1918 AD., Germany, Weimar Republic, Breslau, Stadt (town), Notgeld, currency issue, 20 Mark, Keller V 64d. D 023344 Reverse
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Breslau (Schlesien / Poland: Wroc?aw) Stadt
Location of issue: Breslau (Schlesien / Poland: Wroc?aw) Stadt
Date of issue: 29.10.1918 AD., valid til 25.1.1919
Value: 20 Mark
Size: ca. 130 x 85 mm
Material: paper
Watermark: Breslauer Waben
Serial : D
Serial no. : 023344 (red)
Signatures: (2)
Printer: Grass, Barth & Comp. (W.Friedrich), Breslau
Obv.: / / / …. , black text and red serial on pale violet print.
Rev.: / / / …. , Breslau town hall with tower at center, town arms flanking below, black depictions, black text on pale violet print.
References: Keller V 64d ; Noske 69.37 ; Meyer - .
Kennnummer-Varianten:
a) D KN: No 6-stellig / rot
b) ohne Serienbuchstabe KN: 6-stellig / rot
c) KN: Aufdruck ,,Muster" / rot
d) KN: ohne
Breslau (polnisch Wroc?aw, schlesisch „Prassel“ oder „Brassel“) ist heute eine Großstadt in Polen sowie Hauptstadt der Woiwodschaft Niederschlesien. Sie ist gleichzeitig Verwaltungssitz des Powiat Wroc?awski. Breslau ist ähnlich groß wie ?ód? und nach Warschau und Krakau – gemessen an der Einwohnerzahl – die drittgrößte Stadt in Polen.
In seiner wechselvollen Geschichte hatte Breslau seit dem 13. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges eine mehrheitlich deutschsprachige Bevölkerung. Nach dem Tod des letzten Piastenherzogs Heinrich VI. hatte Breslau Böhmen, und damit dem HRR angehört, zeitweise auch Ungarn. Später gehörte Breslau zu Österreich, zu Preußen und zum Deutschen Reich. Im Jahr 1945 wurde Breslau gemäß dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt. Diese vertrieb bis 1948 die gesamte deutsche Bevölkerung Breslaus und besiedelte die Stadt mit Polen, die meist aus Zentralpolen oder aus den an die Sowjetunion gefallenen Landesteilen kamen.
Die Region Schlesien, in der Breslau liegt, fand erstmals bei Tacitus um das Jahr 98 Erwähnung sowie um 150 bei Ptolemäus in seinem Werk zur Germania magna. Im 4. und frühen 5. Jahrhundert siedelte in der Umgebung des späteren Breslau der Wandalenstamm der Silinger. Der slawische Stamm der Slezanen siedelte sich im 6. Jahrhundert an der Oder an und errichtete auf der Dominsel (eine zwischen den mehrfach sich verzweigenden Oderarmen gelegene Insel im Zentrum Breslaus) eine Burganlage, welche im frühen 10. Jahrhundert vom böhmischen Fürsten Vratislav I. (ein auch Bratislaus oder Wratislaus genannter Przemyslide) gesichert wurde. Ob sich der Name „Schlesien“ vom germanischen Stamm der Silinger oder vom slawischen Stamm der Slezanen ableitet, ist umstritten.
Der deutsche und der polnische Name der Stadt leiten sich vermutlich vom Namen des böhmischen Herzogs Vratislav I. ab, der im frühen 10. Jahrhundert zeitweilig über die Stadt herrschte und der Legende nach der Gründer der Stadt ist. Einer der ersten Belege für den Namen der Stadt ist in der aus dem frühen 11. Jahrhundert stammenden Chronik des Geschichtsschreibers Thietmar von Merseburg zu finden („Iohannem Wrotizlaensem“, „Wortizlava civitate“). Der deutsche Ortsname „Breslau“ ist aus dem Slawischen hervorgegangen.
Der Name Wortizlawa oder Wratislawa wurde erstmals um das Jahr 900 erwähnt und bezeichnete eine slawische Marktstadt. Sie befand sich auf einer Insel in der Nähe dreier Nebenflüsse der Oder. Im Jahr 990 eroberte der polnische Piasten-Herzog Mieszko I. Breslau und ganz Schlesien. Während der Mongolenangriffe wurde Breslau 1241 zerstört, jedoch in den folgenden 20 Jahren durch deutsche Siedler wieder aufgebaut. So erhielt Breslau im Jahr 1261 das Magdeburger Stadtrecht.
Das von Kaiser Karl V. der Stadt verliehene Wappen wurde von 1530 bis 1938 und von 1945 bis 1948 verwendet und wurde auf der Flagge Breslaus vor 1938 abgebildet. Es ist seit 1990 wieder in Gebrauch: Quadriert; anstelle eines Mittelschildes belegt mit einer aufgerichteten silbernen Schüssel, darin das Haupt Johannes des Täufers. Im ersten Feld in Rot ein links gewendeter, goldgekrönter, doppelschwänziger, silberner Löwe (der böhmische Löwe), im zweiten Feld in Gold ein schwarzer Adler, dessen Brust mit einem steigenden silbernen Halbmond (Brustmond) belegt ist (der schlesische Adler), im dritten Feld in Gold ein schwarzes „W“ (vom Stadtnamen Wratislavia und dem Stadtgründer Wratislaw), im vierten Feld in Rot das Haupt Johannes des Evangelisten mit goldenem Nimbus; den Halsabschnitt verdeckt ein goldener Brustschmuck in Gestalt einer gestürzten Krone. Die beiden Johannes’ sind neben der Hl. Hedwig besondere Patrone der schlesischen Kirche.