1922 AD., Germany, Weimar Republic, Freienohl, Freiheit, Notgeld, collector series issue, 1 Mark, Grabowski/Mehl 384.1-15/16. 01706 Obverse
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State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Freienohl im Sauerland (Westfalen / Nordrhein-Westfalen) Freiheit (Amt und Gemeinde)
Location of issue: Freienohl im Sauerland (Westfalen / Nordrhein-Westfalen)
Date of issue: ohne Datum (1922)
Value: 1 Mark
Size: ca. 93 x 64 mm
Material: paper , yellow edge on both sides
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : 01706
Signatures: (2)
Printer: ? ; designer: Heinz Benkler (Heinrich Benkler ?)
Obv.: Notgeldschein / der Freiheit Freienohl im Sauerland / Die Gemeindekasse Freienohl zahlt dem Einlieferer den Wert / dieses Scheines bis einen Monat nach erfolgter Aufrufung. / Der Amtmann - Der Gemeindevorsteher / … , Gemeindesiegel.
Rev.: 1 Mark Freienohl im Sauerland - Und Freude rings von Höhn zu Höhn! Von Tal zu Tal welch Lustgetön! O Gott, wie ist mein Land so schön. Ob ach sein Name sauer. F.W:. Grimme , Berg Küppel mit Ruhr, Wald und Hirsch(?).
References: Grabowski/Mehl 384.1-15/16 .
Durch die Inflation des Jahres 1923 wurde das Eigenkapital der Amtssparkasse völlig entwertet. Somit waren keine Sicherheiten der Kreditunterlage vorhanden. Zur Wiederingangsetzung des Diskont- und Lombardkredits sah sich die Sparkasse veranlasst, der Reichsbank Sicherheit in Form einer Bürgschaft der Gemeinde Freienohl bis zur Höhe von 60.000 RM zu stellen. Erst im Jahre 1942 entlastete die Reichsbankstelle in Lippstadt die Gemeinde Freienohl von der Bankbürgschaft.
Insgesamt wurden 16 Scheine in den Werten 25 Pfennig, 50 Pfennig, 75 Pfennig und 1 Mark in vier verschiedenen Farben grau, gelb, grün und blau herausgegeben, mit und ohne buntem Rand insgesamt 48 Varianten.
Gelegen im oberen Ruhrtal am Südrand des Arnsberger Waldes, führte Freienohl bis zur Eingliederung nach Meschede den Titel Freiheit. Am 31. Dezember 2024 hatte Freienohl 4031 Einwohner. Freienohl ist nach der Kernstadt der zweitgrößte Stadtteil von Meschede im nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis.
Der Ortsname ist als „Stelle bei der freien Flußniederung“ zu deuten.
Die höchste Erhebung ist der 422 Meter hohe Küppel. Charakterisch für ihn ist sein südlicher 200 m hoher Steilhang, ein sogenannter Prallhang, der dadurch entstanden ist, dass das harte Quarzitgestein des Küppels von den Wassern der Ruhr nicht ausgewaschen und abgetragen werden konnte. Der Hang ist so steil, dass er senkrecht hoch nur mit Schwierigkeiten zu überwinden ist.
Erste urkundliche Erwähnung fand Freienohl („Friggenaul“) im Jahre 1272 in einem Copiar der Grafen von Arnsberg, das im 14. Jahrhundert angelegt wurde. Der Ort wurde hier als Vrygenole bezeichnet. In dieser Urkunde wurde der Johann gen. Blessen von Graf Gottfried III. als Dienstmann angenommen.
Bereits zuvor – etwa ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. – war die spätere Fläche des Ortes besiedelt und von einer Wallburg, der Schiedliken Borg gesichert. Später gehörte Freienohl zur Gemeinde Calle. Im Ort selbst bestand nur eine Kuratkapelle. Politisch war der Ort Teil der Grafschaft Arnsberg. Graf Gottfried IV. von Arnsberg erhob Freienohl 1364, aus Dankbarkeit für die Unterstützung der Freienohler im Kampf gegen Winterberg, zu einer Freiheit nach Lippstädter Recht. Im 15. Jahrhundert wurde die Freiheit Freienohl zur Hansestadt dritten Ranges erhoben. Im 16. Jahrhundert wuchs der Ort auf eine Größe von 45 Wohnhäusern an, die jedoch in den folgenden Jahrzehnten durch Pest und einen Großbrand (1699) wieder auf 38 absank. Am 29. Mai 1702 wurde die St.-Nikolaus-Schützenbruderschaft Freienohl gegründet, fünf bzw. 29 Jahre darauf entstanden mit der Friedhofs- und Plastenbergkapelle die ersten Gotteshäuser. Am 24. Juni 1753 wurde schließlich die neu errichtete St.-Nikolaus-Pfarrkirche geweiht. Im Jahr 1843 wurde das neue Amt Freienohl aus dem älteren Amt Freienohl und Teilen des aufgelösten Amtes Hellefeld gebildet. Es bestand bis zu seiner Auflösung im Jahr 1975. Am 31. Juli 1888 fand die Einweihung des Kriegerdenkmales für die Opfer des Krieges 1870/1871 statt. Das Denkmal stand an der Ecke Alter Weg/Düringerstraße. Später wurde es in den Vorgarten des alten Amtshauses versetzt. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das bis heute äußerst intakte Freienohler Vereinsleben. Da Freienohl im Jahre 1893 erneut von einem Großbrand heimgesucht wurde, formierte sich daraufhin eine Freiwillige Feuerwehr.
