State: Germany, 2nd Empire
Issuer: Rosenberg in Oberschlesien, Magistrat
Location of issue: Rosenberg in Oberschlesien (Poland: Olesno)
Date of issue: 20.4.1917, gültig bis 1.8.1917
Value: 50 Pfennig
Size: 97 x 64 mm
Material: cardboard paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signatures: ? & Krause (0)
Printer:
Obv.: … , schwarzer Text, zwei Unterschriften und Stadtsiegel darunter.
Rev.: (leer) . Klebestreifen
References: Tieste 6180.05.01.1 ; Staatliche Kunstsammlungen Dresden DS19689 .
Olesno (deutsch Rosenberg O.S.) ist heute eine Kleinstadt mit etwa 10.000 Einwohnern in der polnischen Woiwodschaft Opole. Sie ist Sitz des Powiat Oleski und ist Hauptort der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwa 17.800 Einwohnern.
Die Stadt gehörte von Anfang an zum Herzogtum Oppeln, das den Schlesischen Piasten unterstand. Es wurde erstmals 1226 anlässlich der Einweihung der St.-Michaels-Kirche durch den Breslauer Bischof Laurentius erwähnt. Vermutlich vor 1267 wurde Olesno deutschrechtlich umgesetzt, da für diese Zeit ein „Vincentius castellanus de Olesno“ belegt ist. Als nach dem Tod des Herzogs Wladislaus I. das Herzogtum Oppeln geteilt wurde, verblieb Rosenberg weiterhin bei diesem. Die deutsche Ortsbezeichnung „Rosenberg“ erscheint erstmals im Jahr 1310, als Herzog Boleslaus I. den Bürgern von Breslau den Fußgängerzoll in Rosenberg verkaufte.
1327 übertrug der Oppelner Herzog Bolko II. Rosenberg zusammen mit seinem Herzogtum als ein Lehen an die Krone Böhmens, wodurch es noch vor dem Vertrag von Trentschin unter böhmische Oberhoheit gelangte, der böhmische Landesherr war damals Johann von Luxemburg. Sein Sohn Karl IV. inkorporierte Schlesien 1348 als König und 1355 als Kaiser in die Krone Böhmens, wodurch es Teil des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation wurde. Für das Jahr 1395 ist die Existenz einer Stadtmauer überliefert. Schwere Verwüstungen erfolgten in den Hussitenkriegen. 1450 erneuerte Herzog Bernhard das deutsche Stadtrecht in Rosenberg. Die seit 1526 als Könige von Böhmen regierenden Habsburger, an die nach dem Tod des letzten Oppelner Herzogs Johann II. 1532 das Herzogtum Oppeln heimfiel, verpfändeten es anschließend mehrmals. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Schlesien weitgehend verwüstet und verlor einen großen Teil seiner Bevölkerung.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Rosenberg mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Seit der Verwaltungsreform von 1816 gehörte Rosenberg zum Regierungsbezirk Oppeln und war Sitz des Landkreises Rosenberg, mit dem es bis 1945 verbunden blieb.
Die Pestepidemie von 1790 überlebten nur etwa 90 Einwohner. Da die Reformation in Rosenberg unbedeutend geblieben war, erhielt es erst 1847 eine eigene evangelische Gemeinde. Bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zu einem Wirtschafts- und Kulturzentrum im Norden Oberschlesiens. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Rosenberg eine evangelische Kirche, vier katholische Kirchen, eine Synagoge, ein katholisches Schullehrerseminar, eine Präparandenanstalt, eine Zementwarenfabrik, eine Ziegelei, zwei Sägewerke, eine Molkerei und war Sitz eines Amtsgerichts. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien 1921 stimmten 3286 Rosenberger für einen Verbleib beim Deutschen Reich, 473 optierten für Polen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee erobert. Nach Kriegsende wurde Rosenberg zusammen mit weiten Teilen Oberschlesiens und Niederschlesiens von der Sowjetunion unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann danach die Zuwanderung polnischer Bevölkerung; Rosenberg wurde in Olesno umbenannt. Die deutschen Einwohner der Stadt wurden in der Folgezeit größtenteils von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.
Das Wappen der Stadt ist gespalten. Im vorderen Feld zeigt es auf blauem Grund einen halben goldenen Adler. Im hinteren Feld zeigt es auf silbernem Grund eine halbe rote Rose.