibeamten, 'in ganz unverschämter Weise absichtlich Darmblähungen mit Geräusch' habe abgehen lassen. Die Oelder Tageszeitung 'Die Glocke' berichtete eingehend über die anrüchige Geschichte, die über die ganze Welt hin bekannt wurde. Sie wurde auch 1921 auf dem 5-Mark-Schein des Oelder Notgeldes 'verewigt', das daraufhin reißenden Absatz fand. Die Stadt finanzierte mit dem Verdienst, dem sogenannten 'Pupgeld', fast die gesamte Kanalisation, die erste Turnhalle und den Neubau einer Amtsrentei am Grünen Weg.

More on https://de.wikipedia.org/wiki/Oelde ; https://de.wikipedia.org/wiki/Oelder_Wind ; https://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/genug-gebaeude-mit-geschichte-abgerissen-1624028727 ; https://www.europese-bibliotheek.nl/de/bucher/Oelde_in_alten_Ansichten/100-127110/Artikel/7

Jedes Jahr zu Pfingsten wird in Oelde ein dreibeiniger Maibaum aufgestellt: Das ist der Pfingstenkranz, um den Jung und Alt begeistert tanzen. Der Tanz um den Pfingstenkranz stammt aus den Zeiten des Odin-Kultes. Odin (auch Wotan genannt) war der Gott der Ernte, des Ackerbaus und der Viehzucht. Er wurde von den Germanen als Hauptgott verehrt. Gehuldigt wurde ihm unter anderem von den Sachsen, deren Kernland sich im heutigen Westfalen befand. Im ehemals sächsisch-westfälischen Ackerbürgerstädtchen Oelde, einstmals Ulithi geheißen, hält sich der Wotanskult indes bis heute. Jeweils zu Pfingsten wird ein dreibeiniger Baum aufgestellt und geschmückt. Mit diesem Maibaum feierten die Vorväter alljährlich im Wonnemonat das „Mai- und Blumenfest“. In seiner ursprünglichen Form handelte es sich um eine mit Bändern und Fähnchen geschmückte Birke als Symbol der Gesundheit. Die Birke war der heilige Baum der Fruchtbarkeitsgöttin Freya, die in vielen Gegenden unter Gesang von Haus zu Haus getragen und zuletzt auf dem Marktplatz des Ortes aufgestellt und von jung und alt bis in die Nacht hinein umtanzt wurde.
Das bekannteste und beliebteste Pfingstenkranzlied wird auf plattdeutsch gesungen. Es handelt sich um einen Wechselgesang mit Reigentanz, bei dem immer mehr Teilnehmer in einen inneren Reigen, der gegenläufig wandert, einbezogen werden. Inhaltlich wird einem als westfälischer Bauer verkleideter Sänger, dem »buer«, der ganze Hof und der Hausstand eingerichtet. Die Mitspielenden geben ihm nacheinander Frau Kind, Wagen, Piärd, Ossen, Knächt, Swiepe, Kauh, Magd, Maschine, Pott, Släif, Liäpel, Schinken und Schamiesken. Zum Schluss kriegt er einen Schubs und wird unter großem Gejohle aus dem Kreis hinaus geprügelt.
Oh Buer, wat kost‘ Ju Hei?
Chor: Oh Buer, wat kost‘ Ju Hei? Oh Buer, wat kost‘ Ju Hei? Oh Buer, wat kost‘ Ju Kirmeshei, et gäiht so viel fö Kirmeshei, Oh Buer wat kost‘ Ju Hei?
Bauer: Min Hei, dat kost‘ ne Kraun, Min Hei, dat kost‘ ne Kraun, Min Hei, dat kost‘ ne Kirmeskraun, et gäiht so viel fö ne Kirmeskraun, Min Hei, dat kost‘ ne Kraun!
Chor: Ju Hei is viel to düer, Ju Hei is viel to düer, Ju Hei is viel to kirmesdüer! Et gäiht so viel fö kirmesdüer, Ju Hei is viel to düer!
Bauer: Min Hei is nich to düer, Min Hei is nich to düer, Min Hei is nich to kirmesdüer! Et gäiht so viel fö kirmesdüer. Min Hei is nich to düer.
Chor: Nu gifft den Buer ne Frau, Nu gifft den Buer ne Kirmesfrau, Et gäiht so viel fö ne Kirmesfrau! Nu gifft den Buer ne Frau!
Bauer (zeigt auf ein Mädchen im Kreise): Dat is min läiwe Frau, Dat is min läiwe Frau, Dat is min läiwe Kirmesfrau! Et gäiht so viel fö Kirmesfrau, Dat is min läiwe Frau … usw.
Im Anschluss an dies plattdeutsch gesungene Lied wird meist ein hochdeutsches Lied gesungen. Wieder wird ein Bauer in den Kreis gestellt. Diesmal singt der Darsteller des Buer aber nicht mit. Der Chor singt allein: „Oh Bauer, hast du Geld? Oh Bauer, hast du Kirmesgeld, Kirmes-, Kirmes-, Kirmesgeld, Oh Bauer, hast du Geld?“

