State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Labiau (Ostpreussen) Kreis
Location of issue: Labiau (Ostpreussen)
Date of issue: 1918 AD. (ohne Datum)
Value: 50 Mark
Size: 150 x 100 mm , durch Lochung entwertet
Material: paper
Watermark:
Serial : -
Serial no. : 0012
Signatures: ? & Dr. Constantin (2)
Printer:
Obv.: … , schwarzer Text und violettes Siegel auf blaugrauem Unterdruck.
Rev.: … , schwarzer Text auf blaugrauem Unterdruck.
References: Geiger 301.04 .
Der Kreis Labiau war ein Landkreis in Ostpreußen und bestand in der Zeit von 1818 bis 1945. Er lag an der südöstlichen Küste des Kurischen Haffs und seine Kreisstadt war die Stadt Labiau. Einwohner 1910: 51.057.
Litauisch "labguvyna" = Heilstein (cuprum aluminatum sive lapis divinus/Cuprum aluminatum wird auch Augenstein, Heiligenstein und Kupferalaun genannt und ist ein Chalcedon aus der Gruppe der Quarze).
Urkundliche Erwähnungen: 1258 Kaymelabegowe, 1258 Labegowe moter, 1261 in terra Labigow, 1300 Labigow/ Labiow, 1420 Labiau/ Labiaw.
Der Name beschreibt dort zu findende Mineralien sowie die Eigenschaft der Landschaft.
Auf einer farbigen Karte der Ordensritter aus dem 13. Jahrhundert findet man eine Inschrift in der Ostsee nahe der nördlichen Samlandküste: "Hie findt man den oug stein". Er muss also von immenser Bedeutung gewesen sein, vor allem deshalb, weil wichtige Städte und Gewässer nur unzureichend dargestellt werden. prußisch "moter" = sumpfiges Land, priesterliches Regierungs-Areal, Beritt, "caymis" = Dorf.
Der größte Teil des Gebiets des Kreises Labiau gehörte seit der ostpreußischen Kreisreform von 1752 zum damaligen Kreis Tapiau, der die alten ostpreußischen Hauptämter Labiau, Tapiau und Taplacken umfasste. Zum Hauptamt Labiau gehörten 61 Orte.
Der größte Teil des Gebiets des Kreises Labiau gehörte seit der ostpreußischen Kreisreform von 1752 zum damaligen Kreis Tapiau, der die alten ostpreußischen Hauptämter Labiau, Tapiau und Taplacken umfasste. Zum Hauptamt Labiau gehörten 61 Orte. Im Rahmen der preußischen Verwaltungsreformen ergab sich mit der „Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehörden“ vom 30. April 1815 die Notwendigkeit einer umfassenden Kreisreform in ganz Ostpreußen, da sich die 1752 eingerichteten Kreise als unzweckmäßig und zu groß erwiesen hatten. Zum 1. Februar 1818 wurde im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen aus dem nördlichen Teil des Kreises Tapiau der neue Kreis Labiau gebildet. Dieser umfasste die Kirchspiele Caymen, Deutsch Labiau, Gilge, Legitten, Litauisch Labiau, Laukischken und Popelken. Das Landratsamt war in Labiau. Seit dem 3. Dezember 1829 gehörte der Kreis – nach dem Zusammenschluss der Provinzen Preußen und Westpreußen – zur neuen Provinz Preußen mit dem Sitz in Königsberg i. Pr.
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Nach der Teilung der Provinz Preußen in die Provinzen Ostpreußen und Westpreußen wurde der Kreis Labiau am 1. April 1878 Bestandteil Ostpreußens. Am 9. Januar 1884 wurde die Besitzung Michelau – eine Enklave im Kreis Wehlau – vom Kreis Labiau an den Kreis Wehlau abgetreten. Am 1. Juli 1891 wurden die Gutsbezirke Julienhöhe und Willmanns aus dem Landkreis Königsberg i. Pr. in den Kreis Labiau eingegliedert. Zum 30. September 1929 fand im Kreis Labiau entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der die meisten Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Um 1930 hatte der Kreis Labiau bei einer Gesamtfläche von 1066 Quadratkilometern rund 50.000 Einwohner. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und kam danach unter sowjetische Verwaltung. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, sofern sie nicht bereits geflüchtet war, in der Folge vertrieben. Heute gehört das ehemalige Kreisgebiet zur russischen Oblast Kaliningrad. Labiau wurde 1946 in Polessk umbenannt. Seit Auflösung der Sowjetunion gehört Polessk zur Russischen Föderation.
Landrat war 1918–1920 Otto Constantin (1883–1928).
Otto Maximilian Constantin (* 26. Februar 1883 in Berlin; † 25. Januar 1928 ebenda) war ein deutscher Verwaltungsjurist.
Constantin studierte an der Eberhard Karls Universität Tübingen Rechtswissenschaft und wurde zum Dr. jur. promoviert. Mit Paul Friedrich Scheel und Bruno Claußen II renoncierte er im Corps Franconia Tübingen.[1] Recipiert wurde er am 25. November 1903. Im Sommersemester 1904 bewährte er sich als Senior. „Er war dem Corps nicht durch Familienbeziehungen verbunden und hat es doch wie selten einer verstanden, in der stolzen Vergangenheit unseres Corps die Ziele für die Corpspolitik der Gegenwart zu finden. Mit glühender Liebe hing er an seinem Corps und setzte sich als Aktiver, wie auch in späteren Jahren – bis zuletzt – stets mit seiner ganzen Persönlichkeit ein für das, was nach seiner Überzeugung für Franconias Politik das Richtige war, wenn er dabei auch gelegentlich maßgeblichen Corpsbrüdern und herrschenden Mehrheiten entgegentreten mußte.“ Nachdem er im Garde-Jäger-Bataillon am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatte, trat er in die innere Verwaltung Preußens. Er war Regierungsrat beim Oberpräsidium der Ostpreußens. Er wurde im November 1918 (zur Zeit der Novemberrevolution) kommissarisch und im August 1919 endgültig zum Landrat im Kreis Labiau bestellt. 1919 bis 1921 war er für den Wahlkreis Königsberg 11 (Labiau) und die DNVP Mitglied im Provinziallandtag der Provinz Ostpreußen. „Er hing mit ganzer Seele an dem alten Preußen und hat aus seiner Überzeugung niemals ein Hehl gemacht, auch nicht in Zeiten, wo es manchem unzweckmäßig erscheinen mochte. So wurde er denn auf Grund übler Treibereien nach dem Kapp-Putsch von der damaligen preußischen Regierung seines Amtes als Landrat enthoben. Das Vertrauen der preußischen Landräte berief ihn darauf [1921] zum Geschäftsführer des neugegründeten Verbandes der preußischen Landkreise.“ Der Verband gewann unter seiner Leitung binnen weniger Jahre enorme Bedeutung und entwickelte sich zum Deutschen Landkreistag. Constantin musste das Amt 1926 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und starb kurz vor seinem 45. Geburtstag.