1921 AD., Germany, Weimar Republic, Görlitz, Weinrestaurant, Café und Hotel "Hansa", Notgeld, collector series issue, 10 Pfennig, Grabowski/Mehl 450.1a-1/4. 8823 Reverse
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Görlitz, Weinrestaurant, Café und Hotel "Hansa"
Location of issue: Görlitz (Schlesien / Sachsen and Poland: Zgorzelec)
Date of issue: 1921 AD., valid til 31.12.1921
Value: 10 Pfennig
Size: 41 x 62 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : 8823
Signature: - (0)
Printer: Görlitzer Nachrichten und Anzeiger
Obv.: / / / …. , chalice within six-pointed star.
Rev.: / / / …. , Hanseatic Cog.
References: Grabowski/Mehl 450.1a-1/4 .
Görlitz (oberlausitzisch: Gerlz, Gerltz oder auch Gerltsch, obersorbisch Zhorjelci) ist die östlichste Stadt Deutschlands, Kreisstadt des Landkreises Görlitz im Freistaat Sachsen und größte Stadt der Oberlausitz. Einwohner: 56.574 (31. Dez. 2022).
Sie liegt an der Lausitzer Neiße, die seit 1945 die Grenze zu Polen bildet. Die Grenze trennte die östlichen Stadtteile auf der anderen Seite des Flusses ab. Diese Stadtteile bilden die eigenständige polnische Stadt Zgorzelec.
Der Stadtname leitet sich von dem altobersorbischen *Zgorelc (= Siedlung auf einem ausgebrannten Waldstück, Brandrodungssiedlung) her. Görlitz wurde 1071 erstmals in einer Urkunde König Heinrichs IV. erwähnt. Darin erhielt der Bischof von Meißen das slawische Dorf Goreliz als Geschenk. Das Gebiet der heutigen Ober- und Niederlausitz kam 1075 als Pfand und 1089 als Reichslehen unter die Herrschaft der böhmischen Herzöge und späteren Könige, die mit Unterbrechungen bis 1635 damit auch Stadtherren von Görlitz waren.
Im April 1636 wurde Görlitz zusammen mit der Oberlausitz, deren Stände sich den aufständischen Böhmen angeschlossen hatten, zum Ausgleich für Kriegsschulden des Kaisers an das Kurfürstentum Sachsen vergeben. Nach der Niederlage Napoleons lief das sächsische Heer zu den Alliierten über, doch wurde Sachsen als Gegner behandelt. Daher war Sachsen beim Wiener Kongress nicht vertreten. Dort wurde 1815 die Oberlausitz geteilt und Görlitz der preußischen Provinz Schlesien zugeschlagen und gleichzeitig Sitz des gleichnamigen Landkreises Görlitz innerhalb des Regierungsbezirks Liegnitz.
Die Zugehörigkeit zu Preußen hatte erheblichen Einfluss auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung der Stadt. Das preußische Stadtrecht wurde 1833 eingeführt, und die Stadt kam unter dem ersten Oberbürgermeister Gottlob Ludwig Demiani zu einer erneuten Blüte. Im Jahr 1847 erhielt sie einen Bahnanschluss nach Dresden und wurde gleichzeitig über eine Zweigbahn mit Berlin und Breslau verbunden. 1867 eröffnete die Berlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaft ihre Bahnstrecke von Berlin nach Görlitz vom Görlitzer Bahnhof in Berlin. 1873 wurde für Görlitz ein eigener Stadtkreis gebildet. Damit in Verbindung stand eine rasche Industrialisierung. Zahlreiche öffentliche Großbauten, Industrieanlagen und Wohnsiedlungen der Gründerzeit prägen noch heute das Stadtbild südlich der Altstadt. Mit der Teilung Schlesiens in die Provinzen Ober- und Niederschlesien kam Görlitz 1919 zur westlichen Provinz Niederschlesien.
Die Vorderseite nimmt bezug auf den sogenannten Görlitzer Schekel.
Als Görlitzer Schekel bezeichnet man im deutschen Sprachraum Medaillen (unabhängig vom Herstellungsort), die Münzprägungen des Jüdischen Krieges als religiöse Objekte kopieren. Andere Bezeichnungen sind Weihrauchmünzen (censer pieces) oder Falsche Schekel. Diese hatten bei Numismatikern lange den Ruf billiger Fälschungen, was aber ihre Bedeutung als Devotionalien verkennt.
In der Frühen Neuzeit wurden Exemplare der antiken silbernen Jerusalemer Schekel in Europa bekannt. Görlitzer Schekel sind Nachahmungen dieser Münzen; sie sind größer und meist nicht aus Edelmetall.
Das Zentrum der Medaillenproduktion im deutschen Sprachraum war Görlitz, offenbar verkaufte man schon seit dem späten 16. Jahrhundert die Stücke an die Besucher des dortigen Nachbaus des Heiligen Grabes. Im 18. Jahrhundert wurden diese Souvenirs dann beworben, das Material war Silber oder Zinn. Man erhielt die Schekel beim Custos des Heiligen Grabes; dies soll bis in die NS-Zeit üblich gewesen sein. Die städtische Münzsammlung besaß eine Sammlung von mindestens 36 Görlitzer Schekeln. Seit 1945 sind diese verschollen.