More on https://de.wikipedia.org/wiki/Oelde ; https://de.wikipedia.org/wiki/Oelder_Wind ; https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Meurin ; https://oelder-anzeiger.de/pfingstenkranz/ 
   
Schlüsselwörter: Germany Weimar Republic Oelde Westfalen town Notgeld collector series Pfennig paper Holterdorf Heinrich Uhrmeister wind arms mural crown star crescent church windmill fart policeman circle children dancing three-legged maypole

1921 AD., Germany, Weimar Republic, Oelde (town), Notgeld, collector series issue, 1 Mark, Grabowski/Mehl 1007.1-2/3. Obverse

State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Oelde (town)
Location of issue: Oelde (town) (Westfalen / NW) Stadt
Date of issue: 7.12.1920 AD.,
Value: 1 Mark
Size: 91 x 61 mm
Material: paper
Watermark: Achteckfluß
Serial : -
Serial no. : -
Signature: Holterdorf (1)
Printer: ? ; designer: Heinrich Uhrmeister, Oelde
Obv.: Gutschein der / Stadt Oelde / Wo willst du hin mit dem Oelder Wind? Den Oelder Wind, ja habe acht, den hat die Polizei in Pacht! / …. , town arms with mural crown: star above crescent, church and windmill flanking. Small person farting and a policeman.
Rev.: 1 – 1 / De Uelske - Prinzenkranz / O Buer, wat kost´Ju hei? O - Buer, wat kost' Ju Kirmeshei? / In Oelde´s Mauern, in Westfalens Mitte, / Besteht von alters her ein schöner Brauch: / …. , circle of children dancing around three-legged maypole.
References: Grabowski/Mehl 1007.1-2/3 .

Die Stadt Oelde ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Kreis Warendorf im südöstlichen Münsterland mit etwa 30.000 Einwohnern.
Die Stadt Oelde wurde um 890 erstmals urkundlich als „Ulithi im Dreingau“ im Urbar des Klosters Werden erwähnt. Im Jahr 1457 vernichtete eine Feuersbrunst den Ort. Im Jahr 1498 zählte Oelde nach dem Wiederaufbau 750 Einwohner. 1605 wütete ein weiteres Feuer und zerstörte insgesamt 18 Häuser, Scheunen und das Rathaus. Im Jahr 1800 brach ein Großfeuer aus, dem zwei Drittel aller Gebäude zum Opfer fielen. 1804 erhielt Oelde das Stadtrecht. 1847 wurde Oelde durch den Bau der Eisenbahnlinie Minden-Köln an das Eisenbahnnetz angebunden. Damit kam es zum Aufschwung der Industrialisierung in der Stadt Oelde. International bekannt wurde Oelde 1880 mit der Geschichte vom Oelder Wind. Begebenheit:
Ein Kupferschmied ist nachts auf dem Heimweg von einem Biergelage. Unterwegs benimmt er sich so, als wenn er allein auf weiter Flur sei. Das hört ein Hüter des Gesetzes, der in der Nähe patrouilliert. Als der Beamte diese Respektlosigkeit rügt, geht der freche Kupferschmied nicht reumütig in sich, sondern noch mehr aus sich heraus, und zwar unter verstärktem Tonfall.
Am nächsten Morgen schickt ihm die Ortspolizeibehörde folgende Strafverfügung ins Haus: „Sie haben dadurch groben Unfug verübt, dass Sie in der Nacht vom 29. zum 30 März d. J. auf öffentlicher Straße Passanten in absichtlicher Weise durch Blähungen belästigt haben. Sie werden deshalb in eine Polizeistrafe von 5 MK. genommen.“ Die Oelder Lokalzeitung Glocke ist so boshaft, den Wortlaut der Strafverfügung zu veröffentlichen und sie fügt die Bemerkung hinzu, der Kupferschmied entschuldige sich mit - „Fahrlässigkeit“. Im Laufe weniger Wochen erhält der zur Tagesberühmtheit gewordene fahrlässige Kupferschmied aus ganz Deutschland Hunderte von Postkarten, meist von Stammtischgesellschaften, die den anrüchigen Stoff in Poesie und Prosa behandeln. Aus den deutschen Zeitungen ergeht die Nachricht in die Presse aller Länder und Erdteile über. Und alle Welt lacht.
Was der Oelder Kupferschmied verübt hatte, war ja für niemand in der Welt etwas Neues, aber unter Polizeistrafe war es seit Erschaffung des ersten Menschen noch nicht gefallen. Der New York Herald, der die „Bomben-Nachricht“ durch Kabeltelegramm erhält, widmet dem Schicksal des Oelder Kupferschmiedes einen Leitartikel mit der Überschrift: „What happened in Germany?“. Dies alles und die Lästerzungen seiner Mitbürger wirken auf das Gemüt des „Fahrlässigen“, der Berufung gegen die Strafverfügung eingelegt hat, derartig ein, dass er am Tage vor der allenthalben mit Spannung erwarteten Gerichtsverhandlung Oelde fluchtartig verlässt und nicht mehr gesehen wird.
Die Geschichte des fahrlässigen Kupferschmieds bleibt indes auf originelle Weise erhalten. Denn dieser Furz wird Zahlungsmittel. Die Stadt Oelde brachte nämlich Geldscheine in Verkehr, auf denen dieser lokalgeschichtliche Vorgang aus dem Jahre 1908 verewigt worden ist. Auf der Vorderseite der im Sechsfarbendruck hergestellten Oelder Stadtgeldscheine sieht man den furzenden Kupferschmied, verfolgt von den schnüffelnden Hütern des Oelder Gesetzes. In der Oelder Ratspassage stehen die beiden Figuren der Geschichte: Kupferschmied und Schutzmann aus Bronze.
Der Oelder Wind ist ein Gedicht von Ernst Meurin (1885–nach 1965):

