Germany, 1977 AD., modern reproduction of a Hildesheim mint Taler, bishop Jobst Edmund von Brabeck, dated 1698 and R 1977 AD., cf. Davenport 5412.
Germany, modern reproduction of a Hildesheim mint Taler, bishop Jobst Edmund von Brabeck (1688-1702), moneyer: Heinrich J. Sebastiani (HIS) (1694 - 1702), dated 1698 and R 1977 AD.,
Taler reproduction (43 mm / 24,80 g), copper, medal alignment ↑↑ (0°), plain edge, varnished,
Obv.: IN PACE ET ÆQUITATE / H - IS / 16 - 98 // R 1977 , ("In freedom and equity") , arms, modern date in an oval punch at 7 o´clock.
Rev.: HÆC SUNT MUNERA MINERÆ SANCTI ANTONII EREMITÆ , ("These are the gifts of the mine of St. Anthony, the hermit") , Saint Antony standing frontal, holding book and crozier.
cf. Davenport 5412 ; Mehl 656 ; Müs. 30/2 ; Spruth 3 .
Year / Mintage
1977 / ?
Ausbeutetaler der Grube St. Antonius in Hahnenklee von 1698, Münzstätte: Hildesheim, Münzmeister: Heinrich J. Sebastiani (HIS), 1694 - 1702
Die Bildseite des sogen. Antoniustalers zeigt den heiligen Antonius, den Vater des Mönchtums. Er steht in ein weites Gewand gehüllt, barfuß auf der Erde. In der rechten Hand hält er ein aufgeschlagenes Buch. In der Linken trägt der Heilige den Bischofsstab mit dem Tau-Kreuz. Die Übersetzung der lateinischen Umschrift: HAEC SUNT MUNERA MINERAE SANOTI ANTONII EREMITAE lautet: Dies sind die Geschenke der Grube St. Antonius Eremita. Die Vorderseite zeigt das Wappen des Hildesheimer Bischofs aus dem westfälischen Geschlecht der Grafen von Brabeck, zu erkennen an den drei Wolfsangeln. Die lateinische Umschrift „IN PACE ET AEQUITATE“ lautet in deutsch: In Frieden und Gleichheit. Diese Devise findet sich auf allen Prägungen des Bischofs.
Das gute Verhältnis zwischen Bischof und Domdechant endete 1667. Brabeck stand in Opposition zu von Galen weil dieser Ferdinand von Fürstenberg und nicht, wie Brabecke wünschte, Maximilian Heinrich von Bayern zum Koadjutor ernannte. Das Ziel von Brabeck war dabei eine Stärkung des Domkapitels zu Lasten des Bischofs. Möglicherweise stand dahinter auch das Ziel selbst Nachfolger von Galens zu werden.
Fürstbischof in Hildesheim.
Als Gefolgsmann von Max Heinrich, der auch Bischof von Hildesheim war, wurde von Brabeck 1668 in das Domkapitel von Hildesheim aufgenommen und dort Domdechant. Ein Jahr später wurde er zum Statthalter von Maximilian Heinrich im Bistum Hildesheim ernannt. Im Jahr 1674 gab er seine Position im Domkapitel Münster auf.
Nach dem Tod von Maximilian Heinrich wurde von Brabeck am 19. Juli 1688 zum Fürstbischof von Hildesheim gewählt.
Obwohl die protestantischen Bürger Hildesheims den Ausgleich suchten, versuchte von Brabeck, wie sein Vorgänger Maximilian Heinrich von Bayern, von der Stadt Hildesheim bischöfliche Rechte zurückzufordern. Als er seine Truppen zu seiner Bischofsweihe auf dem Hof des Domes antreten ließ, wurde dies von den Bürgern als Provokation angesehen. Diese sahen dadurch ihr seit Alters bestehendes Befestigungsrecht missachtet. Der Bischof sah sich gezwungen die Stadt zu verlassen und nach Burg Steuerwald überzusiedeln. Der dort stattfindenden Huldigung blieben die Stadtbürger fern. Im Jahr 1692 kam es sogar zu Kämpfen zwischen den Bürgern und den Truppen des Bischofs in der Stadt. Die Schwäche nutzte Ernst August von Hannover zur Besetzung der Stadt Peine.
St. Peter und Paul in Hemer, wesentlich finanziert durch Jobst Edmund von Brabeck
Auch eine gewaltsame Unterwerfung Hildesheims gelang ihm nicht. Mit den übrigen Landständen des Bistums geriet er in Konflikt, weil er die Lutheraner benachteiligte und die Gegenreformation förderte. Dies geschah unter anderem dadurch, dass er katholische Bauern aus Westfalen auf während des dreißigjährigen Krieges wüst gefallenen Gebieten ansiedelte.
Im Jahr 1697 wurde er zum Apostolischen Vikar des Nordens ernannt. Im Jahr 1690 belehnte er Mitglieder der Familie Brabeck mit Schloss Söder.
Von Brabeck blieb seiner Heimat eng verbunden. So trat er als Finanzier von Kirchenbauten in Letmathe und Hemer hervor. In Südwestfalen hatte er auch Besitzungen. So besaß er Beteiligungen am Bergbau im Gebiet der heutigen Stadt Plettenberg. Um 1680 erwarb er auch die äußerst ergiebige Kupfermine Rhonard bei Olpe. Noch zu seinen Lebzeiten begann der Aufschwung der Kupferverhüttung.
Von Brabeck starb 1702 als zu dieser Zeit ältester Reichsfürst.
Die Bergwerke waren Privateigentum des Bischofs. Das Betreiben der Gruben war allerdings für den Bischof ein Zuschußgeschäft, er hat ca. 33.000 Mariengulden Zubuße gezahlt. Erlöst hat er aber nur ca. 10.000 Mariengulden aus dem gewonnenen Silber. Hinzu kam noch ein geringer Ertrag an anderen Metallen.