1922 AD., Germany, Weimar Republic, Attendorn, Stadt, Notgeld, collector series issue, 3 Mark, Grabowski/Mehl 51.1c-3/5. C 27538 Obverse
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Stadtsparkasse Attendorn (Westfalen / Nordrhein-Westfalen) , 700jähriges Stadtjubiläum
Location of issue: Attendorn (Westfalen / Nordrhein-Westfalen) Stadt
Date of issue: no date (1922)
Value: 3 Mark
Size: ca. 89 x 60 mm
Material: paper
Watermark: Z-Muster
Serial : Konto C (all: Konto: A, B, C, D, E)
Serial no. : 27538
Signatures: - (0)
Printer: Flemming-Wiskott A.G., Glogau ; designer: Bruno Grimmer-Kriwub (1879-1936)
Obv.: … , town arms (black cross with crescent at upper left), towers (Bieckerturm – Pulverturm) flanking. Blank field for signature.
Rev.: … , Schnellenberg castle and ruins, castle towers flanking.
References: Grabowski/Mehl 51.1c-3/5 .
Die Hansestadt Attendorn ist eine mittlere kreisangehörige Stadt in Nordrhein-Westfalen im Kreis Olpe im südlichen Sauerland mit rund 25.000 Einwohnern. Überregional bekannt ist sie durch die Tropfsteinhöhle Atta-Höhle und den Biggesee. Die Stadt liegt an dem Schnittpunkt zweier Fernverkehrsstraßen, der Heidenstraße und der so genannten „Königsstraße“. In der Zeit Karls des Großen entstand dort eine Urpfarrei. 1072 stiftete der Erzbischof Anno von Köln das Kloster Grafschaft und stattete es u. a. mit Rechten an einem Hof in Attendorn aus. Die Stiftungsurkunde des Klosters Grafschaft stellt die erste urkundliche Erwähnung von Attendorn dar.
Im Jahre 1222 wurden unter dem Kölner Erzbischof Engelbert II. von Berg der Stadt durch Verleihung des Soester Rechts die Stadtrechte zugesprochen. Um 1200 war Attendorn bereits erzbischöfliche Münzstätte. Mittelalterliche Münzen aus Attendorn lassen sich von Brüssel bis Lubnice in Polen und zur Insel Gotland nachweisen. Münzzeichen der Stadt Attendorn war ein Halbmond.
Attendorn verdankt seine Bedeutung neben den neun Zünften hauptsächlich den Woll- und Leinewebern. Weiterhin brachte die politische und kirchliche Stellung der Stadt als Grenzfeste des zum Erzbistum Köln gehörenden Herzogtums Westfalen gegen die Grafschaft Mark und als Sitz einer Dekanate im alten Erzbistum Köln Reichtum und Wohlstand in die Stadt. Als einzige Stadt des Sauerlandes trat Attendorn 1255 dem Rheinischen Städtebund bei. Attendorn war nur mittelbares Mitglied der deutschen Hanse und wurde deshalb auf den großen Hansetagen durch die Stadt Soest vertreten.
Vom Anfang des 14. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit bestand ein Hospital mit Kirche und Friedhof vor den Mauern der Stadt. 1420 stiftete Heinrich Weke das Kloster Ewig. 1429 schloss er ein Armenhospital an. Zeitweilig war die Stadt so wohlhabend, dass sie selbst dem Kölner Erzbischof Kredite gewähren konnte. Darüber hinaus erhielt er Unterstützung während seiner Auseinandersetzung mit der Stadt Soest. 1444–1445 half die Stadt in der sogenannten Soester Fehde bei der Eroberung der Burg und des Landes Bilstein. 1464, 1597, 1598 und 1613 kam viermal die Pest über die Stadt. 1613, 1623, 1656, 1710, 1732, 1742 und 1783 wüteten Großfeuer in der Stadt. 1656 wurde dabei die halbe Stadt vernichtet. Auch litt die Stadt unter Kriegen, Schatzungen und Einquartierungen. Beispielsweise im Limburger Erbfolge-Krieg 1280, in der Soester Fehde 1444–1449, bei den Truchsessischen Wirren 1583–1584 und im Dreißigjährigen Krieg 1618–1648. Zur Zeit Napoleons erreichte Attendorn seinen tiefsten wirtschaftlichen Stand. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Stadt sich davon wieder erholt.
Das Wappen der Stadt zeigt in Silber ein schwarzes Balkenkreuz (Wappen des Erzbistums Köln), begleitet von einem nach (heraldisch) rechts gewendeten roten Halbmond in der rechten oberen Ecke. Das älteste erhaltene Stadtsiegel aus dem Jahr 1243 zeigt den heiligen Petrus, Patron des Erzbistums Köln, mit seinem Schlüssel und einem Halbmond neben seinem Kopf, in späteren Siegeln thronend auf dem kurkölnischen Schild. 1910 wurde das Wappen in seiner heutigen Form amtlich genehmigt, und nach der kommunalen Neuordnung wurde 1970 für Fortführung genehmigt. Der Halbmond wird als Symbol für Johannes den Täufer gedeutet, der als Schutzheiliger der Pfarrgemeinde auch in frühen Sekretsiegeln zu finden war.
Von der 1812 abgebrochenen Stadtbefestigung sind der Pulverturm und der Bieketurm aus dem 13. Jahrhundert erhalten. Der Bieketurm wird von der Schützengesellschaft Attendorn 1222 e. V. als Zeughaus genutzt.
Die Burg Schnellenberg ist eine Höhenburg über dem Biggetal in der Nähe der Stadt Attendorn im Kreis Olpe in Nordrhein-Westfalen. Die Burg hat 3 Bewohner (Stand: 30. Juni 2024). Gründung 1222 als kölnische Schutzburg für Attendorn, Ausbau nach 1291 unter Johann von Plettenberg. 1288 musste nach der für das Kölner Erzbistum verhängnisvollen Schlacht bei Worringen die nur gut drei Kilometer südwestlich gelegene kölnische Burg Waldenburg 1289 pfandweise an den Grafen von der Mark abgetreten werden. Als Ausgleich ließ Johann I. von Plettenberg, der Marschall des Herzogtums Westfalen um 1291 die Burg Schnellenberg mit tatkräftiger Hilfe der Bürger von Attendorn neu und stärker befestigen.
Besitz der Lehnsmänner Vogt von Elspe und von Schnellenberg nach 1339, Erwerb der Burg durch die Familie von Fürstenberg 1594. Die Burg blieb Wohnsitz der Fürstenberg-Familie, bis diese ihren Hauptwohnsitz nach Schloss Herdringen bei Arnsberg verlegten.
Seit dem Wegzug der letzten Mitglieder der Familie von Fürstenberg 1835 war die Burg dem langsamen Verfall ausgesetzt. Im Jahre 1902 war Schnellenberg so stark vom Verfall bedroht, dass die von Fürstenbergs einige Inventarstücke ausbauen und in das Schloss nach Herdringen bringen ließen. 1911/12 wurde in der Oberburg eine der ersten Jugendherbergen Deutschlands eingerichtet. Diese wurde aber 1928 wieder geschlossen. Die Familie Bilsing betreibt als Pächter heute Hotel und Restaurant, ebenso wie sich die Burg noch heute im Eigentum der Familie Freiherr von Fürstenberg-Herdringen befindet.