1922 AD., