1917 AD., Germany, 2nd Empire, Kochlowitz bei Kattowitz, Gemeinde, Notgeld, currency issue, ½ Mark, Tieste 3555.05.06A. Obverse
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State: Germany, 2nd Empire
Issuer: Kochlowitz / Kochlowice (Oberschlesien), Gemeinde
Location of issue: Kochlowitz / Kochlowice (Oberschlesien)
Date of issue: 1.6.1917 , bis 31.12.1917 gültig,
Value: ½ Mark
Size: 93 x 63 mm
Material: blue paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signature: (1)
Printer: Franz Knote, Gleiwitz
Obv.: / / … , schwarzer Text und Unterschrift, alles im schwarzen Rahmen. Ohne Trockenstempel der Gemeide.
Rev.: Nur mit Prägestempel ver- / sehene Gutscheine haben Gültigkeit , schwarzer Text. Ohne Trockenstempel der Gemeide.
References: Tieste 3555.05.06A .
Der slawische Name Kochlowice bedeutet Lieblingsort.
Ruda ?l?ska (deutsch Schlesisch Ruda, früher Ruda O.S.) ist eine kreisfreie Großstadt in der Woiwodschaft Schlesien in Polen, etwa 20 km nordwestlich von Katowice. In ihrer heutigen Form entstand die Stadt Ruda ?l?ska erst 1959 durch den Zusammenschluss der Orte Ruda und Nowy Bytom (Friedenshütte). Die Stadt gliedert sich in elf Stadtbezirke, einer davon ist Koch?owice (Kochlowitz).
In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, von 1919 bis 1921, war auch das Gebiet von Ruda in die Kämpfe um die staatliche Zugehörigkeit Oberschlesiens verwickelt. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien 1921 stimmten 6212 für den Anschluss an Polen und 4105 für den Verbleib bei Deutschland. Bei der Teilung Oberschlesiens 1922 kam die Stadt zu Polen.
Koch?owice (deutsch: Kochlowitz) – ein Stadtteil der Stadt Ruda ?l?ska, früher eine eigenständige Gemeinde von Koch?owice. Die erste Erwähnung von Koch?owice stammt aus dem Jahr 1360. Das ehemalige Gemeindewappen zeigt ein Kirchengebäude. Im Jahr 2006 lebten in Koch?owice 12.738 Menschen.
Koch?owice liegt auf dem Schlesischen Hochland in Oberschlesien. Sie bilden den südlichen Teil der Stadt Ruda ?l?ska. Sie grenzen an die Bezirke Bykowina, Wirek und Halemba. Sie grenzen im Osten an die Stadt Chorzów und im Süden an Kattowitz. Durch Koch?owice fließen zwei Flüsse: die K?odnica, ein rechter Nebenfluss der Oder, und die Koch?ówka (Bielszowicki-Bach), die in die K?odnica mündet.
Die urkundlichen Anfänge der Besiedlung reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Die erste Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1360 („Kochlowa Lanka“). Die ältesten gesicherten Siedlungsspuren im Gebiet von Koch?owice stammen jedoch aus dem 13. Jahrhundert. Damals entstand eine Verteidigungshochburg, die sogenannte Festung Koch?owice. Das Dorf Koch?owice selbst wurde vermutlich im 14. Jahrhundert nach deutschem Recht gegründet. Leider ist die Ortsbestimmung nicht erhalten. Bis heute hat die Siedlung ihre charakteristische Lageaufteilung.
Die Zeit der Industrialisierung: Das erste Bergwerk mit dem Namen „Hugo“ wurde 1824 gegründet, das zweite mit dem Namen „Zwang“ wurde 1828 eröffnet. Die Bergwerke wurden 1849 zu einem Bergwerk mit dem Namen „Hugo-Zwang“ zusammengelegt. Dieser Name wurde lediglich geändert im Jahr 1928, als das Bergwerk nicht mehr im Besitz der Familie Henckel von Donnersmarck war und in den Besitz der Aktiengesellschaft „Wirek Kopalnie S.A.“ überging. Fünf Jahre später, im Jahr 1933, wurde das Bergwerk geschlossen, was zu einer Überschwemmung führte. Erst 1939 wurde es von den deutschen Behörden wiedereröffnet.
Bei der Volksabstimmung 1921 gab es 3.364 Stimmen für Polen und 868 für Deutschland. Ein Jahr später wurde Koch?owice an Polen eingemeindet. Ende der 1930er Jahre wurde eine Reihe polnischer Militärbefestigungen, die sogenannten Befestigtes Gebiet Schlesiens. Koch?owice wurde 1951 nach Nowy Bytom eingemeindet und 1959 zusammen mit Nowy Bytom als einer der Bezirke nach Ruda ?l?ska eingemeindet.
