1914 AD., Germany, Medal on the beginning of World War One, Aluminium.
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Deutschland, Medaille auf den Kriegsbeginn, 1914 AD.,
Aluminium-Medaille (33-37 mm / 5,80 g), mit Anhänger-Öse,
Obv.: DER GOTT, DER EISEN WACHSEN LIESS, DER WOLLTE KEINE KNECHTE! , stehender Krieger mit Schild und Schwert.
Rev.: AUGUST - 1914 , Flamme auf Dreifuß.
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Als Zar Nikolaus II. am Morgen des 30. Juli 1914 die Generalmobilmachung der russischen Armee billigte, war ihm wohl allerdings zunächst nicht bewusst, welche Folgen dieser Vorgang haben würde. Noch am selben Tag wollte der Zar die Generalmobilmachung rückgängig machen, wurde jedoch von dem Generalstab der russischen Armee davon abgehalten. Selbst die beschwörenden Briefe Kaiser Wilhelms II. an Zar Nikolaus II. hatten keine Wirkung. Am 1. August ordneten sowohl die französische Regierung als auch der Deutsche Kaiser die Mobilmachung ihrer Armeen an.
Das Deutsche Reich forderte in einem Ultimatum die sofortige Rücknahme der russischen Mobilmachung. Nachdem diese ausblieb, machte das Reich ebenfalls mobil und erklärte Russland am 1. August den Krieg, woraufhin das mit Russland verbündete Frankreich in Erwartung eines deutschen Angriffes ebenfalls mobil machte. Tatsächlich aber erfolgten die ersten Kriegshandlungen durch Russland noch am selben Abend mit Überschreiten der ostpreußischen Grenze. Wilhelm II. verordnete am 31. Juli 1914 den Kriegszustand nach Art. 68 der Reichsverfassung. Wilhelm II., 1914, 1. August:
"Ich bestimme hiermit: Das deutsche Heer und die kaiserliche Marine sind nach Massgabe des Mobilmachungsplanes für das deutsche Heer und die kaiserliche Marine kriegsbereit aufzustellen. Der 2. August 1914 wird als erster Mobilmachungstag festgesetzt."
Das Vaterlandslied ist ein von Ernst Moritz Arndt 1812 geschriebenes Gedicht. Es ist geläufiger unter dem Namen Der Gott, der Eisen wachsen ließ (der Anfangszeile des Gedichts) bekannt. Hintergrund war die von Napoleon erzwungene Beteiligung deutscher Heere an seinem Russlandfeldzug 1812. Deutsche Patrioten fanden dies verwerflich und es kam zu einer Auswanderungswelle, die auch den preußischen Reformer Stein und Arndt als seinen Privatsekretär nach Sankt Petersburg führte. Der von dort aus gegen die Politik der deutschen Fürsten gerichteten Publizistik ist das Vaterlandslied zuzuordnen. Es wurde in den 1813 beginnenden Befreiungskriegen populär und, vertont von Albert Methfessel, im 19. und 20. Jahrhundert Teil des Kanons an Kampfliedern vor allem von national orientierten Studentenverbindungen und Männergesangsvereinen. Besondere offizielle Pflege erfuhr das Lied während des Ersten Weltkriegs und in der Zeit des Nationalsozialismus.
Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
der wollte keine Knechte,
drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
dem Mann in seine Rechte;
drum gab er ihm den kühnen Mut,
den Zorn der freien Rede,
dass er bestände bis aufs Blut,
bis in den Tod die Fehde.
So wollen wir, was Gott gewollt,
mit rechter Treue halten
und nimmer im Tyrannensold
die Menschenschädel spalten.
Doch wer für Tand und Schande ficht,
den hauen wir zu Scherben,
der soll im deutschen Lande nicht
mit deutschen Männern erben.
O Deutschland, heil'ges Vaterland!
O deutsche Lieb' und Treue!
Du hohes Land, du schönes Land!
Dir schwören wir aufs neue:
Dem Buben und dem Knecht die Acht!
Der fütt're Krähn und Raben.
So ziehn wir aus zur Herrmansschlacht
und wollen Rache haben.
Lasst brausen, was nur brausen kann,
in hellen, lichten Flammen!
Ihr Deutschen alle, Mann für Mann
fürs Vaterland zusammen!
Und hebt die Herzen himmelan
und himmelan die Hände,
und rufet alle, Mann für Mann:
Die Knechtschaft hat ein Ende!
Lasst klingen, was nur klingen kann,
Trompeten, Trommeln, Flöten!
Wir wollen heute Mann für Mann
mit Blut das Eisen röten,
mit Henker- und mit Knechteblut,
o süßer Tag der Rache!
Das klinget allen Deutschen gut,
das ist die große Sache.
Lasst wehen nur, was wehen kann,
Standarten wehn und Fahnen!
Wir wollen heut uns Mann für Mann
zum Heldentode mahnen:
Auf, fliege, stolzes Siegspanier,
voran dem kühnen Reihen!
Wir siegen oder sterben hier
den süßen Tod der Freien.
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