Amiens
Bevor die Römer die Gegend an der Somme besetzten, siedelten dort die keltischen Ambiani. Aus Ambiani leitete sich später die Bezeichnung Amiens ab. Unter römischer Besatzung trug die Siedlung den Namen Samarobriva (lat.: Brücke über die Somme). Die Römer bauten den strategisch wichtigen Somme-Übergang zu einem der wichtigsten Orte der Provinz Belgica aus.
Julius Caesar hielt sich laut seinem eigenen Bericht (De Bello Gallico) vom September 54 v. Chr. bis zum Frühling 53 v. Chr. dort auf, um zweimal das gallische Konzil einzuberufen. Die Stadt erhielt ein großes Forum (320 x 125 m), Thermen (an der heutigen Rue Beauvais), sowie ein Amphitheater für 15.000 Zuschauer (an der Stelle des heutigen Rathauses). Im Jahr 287 wurde der Heilige Firmin als Bischof erwähnt, er erlitt 303 den Märtyrertod; die Diözese wurde später dem Erzbistum Reims unterstellt.Der Heilige Martin soll in Amiens im Winter 338/339 seinen Mantel mit einem Bettler geteilt haben.
Mit dem Zunehmen der Barbareneinbrüche (durch Alanen, Vandalen und Burgunden) wurde Amiens in eine Festung umgewandelt: Die Stadtmauer umfasste 20 Hektar, womit Amiens die flächengrößte Festung nördlich der Alpen war. Dennoch konnte nicht verhindert werden, dass die Stadt im 5. Jahrhundert in die Hände der Franken fiel. Mit der Picardie gelangte Amiens Anfang des 15. Jahrhunderts an Burgund und gehörte zu dem Teil des burgundischen Erbes, das nach 1493 bei Frankreich verblieb.