State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Neidenburg (town)
Location of issue: Neidenburg (town) (OPr / Poland: Nidzica) Stadt
Date of issue: 22.9.1920 AD.,
Value: 10 Pfennig
Size: 85 x 55 mm
Material: paper
Watermark: Z-Muster
Serial : -
Serial no. : 034135 (red)
Signature: (1)
Printer: Flemming-Wiskott A. G., Glogau
Obv.: / / / …. , town arms: wild man holding sword and lily, red serial below.
Rev.: / / / …. , city view in an oval frame.
References: Grabowski/Mehl 932.1a-1/3 .
Nidzica (früher auch polnisch Nibork, Nidbork; deutsch Neidenburg) ist heute eine Stadt im Powiat Nidzicki der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit 20.888 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020). Durch die Stadt fließt die Nida (Neide), die heute wie früher dem Ort den Namen gab.
Die Stadt liegt in der historischen Region Ostpreußen, im südlichen Bereich des ostpreußischen Oberlandes und am südlichen Rand der Allensteiner Seenplatte auf 173 m über dem Meeresspiegel, etwa 50 Kilometer südlich von Allenstein (Olsztyn) und 140 Kilometer südlich von Königsberg (Kaliningrad). Auf dem Stadtwappen ist ein Wilder Mann gezeichnet. Wenn unbestätigte Quellen zutreffen, dass es bereits um 1266 eine Ordensburg namens „Neidenburg“ gab, so wäre diese eine der Ersten im Sassenland, das im 13. Jahrhundert unbewohntes Urwaldgebiet war und erst zu Beginn des 14. Jahrhunderts vom Deutschen Orden besiedelt wurde. Auch der genaue Zeitpunkt der Ortsgründung ist unbekannt, 1353 erhielt Neidenburg Stadtrechte. Das Wappen zeigt in Silber zwischen zwei aus grünem Boden sprießenden Pflanzen einen laubbekränzten und laubgeschürzten wilden Mann, mit der Rechten ein Schwert schwingend, in der Linken eine goldene Lilie haltend.
Bereits zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Neidenburg schwer in Mitleidenschaft gezogen. Am 22. August 1914 besetzte ein Kosakentrupp die Stadt, plünderte und entfachte einen Brand, dem die Kirche und über 200 weitere Häuser zum Opfer fielen. Nach der von Deutschland gewonnenen Tannenbergschlacht (27. bis 29. August 1914) wurde Neidenburg zurückerobert, und der Wiederaufbau wurde umgehend mit Hilfe der Patenstadt Köln in die Wege geleitet. Nach Kriegsende wurden die Einwohner zusammen mit dem ganzen Kreis Neidenburg aufgerufen, sich mittels einer Volksabstimmung im Abstimmungsgebiet Allenstein zwischen der Zugehörigkeit zu Ostpreußen oder Polen zu entscheiden. Am 11. Juli 1920 stimmten 3156 Einwohner für den Verbleib in Ostpreußen, 17 für den Anschluss an Polen. Da die Grenze zum neu geschaffenen so genannten Polnischen Korridor nur wenige Kilometer an Neidenburg vorbeiführte, geriet die Stadt nun völlig an den Rand Ostpreußens, mit negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage. Die Zahl der Einwohner stieg jedoch durch den Zuzug von Umsiedlern aus den an Polen verlorenen westpreußischen Gebieten kräftig an, 1925 lebten rund 6.500 Einwohner in der Stadt. Diese Zahl erhöhte sich bis 1939 noch auf 9.197.
Obwohl gegen Ende des Zweiten Weltkriegs am 18. Januar 1945 die ersten sowjetischen Truppen in das Kreisgebiet eindrangen, wurde erst während der Abwehrkämpfe eine Räumungsanordnung für die Bevölkerung herausgegeben. Die eilig zusammengestellten Flüchtlingstrecks wurden schnell von der Roten Armee überrollt und endeten im Chaos. Die Stadt Neidenburg wurde bereits am 19. Januar von sowjetischen Soldaten erobert. Nach Kriegsende wurde Neidenburg zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens unter polnische Verwaltung gestellt. Anschließend begann die Zuwanderung polnischer Zivilisten. In phonetischer Angleichung an die polnische Sprache wurde Neidenburg zunächst in „Nidbork“ umbenannt, später erhielt die Stadt den offiziellen Namen „Nidzica“. Soweit die deutschen Einheimischen nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit größtenteils vertrieben.
Die Stadt wurde Sitz eines Powiats, der am 25. August 1945 23.478 Einwohner zählte (15.954 polnische Neusiedler und 7514 zurückgebliebene Deutsche, von denen die polnischen Behörden 5903 Einwohner dem masurischen Volk, den sogenannten Autochthonen, zurechneten).
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