1921 AD., Germany, Weimar Republic, Herne (town), Notgeld, collector series issue, 50 Pfennig, Grabowski/Mehl 602.1-4/10. 368672 Reverse
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State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Herne (town)
Location of issue: Herne (town) (Wfl / NW) Stadt
Date of issue: 1.7.1921 AD.,
Value: 50 Pfennig
Size: 96 x 71 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : 368672
Signatures: (2)
Printer: Ratsdruckerei R. Dulce, Glauchau (Sachsen) ; designer: Georg Schleinitz
Obv.: Stadt Herne - i. Westf. 1921 / 50/pf - 50/pf / Ruten, roven, dat is ghein Schande, dat doynt die besten von dem Lande / Schleinitz / Die Stadtkasse in Herne zahlt dem Einlieferer dieses Gutscheines 50 Pfennig Herne i. W. den 1. Juli 1921 .... , armored knight standing in front of doorway.
Rev.: 1 / 50/Pfennig / De Riackelhüser Büäger wär'n
All lang sin Wiasen waide,
De rüsten sick, Den wilden här'n
Te stür'n in sine Freude. / 50/Pfg. / GS , the citizens of Recklinghausen collecting agricultural tolls as arms, town in background.
References: Grabowski/Mehl 602.1-4/10 .
Herne ist eine Großstadt im Ruhrgebiet und in der Metropolregion Rhein-Ruhr in Nordrhein-Westfalen. Sie ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Arnsberg und in der Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen. Herne gehört mit seinen etwa 161.000 (2020) Einwohnern zu den kleineren Großstädten des Landes. In der Vergangenheit war Herne vom Steinkohlebergbau geprägt. Bekannt waren dabei die Zechen Shamrock, Constantin, Mont Cenis und Friedrich der Große. Um 880 erscheint der Name Hernes erstmals urkundlich als haranni (haar = Anhöhe) im ältesten Urbar des Klosters Werden. Die Stadt Herne führte bis 1975 ein Wappen, das, nach älterem Vorbild von 1900, seit 1937 im Gebrauch war. Es zeigte einen Eichbaum auf „rotem“, westfälischem Boden, der zugleich als Hügel ausgeformt, den historischen Namen Haranni (haar = Anhöhe) symbolisierte. Der Wappenschild im Fuß mit einem Kleeblatt vor den Bergmannswerkzeugen Schlägel und Eisen nahm Bezug auf die erste Herner Zeche Shamrock (Kleeblatt). More on https://de.wikipedia.org/wiki/Herne
„Nördlich, nahe bei Herne... liegt ein gewaltiges Wasserschloß... Jost von Strünkede, der wildeste Ritter im Münsterlande, (saß) in diesem Wasserkastell und jagte Bürger und Bauern bis die Recklinghauser, toll gemacht wie gereizte Wespen, über den Gefürchteten herfielen und ihn mit Ãxten, Schippen und Beilen erschlugen.“ (Fritz Mielert, 1922)
Der „tolle“ also rasende oder verwirrte Jost von Strünkede wurde am 29. Mai 1529 von (s)einem Schmied erschlagen, da er sich angeblich an seiner Frau vergriffen hatte. Das wasserumgebene Gebäude Schloss Strünkede am Karl-Brandt-Weg 5 birgt heute das Emschertalmuseum.
Das mittelalterliche Sprichwort sagte: "Ruten, roven, dat is ghein Schande, dat doynt die besten von dem Lande". ("Reiten und Rauben ist keine Schande, das tun die Besten in dem Lande"). Nach mittelalterlichem Sprachgebrauch hat hier aber "Rauben" nicht die heutige Bedeutung, der gewaltsamen Wegnahme fremden Eigentums, sondern "Rauben" ist im Mittelalter: wegtreiben, wegtragen, nämlich das dem Fehdegegner gehörende Vieh, beweglichen Eigentums usw. Die Bezeichnung "Raubritter" ist demnach nicht in dem heute noch vielfach gebräuchlichen verächtlichen Sinne zu sehen. Aber es gab nicht nur "Raubritter," sondern auch "Raubbürger" und "Raubbauern," indem auch Bürger und Bauern in der Zeit schwacher Fürstengewalt zur Selbsthilfe der Fehde, zum Faustrecht griffen. Daß bei diesen Fehden auch Gewalttätigkeiten und Über griffe gegen unbeteiligte Leute vorkamen, ist wohl selbstverständlich. Von dem Fehderecht machten Landesfürsten, auch geistliche Landesherren, Domherren und Kleriker vielfach Gebrauch.
More on http://webgerman.com/Notgeld/Directory/H/Herne.htm ; http://www.sagenhaftes-ruhrgebiet.de/Der_tolle_Jost_von_Strünkede
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