1922 AD., Germany, Weimar Republic, Paderborn (town), Notgeld, collector series, 50 Pfennig, Grabowski/Mehl 1043.3-2/5. Reverse
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State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Paderborn (town)
Location of issue: Paderborn (town) (Westfalen / NW) Stadt
Date of issue: 10.11.1921 AD.,
Value: 50 Pfennig
Size: ca. 90 x 68 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signatures: Haerten & Bergener ? (2)
Printer: Fr. Wilh. Ruhfus, Dortmund ; designer: Josef Dominicus
Obv.: 50 / PFENNIG / STADTSPARKASSE / ZAHLE GEGEN DIESE PLATZANWEISUNG / …. , both sides of the “Pfaffenfeindtaler“, struck by Christian the Younger of Brunswick.
Rev.: 50 / PFENNIG / STADTSPARKASSE / VERRAT DER STADT DURCH / DROHM AM 30. JAN 1622 / …. … , medieval horseman advancing towards Paderborn.
References: Grabowski/Mehl 1043.3-2/5 .
In der beginnenden Inflation gaben die evangelische Kirchenkasse zu Paderborn und der Magistrat der Stadt Notgeld heraus. Auf dem der Stadt hieß es 1921: "Die Stadtsparkasse Paderborn zahle gegen diese Platzanweisung aus unserm Guthaben an Überbringer." Die Notgeldserie der Kirchenkasse aus dem Jahre 1921, in Scheine von 50 und 75 Pfennig und einer Mark gestückelt, zeigte Ansichten der Abdinghofkirche, deren Kirchendachreparatur finanziert werden sollte. Die Notgeldserien der Stadt mit Motiven aus ihrer Geschichte schufen1920 Josef Dominicus, 1921 H. Niedick, Dominicus, der Dombaumeister Kurt Matern und der Stadtbaurat Paul Michels. Die Stadt zog dieses Notgeld 1922 ein, gab aber 1923 erneut Platzanweisungen in höheren Werten aus.
Die Stadt Paderborn ist mit über 150.000 Einwohnern eine Großstadt im östlichen Teil des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie liegt im gleichnamigen Kreis und ist dessen Kreisstadt, ist Universitätsstadt, Oberzentrum und Mittelpunkt der Region Hochstift Paderborn. Der Name weist auf die Quellen der Pader im heutigen Stadtzentrum hin.
Erstmals wurde Paderborn in einer Urkunde im Jahr 777 erwähnt, als unter Karl dem Großen in Paderborn ein Reichstag und eine Missionssynode stattfanden. In Paderborn wurde 1614 die erste westfälische Universität gegründet, die später zur selbstständigen Theologischen Fakultät umgewandelt wurde. Eine neue Universität wurde 1972 gegründet. Seit dem neunten Jahrhundert ist die Stadt Sitz eines Bistums; dieses wurde 1930 zum Erzbistum erhoben.
Ihre heutigen Grenzen erhielt die Stadt durch die Eingliederung umliegender Gemeinden im Zuge der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen von 1974, wodurch Paderborn zur Großstadt wurde.
Der Pfaffenfeindtaler, gelegentlich auch als Gottesfreundtaler bezeichnet, ist eine Spottmünze, die Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, Anführer eines protestantischen Söldnerheeres 1622, während des Dreißigjährigen Krieges prägen ließ. Die Prägungen entsprechen in Gewicht und Silbergehalt einem Reichstaler. Das neue Geld dürfte der Finanzierung seiner Kriegszüge und als Sold[1] für seine Truppen gedient haben; zum anderen auch zur Verbreitung seines Ruhmes und als Ausdruck seiner Haltung gegenüber der gegnerischen Katholischen Liga. Der Taler war somit auch ein Propagandainstrument.
Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, wegen seiner kriegerischen Exzesse auch als „der tolle Christian“ oder „der tolle Halberstädter“ bekannt, war Anführer eines etwa 20.000 Mann starken Heeres, mit dem er im Januar 1622 das katholische Paderborn einnahm. Der Legende nach[4] sollen seine Truppen u. A. den Schatz des Paderborner Domes geraubt haben, der neben Silber und Gold auch den Schrein des Heiligen Liborius umfasste. Zumindest Teile dieses Schatzes sollen anschließend eingeschmolzen worden sein, um den später so bezeichneten Pfaffenfeindtaler daraus prägen zu können.
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Herzog Christian von Braunschweig am 23. Januar 1622 Soest erobert hatte und noch in der Stadt weilte, kam eine Abordnung von Paderborner Bürgern zu ihm, die sich erbot, ihm Paderborn in die Hände zu spielen. Darauf ließ Christian die Stadt mit seinen Leuten besetzen und kam auch selbst wenige Tage später nach Paderborn. Er ließ nicht nur die bekannte Ausplünderung vornehmen, sondern gab der Stadt auch eine neue Verfassung, indem er die frühere Selbstverwaltung wiederherstellte, was das eigentliche Anliegen der Bürger gewesen war.
Während einer der Hauptverursacher des Angriffs Christians auf Paderborn, der Kaufmann Arnold Drohm mit einer, allerdings wohl konfiskatorischen, Geldstrafe von 6000 Rtlr. belegt wurde und auf seinen Antrag auf Milderung dieser Brüchte oder wenigstens Anrechnung der an Christian gezahlten Brandschatzung von 542 Rtlr. Aufschub der zwangsweisen Beitreibung erlangte, traf die Verfolgung einen anderen der wichtigsten Empörer empfindlicher.
Philipp Haerten (* 12. Dezember 1869 in Rotterdam; † 4. April 1942 in Münster) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Politiker. 1919 wurde er zum Ersten Bürgermeister der Stadt Paderborn gewählt und erhielt kurz nach Amtseinführung den Titel „Oberbürgermeister“. 1931 erfolgte die Wiederwahl für weitere zwölf Jahre. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste er zum 1. November 1933 aus dem Amt scheiden. Er zog wieder nach Münster wo er den Rest des Lebens wohnte.
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