Ortsbeschreibung Kochlowitz (Quelle : Felix Triest, Topographisches Handbuch von Oberschlesien, 1864/65):
Das Majoratsgut Kochlowitz, 2 Meilen von Beuthen entfernt, besteht aus einem Kirchhofe und einem Dominialforste. Kochlowitz liegt dicht geschlossen, nach Nordwest abgedacht auf einer kleinen Anhöhe, im Mittelpunkte zwischen Beuthen und Nikolai, und grenzt gegen Norden an die Feldmark von Schwientochlowitz, gegen Süden an die Feldmark von Paniewnik, Kreis Pleß, gegen Osten and die Feldmarken von Radoschau und Bärenhof und gegen Westen an die Feldmarken von Neundorf und Bykowine. Die Dominialforsten enthalten im Bärenhofer, Kochlowitzer und Bykowiner Reviere zusammen 2594 Morgen. Der Rusticalbesitz beträgt : 56 Morgen Gärten, 21 Morgen Hofraum, 1322 Morgen Acker, 198 Morgen Wiesen, 150 Morgen Hutung, 37 Morgen Unland und Wege, zusammen 1785 Morgen. Dominialbesitzer ist der Graf Hugo Henckel von Donnersmark auf Siemianowitz. Die Gemeinde zählt 20 Bauern, 6 Gärtner, 78 Häusler und 100 Einlieger. Der Viehstand der Rusticalbesitzer von Kochlowitz besteht aus 60 Pferden, 3 Ochsen, 200 Kühen, 40 Stück Jungvieh und 35 Schweinen. Kochlowitz at naßkalten, ziemlich schwerem Boden, Unterlage meiste Letten; nur südwestlich ist totaler Sandboden. Bodenerzeugnisse : Roggen, Kartoffeln, Hafer und Heiden. Kochlowitz wird von Osten nach Westen durch die von Radoschau nach Neudorf, und von Süden nach Norden durch die von Nikolai nach Beuthen führenden Straßen in der Mitte durchschnitten.
Im Bezirke des Dorfes sind zwei Kohlengruben im Betriebe :
Die Hugo-Grube, welche dem Grafen Hugo Henckel von Donnersmark gehört und seit dem Jahre 1828 mit einigen Unterbrechungen genutzt wird. Dieselbe liegt ungefähr 1800 Schritt von der Antonienhütte-Schwientochlowitzer Chaussee, südöstlich im Kochlowitzer Dominialforst und lieferte im Jahre 1859 117.570 Tonnen Kohlen aller Art, die an die nahe Thurzo-Zinkhütte und nach Beuthen an C. Schierer abgesetzt wurden und einen Werth von 24.100 Thalern hatten, wobei 86 Bergleute Beschäftigung fanden.
Die Selma-Grube liegt nordöstlich an der Marktscheide der Hugo-Grube, hat mehrere Besitzer und ist nur in Betrieb gesetzt, um die unterhalb des Flötzes liegenden Eisensteine später ohne Nachtheil für die Grube abbauen zu können. Im Ganzen wurden 1859 gefördert 1159 Tonnen Kohlen aller Art, welche einen Werth von 150 Thalern hatten. Die Arbeiter wurden von der Eisensteinförderung genommen.
Die Gruben Siegfried, Jenny, Emanuel, Paul, Viereckssegen, Köpfeloben, Kochlowitz, Alexandrine und Jennywunsch liegen in Fristen und gehören mehreren Kuxbesitzern.
Auf Kochlowitzer Terrain liegt die dem Grafen Hugo Henckel von Donnersmark gehörige Eisensteinförderung, und zur in südöstlicher Richtung von Kochlowitz. Die Eisensteine werden durch Absinken runder Duckeln ohne Zimmerung in geringen Teufen gewonnen und zur Antonienhütte abgesetzt. Die 1859 geförderten 149.356 Centner Eisensteine hatten einen Werth, den Centner mit 5 Sgr. Berechnet, von 24.892 Thalern 20 Sgr. Die Belegschaft der Förderung bestand aus 152 Mann.
Gewerbetreibende befinde sich in Kochlowitz : ein Schankwirth, vier Kaufleute, zwei Krämer und Victualienhändler, zwei Fleischer, drei Schuhmacher, zwei Schneider, zwei Tischler, zwei Stellmacher, drei Schmiede, eine Maurer und ein Bäcker. Die Einwohner sind zum größeren Theile Arbeiter und werden auf der Eisensteinförderung und den benachbarten Gruben und Hütten beschäftigt, nur zum kleineren Theile ernähren sie sich von Ackerbau und Vecturanz, auch von der Viehzucht. Die Steuern betragen : 117 Thlr. Grundsteuer, 61 Thlr. Haussteuer, 528 Thlr. Klassensteuer und 60 Thlr. Gewerbesteuer.
In Kochlowitz befindet sich eine massive Kirche mit Glockenthurm, welche circa 2000 Menschen faßt. Dieselbe ist in den Jahren 1803-1805 von dem Grafen Lazarius Henckel von Donnersmark erbaut. Früher bestand sie aus Holz. Die eingepfarrte Seelenzahl ist 5500. Das alte Schulhaus mit zwei Lehrzimmern und der Lehrerwohnung ist vor circa 70 Jahren erbaut. Vor dieser Zeit war nur ein hölzernes Gebäude vorhanden, welches der totalen Baufälligkeit wegen abgetragen werden mußte. Das zweite Schulgebäude, mit einer Klasse, ist erst im Jahre 1839 hergestellt und steht am nördlichen Eingange von Kochlowitz, auch massiv erbaut. Es fungiren in Kochlowitz ein Lehrer welcher zugleich Organist ist, und zwei Adjutanten. Die Schule besuchen 429 katholische Kinder.
Aus der Geschichte von Kochlowitz
Die ersten Erwähnungen von Kochlowitz stammen aus den Jahren 1360 ("Kochlowa Lanka") und 1369 ("Kochelwicz"). Im 14. Jahrhundert war Kochlowitz Zollstation auf der Straße zwischen Beuthen und Nikolai. Im 16. und 17. Jahrhundert gab es in Kochlowitz eine Salzmine, die heutige Salzstraße erinnert noch an diese. Ebenso gab es einen großen Steinbruch, in dem Mühlsteine produziert wurden. 1623 wurde Radoschau als Vorwerk gegründet. Schon im Jahre 1656 gab es eine Schule mit einem Lehrer, 1786 wurde dies erste Kohlengrube eröffnet.
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