Der Kupferschmied, den man hier schaut,
der pupte eines Abends laut.
Ein Schutzmann nahm ihn voll Empörung
in Strafe wegen Ruhestörung.

Da legt der Schmied Berufung ein:
"Solch Ton könnt kein Verbrechen sein!"
Auch hätte er auf leeren Straßen
nur "Oelder Winde" fahren lassen.

"Die Glocke" meldete den Fall
alsbald dem ganzen Erdenball.
Und überall erscholl das Liedchen
vom "fahrlässigen Kupferschmiedchen"

Die Geschichte vom fahrlässigen Kupferschmied, an die auf den Notgeld-Scheinen erinnert wird, hat Oelde einst weltberühmt gemacht. Es war nach Angaben des Heimatvereins der 31. März 1908, als Amtmann Bernhard Geischer dem Kupferschmiedegesellen Hermann Hilger eine polizeiliche Strafverfügung schickte.
In dieser steht geschrieben: „Sie haben dadurch groben Unfug verübt, daß Sie in der Nacht vom 29. auf den 30. März auf öffentlicher Straße Passanten in absichtlicher Weise durch Darmblähungen belästigten. Ich setze daher gegen Sie (...) eine Geldstrafe von 5 Mark fest, an deren Stelle im Unvermögensfalle eine Haftstrafe von 1 Tag tritt.“
Hilger entschuldigte sich mit Fahrlässigkeit und beantragte eine richterliche Entscheidung. Das Urteil fiel am 10. Juni 1908. Darin heißt es: „Der Angeklagte ist des großen Unfugs schuldig und wird dieserhalb mit einer Geldstrafe von 5 Mk., im Unvermögensfalle 1 Tag Haft, bestraft, und es werden ihm die Kosten des Verfahrens auferlegt.“
Die Begründung: Der Angeklagte habe in der Nacht vom 29. auf den 30. März gegen 12 Uhr groben Unfug verübt, weil er in der Nähe von Passanten in ganz unverschämter Weise absichtlich Darmblähungen habe abgehen lassen. Die Geschichte schaffte es bis in die US-amerikanische Presse.

Die Baukosten für die 1924 gebaute Turnhalle an der Overbergstraße sind aus dem Ertrag von Notgeld finanziert worden, mit dem man damals in Oelde an die Geschichte des fahrlässigen Kupferschmieds erinnert hat, Geldscheine im Wert von damals 5 Mark.

Der 'Oelder Wind' bezeichnet eine Begebenheit aus dem Jahre 1908. Ein Kupferschmied Hermann Hilger wurde durch Urteil des Königlichen Schöffengerichts Oelde vom 10. Juni 1908 wegen groben Unfugs zu einer Geldstrafe von fünf Mark verurteilt, weil er in der Nacht vom 29. zum 30. März 1908 in der Nähe von Passanten, unter ihnen von zwei Polizeibeamten, 'in ganz unverschämter Weise absichtlich Darmblähungen mit Geräusch' habe abgehen lassen. Die Oelder Tageszeitung 'Die Glocke' berichtete eingehend über die anrüchige Geschichte, die über die ganze Welt hin bekannt wurde. Sie wurde auch 1921 auf dem 5-Mark-Schein des Oelder Notgeldes 'verewigt', das daraufhin reißenden Absatz fand. Die Stadt finanzierte mit dem Verdienst, dem sogenannten 'Pupgeld', fast die gesamte Kanalisation, die erste Turnhalle und den Neubau einer Amtsrentei am Grünen Weg.

