State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Hamm (Westfalen / NW) Stadt
Location of issue: Hamm (Westfalen / NW)
Date of issue: 18.5.1920
Value: 10 Pfennig
Size: 50 x 35 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : 303448 (rot)
Signatures: (2)
Printer:
Obv.: … , Stadtwappen mit Mauerkrone über schwarzem Text und roter Seriennummer.
Rev.: … , das neue Bahnhofsgebäude von 1920.
References: Grabowski/Mehl 568.3a-2/6 .
Hamm ist eine kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen. Die westfälische Stadt liegt im Norden des Regierungsbezirks Arnsberg am Nordostrand des Ruhrgebiets und der Metropolregion Rhein-Ruhr. Hamm ist ein wichtiger Knotenpunkt mehrerer Eisenbahnstrecken. Der heute größtenteils stillgelegte Rangier- und Güterbahnhof war mit einer Fläche von 110 Hektar früher einer der größten Europas. Die Stadt wird von der Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen. Nach mehreren Gebietsreformen erreichte Hamm 1975 seine heutige Ausdehnung und mit über 100.000 Einwohnern den Status einer Großstadt. Hamm hat 2023 ca. 181.000 Einwohner.
Hamm ist eine Planstadt, die Graf Adolf I. von der Mark am Aschermittwoch (4. März) des Jahres 1226 gegründet und mit Stadtrechten versehen hat. Die Gründung von Hamm steht am Anfang einer Reihe von Stadtgründungen dieses Grafengeschlechts, um die Grafschaft Mark sowohl militärisch als auch wirtschaftlich zu festigen und aus ihr einen einheitlichen Machtbereich zu schaffen. Anlass für die Stadtgründung war ein Streit zwischen dem weltlichen westfälischen Adel und dem Erzbischof von Köln, Engelbert I. von Berg, der bemüht war, die Kirche von weltlichem Einfluss zu befreien und die vom Herzogtum Sachsen abgespaltene Herzogswürde von Westfalen zu konsolidieren.
Die daraus entstandenen Spannungen zwischen den zum Teil eng miteinander verwandten Protagonisten gipfelten schließlich in der Ermordung des Erzbischofs durch eine Gruppe von Häschern seines Verwandten Graf Friedrich von Altena-Isenberg. Dies trug Friedrich die Reichsacht ein und führte schließlich zu seiner Hinrichtung in Köln. Sein Besitz, Burg und Stadt Nienbrügge, wurden im Rahmen einer Strafaktion durch Graf Adolf I. von der Mark geschleift. Dieser versuchte das Erbe der Isenberger an sich zu bringen und so das Gebiet der gemeinsamen Stammlinie Altena-Berg zu erhalten. So bot er auch den Bürgern der Stadt Nienbrügge einige hundert Meter die Lippe aufwärts eine neue Heimat. Die Reste von Nienbrügge dienten dabei als Baustofflieferant. Da die neugegründete Stadt Hamm dann etwas weiter östlich auf der Landspitze zwischen der Ahse und der Lippe an der Einmündung der Ahse entstand, erhielt die neue Siedlung den Namen „tom Hamme“ (zum Hamm) bzw. Ham – nach der alten Bezeichnung für ein solches Flurstück, dem Ham. Daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit die heutige Schreibweise „Hamm“.
Mit der Jahrhundertwende (19. zum 20. Jahrhundert) ist Hamm 1901 mit mehr als 30.000 Einwohnern so groß geworden, dass es nicht mehr im Kreis Hamm verbleiben konnte. Der Stadt wurde die Kreisfreiheit zugestanden, sie blieb aber zunächst Sitz der Kreisverwaltung. Das Zeitalter der Zechen begann für das heutige Stadtgebiet 1903 mit dem Abteufen der Schächte Heinrich und Robert auf der Zeche De Wendel (1901). Es folgte die Zeche Maximilian, danach in den kommenden Jahren die Zeche Radbod (1905) und die Zeche Sachsen (1912). Mit Ende des Ersten Weltkrieges kam es im Zuge der Novemberrevolution zur Besetzung der Bahnhofskommandantur. Am 9. November 1918 bildete sich ein Arbeiter- und Soldatenrat, der durch die preußischen Kommunalwahlen vom 2. März 1919 ins politische Abseits verbannt wurde. Ausgelöst durch den Kapp-Putsch 1920 lieferte sich die aus Bergleuten bestehende „Rote Armee“ eine Schlacht mit der Reichswehr mit Toten und Verwundeten. Eine Eisenbahnbrücke wurde gesprengt und schließlich wurden drei der Führer der unterlegenen Bergleute standrechtlich erschossen. Während der Ruhrbesetzung kam der erste Reichspräsident – Friedrich Ebert – nach Hamm. Dieses war Exil für vertriebene Behörden aus dem besetzten Teil des Ruhrgebietes. Dazu gehörte etwa die Reichsbahndirektion, die von Hamm aus ihren Widerstand gegen Belgier und Franzosen organisierte.
Das Wappen der Stadt Hamm zeigt auf goldenem Grund den dreireihigen märkischen Schachbrettbalken in Rot und Silber.
Das Wappen wurde der Stadt Hamm 1934 erneut verliehen. Sie führte es jedoch in kaum veränderter Weise bereits seit dem 13. Jahrhundert. Ursprünglich ist das Stadtwappen das Wappen der Grafen von der Mark, die die Stadt 1226 gründeten.
Der Bahnhof Hamm wurde im Zuge des Baus der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft schon im Jahre 1847 eingeweiht. Der erste Zug erreichte am 15. Mai die Stadt an der Lippe über die Strecke von Dortmund. Fünf Monate später fuhren sie zum ersten Mal weiter über die Strecke nach Minden. Von Anfang an war Hamm als Knotenbahnhof geplant. So wurde im Mai 1848 durch die Münster-Hammer Eisenbahn-Gesellschaft die Strecke nach Münster eröffnet und am 4. Oktober 1850 die Strecke nach Warburg über Soest und Paderborn durch die Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft. Schließlich eröffnete die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft im Jahre 1866 ihre Strecke von Hagen über Unna. Infolge des starken Anwachsens des Zugverkehrs reichten die Kapazitäten der Gleisanlagen bald nicht mehr aus. So wurde ab dem Jahre 1911 ein großangelegter Umbau in Angriff genommen, der 1929 abgeschlossen war. In diesem Zusammenhang wurden die Gleise angehoben und der über 60 Jahre alte Bahnhof in Form eines Inselbahnhofs durch das heutige Gebäude ersetzt, das im Jahre 1920 fertiggestellt war.
Das Empfangsgebäude in seiner heutigen Form wurde am 14. Oktober 1920 eröffnet. Es ist ein Beispiel für ein repräsentatives Bauwerk im Stil eines spätbarocke Formen zitierenden Historismus, das der Königliche Baurat Karl Hüter (1867–1920) entworfen hat. Im Zweiten Weltkrieg wurden Dach und Gewölbe beschädigt, aber sehr bald wieder hergerichtet.
m Jahr 1999 wurde der Bahnhof im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA) grundlegend saniert und dabei in den Ursprungszustand zurück versetzt. So ist die Halle wieder entstanden, wie sie heute zu sehen ist. Seit 1990 steht das Empfangsgebäude unter Denkmalschutz.