1923 AD., Germany, Weimar Republic, Soest, Stadt, Notgeld, 5.000.000 Mark, Tieste 6940.05.05. 0489 Reverse
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State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Soest, Stadt
Location of issue: Soest, Westfalen
Date of issue: 15.8.1923
Value: 5.000.000 / Fünf Millionen Mark
Size: 159 x 104 mm
Material: paper
Watermark: Stern-Sechseckmuster
Serial : -
Serial no. : 0489 (und 3376 ?)
Signatures: (3)
Printer: Max Hoffmann, Soest
Obv.: … , in der Mitte unten das Stadtwappen: Schlüssel, brauner Druck und blaue Seriennummer(n?).
Rev.: (leer) .
References: Tieste 6940.05.05 .
Soest (gesprochen [zo?st] mit Dehnungs-e; westfälisch Saust) ist die Kreisstadt des gleichnamigen Kreises im Regierungsbezirk Arnsberg in Nordrhein-Westfalen. Auf halbem Wege zwischen Dortmund und Paderborn, in der fruchtbaren Soester Börde, leben in der Kernstadt heute mehr als 40.000 Einwohner. Mit der kommunalen Gebietsreform erweiterte sich die Fläche der Stadt Soest am 1. Juli 1969 von 28 km² auf fast 86 km²; die Einwohnerzahl stieg von 35.511 auf 40.320.
Für die Herkunft des Namens „Soest“ ist bisher die Ableitung von „Sod-saten“ (etwa: die an der Quelle Ansässigen) beinahe volkstümlich. In der jüngeren Debatte zeichnet sich allerdings ab, dass der Name einer vor-germanischen Entwicklungsstufe des Indoeuropäischen entstammt, mit der mutmaßlichen Bedeutung „Stelle, an der gesiedelt wird“. Die Hansestadt Soest zählte im Mittelalter zu den bedeutendsten Hansestädten Europas. Zum Territorium der Stadt gehörte neben der 106 Hektar großen, Ummauerten Stadt auch das Umland der Soester Börde mit zehn Kirchspielen.
Urkundlich erwähnt wird Soest erstmals im Jahr 836 als villa Sosat. Soest gehört, wie etwa die Städte Dortmund, Unna, Werl, Erwitte, zu einer Siedlungskette, die einerseits durch zahlreiche Quellen nördlich von Ardeygebirge und Haarstrang, andererseits durch die sehr alte Handelsverbindung der seit dem Mittelalter als Hellweg bezeichneten Fernstraße begünstigt ist.
Wie viele andere Städte im späten Mittelalter, versuchte auch Soest seine Selbstständigkeit gegenüber der Landesherrschaft, in diesem Fall dem Kölner Erzbischof über das Herzogtum Westfalen, durchzusetzen. Um ihre Eigenständigkeit zu wahren bzw. zu erweitern, unterstellte sich die Stadt im 15. Jahrhundert dem Schutz von Johann I., Herzog von Kleve, der ein Verwandter des burgundischen Herrscherhauses war und Soest eine weitgehende Unabhängigkeit zusicherte. Der Sieg über die Belagerungstruppen des Erzbischofs in der Soester Fehde (1444–1449) war allerdings ein Pyrrhussieg. Soest war nun fast ringsumher von fremdem Gebiet umgeben, und so verlor die Handelsstadt in der Folgezeit an Macht und Einfluss und wurde mehr und mehr zu einer Ackerbürgerstadt. Den Tiefpunkt des Niedergangs erlebte Soest hinsichtlich seiner Bevölkerung im Jahr 1756, als es nur noch ca. 3600 Einwohner zählte.
Nach dem Tod Johann Wilhelms, des letzten Herzogs von Kleve, im Jahre 1609 wurde Soest als Teil des klevischen Erbes den Brandenburgern zugesprochen. Der preußische Absolutismus und nicht zuletzt das Bestreben des preußischen Staates, den freien Zugriff auf wehrfähige Männer zu erhalten, führten zur schrittweisen Aufhebung der städtischen Privilegien.
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts zählte Soest mit etwa 5000 bis 8000 Einwohnern nach Münster, Paderborn, Iserlohn und Minden noch zu den größten Städten Westfalens. 1843 hatte Soest mit 8750 Einwohnern mehr Einwohner als Dortmund (7650), 1846 war Soest immer noch größer als die rheinischen Hellwegstädte Essen und Duisburg. Doch durch die Industrialisierung im Ruhrgebiet wurde Soest in der Mitte des 19. Jahrhunderts überflügelt und verpasste den wirtschaftlichen Anschluss. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts verbesserte sich die wirtschaftliche Lage, als der Güterbahnhof mehr und mehr Arbeitsplätze schuf und sich eine mittelständische Industrie im Bereich von Lebensmittel- (Zuckerfabrik, Soest als Mittelpunkt der fruchtbaren Börde) und Eisenverarbeitung entwickelte. Gleichwohl war Soest zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch eine beschauliche Provinzstadt, die kaum über die Stadtumwallung hinausgewachsen war.
Wappen: „In Silber ein pfahlweise gestellter, rechtsgekehrter, aufrechter roter Schlüssel, dessen Bart in bestimmter Weise von kreuzförmigen Einschnitten durchbrochen ist.“
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