More on https://de.wikipedia.org/wiki/Oelde ; https://de.wikipedia.org/wiki/Oelder_Wind ; https://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/genug-gebaeude-mit-geschichte-abgerissen-1624028727 ; https://www.europese-bibliotheek.nl/de/bucher/Oelde_in_alten_Ansichten/100-127110/Artikel/7

Jedes Jahr zu Pfingsten wird in Oelde ein dreibeiniger Maibaum aufgestellt: Das ist der Pfingstenkranz, um den Jung und Alt begeistert tanzen. Der Tanz um den Pfingstenkranz stammt aus den Zeiten des Odin-Kultes. Odin (auch Wotan genannt) war der Gott der Ernte, des Ackerbaus und der Viehzucht. Er wurde von den Germanen als Hauptgott verehrt. Gehuldigt wurde ihm unter anderem von den Sachsen, deren Kernland sich im heutigen Westfalen befand. Im ehemals sächsisch-westfälischen Ackerbürgerstädtchen Oelde, einstmals Ulithi geheißen, hält sich der Wotanskult indes bis heute. Jeweils zu Pfingsten wird ein dreibeiniger Baum aufgestellt und geschmückt. Mit diesem Maibaum feierten die Vorväter alljährlich im Wonnemonat das „Mai- und Blumenfest“. In seiner ursprünglichen Form handelte es sich um eine mit Bändern und Fähnchen geschmückte Birke als Symbol der Gesundheit. Die Birke war der heilige Baum der Fruchtbarkeitsgöttin Freya, die in vielen Gegenden unter Gesang von Haus zu Haus getragen und zuletzt auf dem Marktplatz des Ortes aufgestellt und von jung und alt bis in die Nacht hinein umtanzt wurde.
Das bekannteste und beliebteste Pfingstenkranzlied wird auf plattdeutsch gesungen. Es handelt sich um einen Wechselgesang mit Reigentanz, bei dem immer mehr Teilnehmer in einen inneren Reigen, der gegenläufig wandert, einbezogen werden. Inhaltlich wird einem als westfälischer Bauer verkleideter Sänger, dem »buer«, der ganze Hof und der Hausstand eingerichtet. Die Mitspielenden geben ihm nacheinander Frau Kind, Wagen, Piärd, Ossen, Knächt, Swiepe, Kauh, Magd, Maschine, Pott, Släif, Liäpel, Schinken und Schamiesken. Zum Schluss kriegt er einen Schubs und wird unter großem Gejohle aus dem Kreis hinaus geprügelt.
Oh Buer, wat kost‘ Ju Hei?
Chor: Oh Buer, wat kost‘ Ju Hei? Oh Buer, wat kost‘ Ju Hei? Oh Buer, wat kost‘ Ju Kirmeshei, et gäiht so viel fö Kirmeshei, Oh Buer wat kost‘ Ju Hei?
Bauer: Min Hei, dat kost‘ ne Kraun, Min Hei, dat kost‘ ne Kraun, Min Hei, dat kost‘ ne Kirmeskraun, et gäiht so viel fö ne Kirmeskraun, Min Hei, dat kost‘ ne Kraun!
Chor: Ju Hei is viel to düer, Ju Hei is viel to düer, Ju Hei is viel to kirmesdüer! Et gäiht so viel fö kirmesdüer, Ju Hei is viel to düer!
Bauer: Min Hei is nich to düer, Min Hei is nich to düer, Min Hei is nich to kirmesdüer! Et gäiht so viel fö kirmesdüer. Min Hei is nich to düer.
Chor: Nu gifft den Buer ne Frau, Nu gifft den Buer ne Kirmesfrau, Et gäiht so viel fö ne Kirmesfrau! Nu gifft den Buer ne Frau!
Bauer (zeigt auf ein Mädchen im Kreise): Dat is min läiwe Frau, Dat is min läiwe Frau, Dat is min läiwe Kirmesfrau! Et gäiht so viel fö Kirmesfrau, Dat is min läiwe Frau … usw.
Im Anschluss an dies plattdeutsch gesungene Lied wird meist ein hochdeutsches Lied gesungen. Wieder wird ein Bauer in den Kreis gestellt. Diesmal singt der Darsteller des Buer aber nicht mit. Der Chor singt allein: „Oh Bauer, hast du Geld? Oh Bauer, hast du Kirmesgeld, Kirmes-, Kirmes-, Kirmesgeld, Oh Bauer, hast du Geld?“

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Schlüsselwörter:Germany / Weimar / Republic / Oelde / Westfalen / town / Notgeld / collector / series / Pfennig / paper / Holterdorf / Heinrich / Uhrmeister / wind / arms / mural / crown / star / crescent / church / windmill / fart / policeman / circle / children / dancing / three-legged / maypole
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