Am 1. Januar 1975 wurde im Rahmen der kommunalen Neugliederung aus der selbstständigen Gemeinde Freienohl zusammen mit Calle, Eversberg, Grevenstein, Meschede, Meschede-Land, Remblinghausen und Visbeck die neue Stadt Meschede gebildet.
Wappen: „In Blau zwei gekrümmte silberne Fische, die sich mit den Köpfen verbissen haben, sowie kleinen Lilien an den Enden und der oberen Krümmung.“ oder „In Blau ein silbernes Zeichen in Form des Buchstabens „S“ mit kleinen goldenen Blättchen an den Enden und der oberen Krümmung.“
Das erste erhaltene Siegel stammt aus dem Jahr 1518. Es wird als redendes Wappen gedeutet. Die zwei gekrümmten Fische, die sich ineinander verbissen haben, stünden für zwei naheliegende Höhe, deren Bauernschaften über Jahrhunderte unter anderem über Fischereirechte gestritten hätten, bevor es zu einer Einigung kam. Die S-Form wurde später auch als Darstellung der Fluss-Schleifen der Ruhr, als Anfangsbuchstabe des Kölner Erzbischofs Siegfried oder der Worte „Sigillum“ sowie „Secretum“ interpretiert, die drei Lilien als Zeichen der Versöhnung und Vereinigung zur Gemeinde Freienohl. Da die Fische im Siegel nicht mehr gut zu erkennen waren, wurde 1700 in die Arnsberger Wappensammlung als Wappenbild ein „rotes S auf blauem Grund“ aufgenommen. Da die Farbgebung „blau-rot“ nicht den heraldischen Farbregeln von Wappen folgte, wurde sie auf Vorschlag des Staatsarchivs in Münster – angelehnt an das Adlerschild der Arnsberger Grafen – durch die Kombination „blau-silber“ ersetzt. Die amtliche Genehmigung hierfür erfolgte am 26. Juni 1911 durch den Arnsberger Regierungspräsidenten. Erst mit der Erstellung der Gemeindechronik wurde Mitte des 20. Jahrhunderts wieder das ursprüngliche Wappen aufgegriffen.
Friedrich Wilhelm Grimme (Pseudonym: Strunzerdäler; Sprickeln-Mann; Spöne-Mann) (* 25. Dezember 1827 in Assinghausen (Sauerland), Provinz Westfalen; † 3. April 1887 in Münster) war ein deutscher Schriftsteller, Schulleiter, Heimatdichter und Botaniker.
Friedrich Wilhelm Grimme wurde als Sohn eines Dorfschullehrers im alten Schulhaus in Assinghausen (heute Olsberg) geboren. Sein Vater und der Pastor des Dorfes unterrichteten ihn privat. Er besuchte zunächst das Progymnasium in Brilon und legte 1847 am Laurentianum in Arnsberg die Reifeprüfung mit Auszeichnung ab. In diese Zeit datiert auch die Freundschaft mit Joseph Pape, der ihn dem Kreis von Christoph Bernhard Schlüter vorstellte. 1847 nahm Grimme an der Akademie in Münster (Westfalen) das Studium der Theologie sowie der alten und der neuen Philologie auf, gab die Theologie jedoch nach zwei Semestern wieder auf. 1847 gehörte er zu den Mitgründern der katholischen Studentenverbindung KDStV Sauerlandia Münster im CV. Grimme litt schon seit der Schulzeit unter gesundheitlichen Problemen und musste im Jahr 1850 seine Vorbereitungen in das Elternhaus verlegen. 1852 wurde er Gymnasiallehrer für die Fächer Latein, Griechisch, Deutsch und Geographie am Arnsberger Gymnasium. Er wechselte 1854 als Hilfslehrer nach Brilon, 1855 an das Münstersche Gymnasium Paulinum und 1856 als ordentlicher Lehrer an das Paderborner Gymnasium Theodorianum. In den 16 Jahren in Paderborn entstanden die wichtigsten Werke Grimmes.
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