State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Beckum (town) (Wfl / NW) Stadt
Location of issue: Beckum, Westfalen
Date of issue: 1.9.1920 AD.,
Value: 25 Pfennig
Size: 94 x 65 mm
Material: paper
Watermark: S-S-Muster
Serial :
Serial no. : 077699
Signatures: (4)
Printer:
Obv.: Gutschein der - Stadt Beckum / 25 - 25 / MAGISTRAT - BECKUM / …. , Saint Stephen with palm and stones above arms and city view in background.
Rev.: BECKUM / Die künstliche / Raths Sonnenuhr / …. , sun above building, a sundial, provided with a roof as weather protection, armed night watchman standing right.
References: Grabowski/Mehl 68.2-1/2 .
Die Stadt Beckum (plattdeutsch Biäkem) ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Kreis Warendorf in Nordrhein-Westfalen und hat etwa 37.000 Einwohner. Beckum wurde im Jahre 1134 erstmals urkundlich erwähnt.
Beckum wurde im Jahre 1134 erstmals als parrochia Bikeheim urkundlich erwähnt und im Jahr 1224 erstmals als Stadt bezeichnet. Der Name leitet sich vom Namen Beckhem (Bachheim oder Heim an Bächen) ab, was auf den Zusammenfluss von drei Bächen im Stadtgebiet zurückzuführen ist. Die drei Bäche Kollenbach, Siechenbach und Lippbach, wiedergegeben im Wappen der Stadt, ergeben die Werse, die damit in Beckum ihren Ursprung hat.
Im Zusammenhang mit dem sogenannten Spanischen Winter 1598/99 wurde Beckum von spanischen Truppen unter dem Oberbefehl von Admiral Mendoza eingenommen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt ebenfalls mehrfach besetzt und geplündert. Durch diese Kriege, Seuchen (Pest 1635) und verheerende Brände (1655, 1657 und 1734), bei denen ein großer Teil der Stadt zerstört wurde, verarmte die Stadt.
Im Jahr 1872 wurde in Beckum ein erstes Zementwerk erbaut, worauf noch zahlreiche weitere folgten. Die günstigen Rohstoffvorkommen (Mergel), die Nähe zum Ruhrgebiet und der Anschluss an die neue Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft im Jahr 1847 ließen Beckum zu einem der bedeutendsten Zementreviere der Welt werden. Heute gibt es noch zwei große Zementwerke in Beckum. Die durch die aufblühende Zementindustrie und die entstehenden Sekundärgewerbe immer stärker wachsende Stadt erhielt im Jahr 1900 ein städtisches Elektrizitätswerk. 1908 beschloss der Kreistag Beckum die Errichtung einer zentralen Wasserversorgung, worauf bis 1910 das Wasserwerk Vohren an der Ems und ein Wasserturm in Beckum erbaut wurden. Ab 1909 folgte innerhalb von fünf Jahren die Errichtung einer Kanalisation samt Kläranlage.
Wappen: In Rot drei schräge weiße Wellenbalken. Die drei Wellenbalken sind redendes Symbol des Ortsnamens Beckum = Bekehem = Bachheim und stehen für die drei Bäche Kollenbach, Siechenbach und Lippbach, die nach ihrem Zusammenfluss in Beckum die Werse bilden.
Beckumer Narrengeschichten (“Beckumer Anschläge“): Die Beckumer Anschläge (auch Beckumer) sind eine Sammlung von närrischen Geschichten, die vorgeblich in der Stadt Beckum spielen und den Schildbürgerstreichen ähneln. Diese und andere Erzählungen wurden im sogenannten Lalebuch (= Narrenbuch gedruckt Anno 1597 zu Laleburg) populär unters Volk gebracht und verschiedenen Städten angehängt. Fast jeder Landstrich hat auf diese Weise sein Schilda bekommen. Bei den Beckumer Anschlägen handelt es sich also um literarische Wandersagen.
Als in Beckum das erste Notgeld gedruckt wurde, hat man mit viel Selbstironie die Narreteien als ortstypische Darstellungen auf den Notgeldscheinen abgebildet.