1871 AD., Germany, second empire, tin medal on the inauguration of the Niederwald monument and the restoration of the German Empire, by Gebr. Hartwig, Offenbach a.M..
Germany, second empire, inauguration of the Niederwald monument near Rüdesheim and the restoration of the German Empire, by Gebr. Hartwig, Offenbach a.M., 1871 AD.,
Medal (53 mm / 43,58 g), tin, medal alignment ↑↑ (0°), plain edge,
Obv.: NATIONAL DENKMAL - AUF DEM NIEDERWALD / GEBRÃœDER HARTWIG OFFENBACH A. M., Niederwald monument, front view.
Rev.: ZUM / ANDENKEN / AN DIE / EINMUETHIGE SIEGREICHE / ERHEBUNG / DES / DEUTSCHEN VOLKES / UND AN / DIE WIEDERAUFRICHTUNG / DES / DEUTSCHEN REICHES / 1870-71 , 12 lines text a in laurel wreath.
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Das Niederwalddenkmal liegt am Rand des Landschaftsparks Niederwald oberhalb der Stadt Rüdesheim am Rhein. Zu seinen Füßen befinden sich die Weinlagen des Rüdesheimer Berges.
Zusammen mit dem Barbarossadenkmal auf dem Kyffhäuserberg, dem Deutschen Eck in Koblenz, dem Hermannsdenkmal bei Detmold am südlichen Teutoburger Wald, dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und der Walhalla bei Donaustauf ordnet sich das Niederwalddenkmal in die Gruppe der monumentalen Gedenkbauwerke Deutschlands ein.
Der Grundstein für das Niederwalddenkmal wurde am 16. September 1877 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm I. gelegt. Der Versuch, das nötige Geld durch Spenden aufzubringen, brachte erhebliche Schwierigkeiten mit sich. So wurde das nach den Entwürfen des Bildhauers Johannes Schilling und des Architekten Karl Weißbach umgesetzte Denkmal erst am 28. September 1883 eingeweiht. Mit dem 38 Meter hohen Monument und der 12,5 Meter hohen Statue der Germania symbolisierte man die Wacht am Rhein und erinnerte an die Gründung des neuen Deutschen Reiches unmittelbar nach dem Deutsch-Französischen Krieg.
Die Einweihung war zugleich Schauplatz eines fehlgeschlagenen Attentats auf Wilhelm I. durch August Reinsdorf, Emil Küchler u.a.
Friedrich August Reinsdorf (* 31. Januar 1849 in Pegau; †6. Februar 1885 in Halle) plante 1883 bei der Einweihung des Niederwalddenkmals ein Attentat auf den deutschen Kaiser Wilhelm I. und die gesamte deutsche Fürstenschaft. Trotz mehrerer Versuche scheiterte das Vorhaben seiner Mitverschwörer Franz Reinhold Rupsch und Emil Küchler. Reinsdorf wurde wegen Anstiftung zum Hochverrat[1] am 22. Dezember 1884 vor dem Reichsgericht[2] zum Tode verurteilt und am 6. Februar 1885 im Roten Ochsen in Halle zusammen mit Küchler hingerichtet.
Zu seiner Verteidigung sagte er vor Gericht:
„Die Arbeiter bauen Paläste und wohnen in armseligen Hütten; sie erzeugen alles und erhalten die ganze Staatsmaschine, und doch wird für sie nichts getan; sie erzeugen alle Industrieprodukte, und doch haben sie wenig und schlecht zu essen; sie sind eine stets verachtete, rohe und abergläubische Masse voll Knechtsinns. Alles, was der Staat tut, hat allein die Tendenz, diese Verhältnisse ewig aufrecht zu erhalten. Die oberen Zehntausend sollen sich auf den Schultern der großen Masse erhalten. Soll dies wirklich ewig dauern? Ist eine Änderung nicht unsere Pflicht? Sollen wir ewig die Hände in den Schoß legen?“
http://www.zeno.org/Kulturgeschichte/M/Friedl%C3%A4nder,+Hugo/Interessante+Kriminalprozesse/Das+Dynamit-Attentat+bei+der+Enth%C3%BCllungsfeier+des+Niederwald-Denkmals