1711 / 1914 AD., German States, Frankfurt, bronze medal on the coronation of Charles VI in Frankfurt as German emperor, re-edition of 1914, cf. Mont. 1366.
Deutschland, auf die Ankunft von Karl VI. in Frankfurt zur Kaiserkrönung, von B. Richter, (Original von 1711, 61,0 mm), Neuprägung 1914 AD.,
Æ-Medaille (45,5 mm / 38,24 g),
Obv.: IMP·CAES·CAROLVS·VI·AVG·P·FEL·P·P· / Richter - H·M·A ( kleiner Doppeladler ) 1914 , (Imperator Caesar Carolus VI Augustus Pius Felix Pater Patriae - Oberbefehlshaber und Kaiser Karl VI. der erhabene, fromme glückliche Vater des Heimatlandes) , drapierte, gepanzerte Büste mit Lorbeerkranz n. r., darunter Signatur, Münzzeichen und Ausgabe-Jahr (H·M·A = Hauptmünzamt Wien).
Rev.: LVSTRATIS TERRA MARIQVE - FINIBVS // FORTVNA REDVX· / MDCCXI· , (er wird zu Lande und zu Wasser glänzen (?) / glückliche Heimkehr / 1711 ), Karl VI. steht mit Phönix auf Globus n. l., entsteigt einem Schiff; die Glücksgöttin Fortuna, mit Steuerruder auf Rad und Globus n. r., nähert sich in gebeugter, unterwürfiger Haltung und überreicht ihm die Krone.
vgl. Mont. 1366 ; vgl. Förschner 150/2 ; J. u. F. - , vgl. 615 .
Karl VI. Franz Joseph Wenzel Balthasar Johann Anton Ignaz[1] (* 1. Oktober 1685 in Wien; †20. Oktober 1740 ebenda) war von 1711 bis 1740 römisch-deutscher Kaiser und Erzherzog von Österreich und Souverän der übrigen habsburgischen Erblande, als Karl III. (ungarisch III. Károly) König von Ungarn und Kroatien, als Karl II. (tschechisch Karel II.) König von Böhmen, als Karl III. (spanisch Carlos III.) designierter König von Spanien sowie durch den Frieden von Utrecht von 1713 bis 1720 als Karl III. (italienisch Carlo III.) auch König von Sardinien und ab 1720 als Karl IV. (italienisch Carlo IV.) König von Sizilien. Als sein Bruder Joseph 1711 verstarb fielen Karl als Erbe Österreich, Böhmen, Ungarn und die Aussicht auf den Kaisertitel zu, ohne den Anspruch auf den spanischen Thron aufzugeben. Am 12. Oktober 1711 wählten ihn die Kurfürsten zum römisch-deutscher König. Am 22. November 1712 wurde er in Frankfurt am Main zum Kaiser gekrönt.
Er war der unterlegene habsburgische Thronprätendent im Spanischen Erbfolgekrieg. Allerdings fielen ein Großteil der spanischen Besitzungen in den Niederlanden und in Italien an Österreich. In seine Zeit als Kaiser fällt der Erlass der Pragmatischen Sanktion. Diese ermöglichte nicht nur die Thronfolge weiblicher Mitglieder des Hauses Habsburg, sondern war mit der Betonung der Unionsidee der habsburger Staaten zentral für die Entstehung einer Großmacht Österreich. Durch den Sieg im Venezianisch-Österreichischen Türkenkrieg kam es 1717 zur territorialen Expansion. Die gewonnenen Gebiete gingen durch den Russisch-Österreichischen Türkenkrieg 1739 jedoch teilweise wieder verloren. Einen Großteil seiner Regierungszeit verbrachte er mit der Durchsetzung der pragmatischen Sanktion innerhalb des habsburger Machtbereichs und deren Anerkennung durch die anderen europäischen Mächte. Im Inneren bemühte sich der Kaiser im Sinne des Merkantilismus um die Förderung der Wirtschaft. Allerdings gab er mit der Ostender Ostindischen Kompanie, im Interesse der Durchsetzung der pragmatischen Sanktion, ein wichtiges Projekt wieder auf. Es kam auch nicht zu einer Reform von Verwaltung und Militär. Er war der letzte Kaiser der neben der Durchsetzung der Interessen Habsburgs auch eine aktive Reichspolitik betrieb, obgleich der Reichsgedanke in seiner Zeit stark an Bedeutung verlor. In vielfältiger Weise förderte er Kunst und Kultur. Seine Regierungszeit bildete einen Höhepunkt der Kultur des Barock, deren Bauten bis heute Österreich und die ehemals habsburger Staaten prägen. Mit Karls Tod erlosch das Haus Habsburg im Mannesstamm.