State: Germany, 2nd Empire
Issuer: Bielefeld (city), magistrate, Sparkassenchecks zu Notgeld überdruckt,
Location of issue: Bielefeld (city) (Westfalen / Nordrhein-Westfalen)
Date of issue: 1.11.1918 , gütig bis 31.12.1918
Value: 20 + 50 Mark (20 Mark der linke Schein, 50 der rechte)
Size: 54 + 154 x 105 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : IV
Serial no. : 21400 + 62814
Signatures: (4 + 2)
Printer: Gundlach, Bielefeld
Obv.: … , . blauer Farbstempel „STADTKÄMMEREI BIELEFELD“ mit Innenrand.
Rev.: … , . Hellgrüner Unterdruck auf Rückseite des 50 und 20 Mark-Scheins.
References: Geiger 046.06x Topp 74.26 (aber 21c. +24c)
Bielefeld ist eine kreisfreie Großstadt im Regierungsbezirk Detmold im Nordosten Nordrhein-Westfalens. Mit 331.519 Einwohnern (31. Dezember 2023) ist sie die größte Stadt der Region Ostwestfalen-Lippe und deren wirtschaftliches Zentrum. Die erste Erwähnung lässt sich auf den Anfang des 9. Jahrhunderts datieren, als Stadt wird sie erstmals 1214 bezeichnet. Am Nordende eines Quertals des Teutoburger Waldes gelegen, sollte die Kaufmannsstadt den Handel in der Grafschaft Ravensberg fördern, deren größter Ort sie wurde. Bielefeld war lange Zeit das Zentrum der Leinenindustrie. Heute ist die Stadt vor allem Standort der Nahrungsmittelindustrie, von Handels- und Dienstleistungsunternehmen, der Druck- und Bekleidungsindustrie und des Maschinenbaus.
Von besonderem Interesse ist der Fünfzigmarkschein, mit angehefteter Scheckleiste über 20 Mark. Notgeld in des Wortes bester Bedeutung war dieser Schein. Die erforderlichen Geldmittel zur Zahlung: der Kriegsunterstützungen an die Kriegerfrauen blieben aus. Die Staatskassen hatten keine Geldmittel erhalten. Die Stadtkasse mußte zahlen, um Unruhen in der Bürgerschaft zu vermeiden. Geld war nicht aufzutreiben. Über Nacht wurden die Scheckformulare der Stadt-Sparkasse mit einem Ausdruck „50 M“ und die Scheckleiste mit „Gutschein 20 M“ versehen; die noch nicht trockenen Scheine konnten die Geldnot beseitigen. Nicht nur die städtischen Kassen, sondern auch die Reichsbank und die übrigen Geldinstitute benutzten den Fünfzigmarkschein der Stadt-Sparkasse mit der Gutscheinleiste über 20 Mark als Notgeld. Wie warme Brötchen beim Bäcker, gingen die Scheine flott ab; sofort von der Druckerei in den Verkehr.