State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Hameln (town)
Location of issue: Hameln (town) (Han / Ns) Stadt
Date of issue: 1.9.1921 AD., latest valid date 1.4.1922
Value: 50 Pfennig
Size: 100 x 65 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signature: ( )
Printer: Druckerei Appelhans, Braunschweig ; designer: Peter August Böckstiegel, Werther
Obv.: Gutschein er Stadt Hameln / über / 50 Pf / …. , rats surrounding value and text, flowers around, designer´s initials “PAB.“ at upper left edge.
Rev.: 50/Pf – AUSZUG MIT DEN RATTEN - 50/Pf / RATTENFÄNGER / AUS HAMELN , the pied piper leading the rats from the town. print: violet brown on reverse.
References: Grabowski/Mehl 566.4c-3/6 .
The Pied Piper of Hamelin (German: Rattenfänger von Hameln, also known as the Pan Piper or the Rat-Catcher of Hamelin) is the titular character of a legend from the town of Hamelin (Hameln), Lower Saxony, Germany. The legend dates back to the Middle Ages, the earliest references describing a piper, dressed in multicolored ("pied") clothing, who was a rat-catcher hired by the town to lure rats away with his magic pipe. When the citizens refuse to pay for this service as promised, he retaliates by using his instrument's magical power on their children, leading them away as he had the rats. This version of the story spread as folklore and has appeared in the writings of Johann Wolfgang von Goethe, the Brothers Grimm, and Robert Browning, among others.
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Hameln ist eine große selbständige Stadt in Niedersachsen. Die Kreisstadt des Landkreises Hameln-Pyrmont liegt an der Weser und ist vor allem bekannt durch die Sage vom Rattenfänger von Hameln, die auf einer Überlieferung aus dem Jahre 1284 beruht.
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Peter August Böckstiegel (* 7. April 1889 in Arrode (heute Werther (Westfalen)); †22. März 1951 ebenda) war ein deutscher Maler, Grafiker und Bildhauer. Er gilt als Vertreter des Westfälischen Expressionismus.
Böckstiegel schuf im September 1921 im Auftrag des Magistrats der Stadt Hameln die dritte Serie von Notgeldscheinen (sechs Motive à 50 Pfennig) mit der Rattenfängersage.
Bereits von dem Ersten Weltkrieg hatte sich Peter August Böckstiegel der Künstlergruppe „Rote Erde" angeschlossen, die sich mit der Erstellung von Gebrauchsgrafiken befasste. Humorvolle und kreative Postkarten hatte er gestaltet. Das zeichnet auch die Scheine von 1921 aus. Sechs Scheine in 100.000 Serien – das war der Auftrag, mit dem Böckstiegel betraut war. Am 22. August 1921 kündigte Peter August Böckstiegel dem Magistrat an, seine Entwürfe versandt zu haben. Drei Tage später erhielt er eine Antwort samt Änderungswünschen. Unter anderem erhielt Böckstiegel damit auch den Text zugestellt, der auf den Rückseiten einheitlich zu lesen sein sollte. Der Nennwert der Scheine betrug 50 Pfennige. Im November 1921 waren bereits 30.000 Serien der sechs Scheine mit den Motiven der Rattenfänger-Sage gedruckt. Erneut, ohne eine Genehmigung zu haben. Für den Hamelner Magistrat endete das nicht gut. Am Weihnachtstag 1921 nämlich wurden alle im Besitz der Stadt Hameln befindlichen Notgeldscheine beschlagnahmt.
„Gutschein der Stadt Hameln über 50 Pfennig" ist auf allen von Peter August Böckstiegel gestalteten Notgeld-Scheinen einheitlich zu lesen. Nicht Schwarz auf Weiß, sondern Rot und Blau auf Grün. Dazu einige Blumen-Motive – fertig war Teil eins des kunstvoll gestalteten Geldscheins. ´Auf sechs Scheinen wird in Kürze die Sage um den Rattenfänger von Hameln erzählt, beginnend mit der „Rattenplage" über „Der Rattenfänger bietet dem Magistrat seine Hilfe an" bis hin zum „Auszug mit den Ratten". Rot und Blau sind dabei dominierende Farben. „Der Rattenfänger fordert seinen Lohn von Magistrat" ist Schein Nummer vier betitelt, auf dem Zwistigkeiten deutlich werden. „Fluch des Rattenfängers" lautet der Titel des fünften Scheins, der – anders als die anderen Motive – hochformatig angelegt ist. Wie dieser Schein ist auch der letzte in Rot, Blau und Schwarz gehalten. Mit „Rattenfänger entführt die Kinder" endet die kleine Serie.
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Lukas Koch: Die von Peter August Böckstiegel entworfenen Notgeldscheine der Stadt Hameln. Kleine Kunstwerke. In: Heimat-Jahrbuch Kreis Gütersloh 2021, Flöttmann-Verlag, Gütersloh, 2020, S. 126–131.