1927-1939 AD., Germany, Weimar Republic, Kaffee Hag, German arms series, Hirschberg in Schlesien, cut-out area description text.
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Kaffee Hag
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Date of issue: 1927-1939 AD.
Size: 151 x 21-22 mm (ausgeschnittener Bereich)
Material: light brown paper
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Obv.: 19 Hirschberg :. Stadt, 29449 Einwohner (1925) :. Wappen: … , mehrzeilige Wappenbeschreibung (ausgeschnitten).
Rev.: drei nummerierte Stempelfelder Nr. 19-21, mit 3 gespiegelten Kaffe-Hag Stempeln.
References: .
Kaffee HAG, die Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft (Kaffee HAG), ist eine Marke für entkoffeinierten Kaffee von Jacobs Douwe Egbert (JDE). Sie geht zurück auf ein 1906 von Ludwig Roselius in Bremen gegründetes Unternehmen.
Im Rahmen der umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit für seine Firma gab Roselius ab 1913 unter anderem auch Wappenzeichnungen als Sammlermarken heraus, die Reklamemarken genannt wurden. Für die Marken des Heraldikers Otto Hupp gab es entsprechende Sammelalben. Später wurden auch Alben in anderen europäischen Ländern ausgegeben.
Ein Kaffee-HAG-Album war ein Sammelalbum für Sammelbilder mit Wappen, die den Produkten der Marke Kaffee HAG in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (einzeln) beilagen oder von der Firma (bogenweise) bezogen werden konnten. Die Sammelbilder wurden im Weltformat V (4 × 5,66 cm) produziert.
Im Jahr 1913 berichteten die Medien erstmals von der Absicht der Firma Kaffee Hag, die Wappen aller Gemeinden, Flecken und Dörfer Deutschlands, der Schweiz, Hollands und Frankreichs einer breiten Öffentlichkeit in Form von Werbemarken näher zu bringen. Allein die Reihe Deutsche Ortswappen sollte 3000 Wappen umfassen, tatsächlich wurden es noch mehr. Die den Kaffeepackungen beigelegten Wappenmarken sollten von den Konsumenten gesammelt und getauscht werden. Eine gewisse Anzahl von Bons berechtigte zum Bezug eines Albums, in welches die Marken eingeklebt werden konnten. Später – so die Vorstellung der Firma Hag – sollten auch geistliche und Geschlechterwappen in die Sammlung miteinbezogen werden.
Zur Umsetzung des Projektes wurden namhafte Sachverständige auf dem Gebiet der Heraldik beigezogen. So wurden die deutschen Wappen von Otto Hupp, einem der damals international angesehensten Heraldiker, gezeichnet. Die Schweizer Wappen wurden in enger Verbindung mit der „Schweizer Heraldischen Gesellschaft“ hergestellt, deren Präsident Paul Ganz die richtige Zuordnung der Wappen überwachte. Die holländische Sammlung stammte von dem Heraldiker Sytze Gerke van der Laars. Dem französischen Wappenalbum (vertrieben unter dem Handelsnamen Sanka) wurde auch eine Landkarte mit Übersicht über die Départements beigegeben. In Österreich wurde das erste Sammelbuch erst 1931 ausgegeben. Es enthielt eine Serie von 150 Wappenmarken mit den Landes-, Städte- und Gemeindewappen. Die Wappenbilder waren ein Werk des Wappenmalers Ernst Krahl, eines Neffen von Karl Krahl.
Die Veröffentlichung der in Archiven verwahrten, dem Publikum sonst nur schwer zugänglichen Wappenbilder in Form von Werbemarken wurde von Zeitgenossen als Pionierarbeit gelobt und ihre Eignung als Hilfsquellen für den Unterricht in Geschichte, Geographie und Heimatkunde hervorgehoben.
Jelenia Gora (deutsch: Hirschberg) (von 1927 bis 1945 Hirschberg im Riesengebirge; gebirgsschlesisch Herschbrig oder Herschbrich; tschechisch Jelení Hora, auch Hiršperk), ist heute eine Stadt in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Die Stadt liegt in Niederschlesien im Hirschberger Tal an der Mündung des Zacken in den Bober am Fuß des Riesengebirges, das die Grenze zu Tschechien bildet, auf 342 m ü. NHN, rund 90 km südwestlich von Breslau und 70 km östlich von Görlitz.
Hirschberg wurde wahrscheinlich kurz vor 1281 auf herzoglichem Boden gegründet. Es gehörte damals zum Herzogtum Schweidnitz und war Mittelpunkt eines deutschen Rodungsbezirks. Erstmals erwähnt wurde es 1281 als „Hyrzberc“ in einer Urkunde, mit der Herzog Bernhard I. von Löwenberg († 1286) den Johannitern von Striegau einen Grund am Oberlauf des Flusses Zacken verlieh. Eine weitere Erwähnung erfolgte 1288 in einer Urkunde des Herzogs Bolko I., in der dieser „unseren Bürgern von Hyrzberc“ (lateinisch nostrorum civium Hyrsbergensium) die Errichtung einer Schenke in Warmbrunn erlaubte. Für das Jahr 1299 ist Hirschberg als Stadt (civitas) belegt.
Zwischen 1395 und 1406 gehörte Hirschberg dem böhmischen Oberstburggrafen Johann Kruschina von Lichtenburg. Während der Hussitenkriege wurde die seit 1291 belegte Burg am Hausberg auf Geheiß des Landeshauptmanns zerstört. 1502 gewährte der böhmische König Vladislav II. der Stadt das Recht der freien Ratswahl, sein Nachfolger Ludwig II. 1519 die Abhaltung eines Jahrmarkts und Kaiser Ferdinand II. in seiner Eigenschaft als König von Böhmen 1532 einen zweiten Markt. Mit der Einführung der Reformation 1524 entwickelte sich Hirschberg zu einem wichtigen evangelischen Zentrum.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Hirschberg wie fast ganz Schlesien an Preußen. Die damit verbundene Abtrennung der böhmischen und österreichischen Handelsmärkte führte zu einem beträchtlichen Einbruch der Leinen- und Schleierweberei, die seit dem 16. Jahrhundert florierte und der Stadt zu einer wirtschaftlichen Blüte und Reichtum verholfen hatte. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Hirschberg seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 Sitz des Landkreises Hirschberg im Regierungsbezirk Liegnitz. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Hirschberg eine evangelische und vier katholische Kirchen, eine Synagoge, ein Gymnasium, ein Waisenhaus, eine Handelskammer und war Sitz eines Landgerichts.
Gegen Kriegsende wurde Hirschberg im April 1945 von der Roten Armee eingenommen und wenig später von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann die Zuwanderung polnischer Migranten aus Ostpolen. Der Stadtname wurde als Jelenia Góra ins Polnische übersetzt. Die deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie nicht vorher geflohen war – bis auf wenige Ausnahmen vertrieben.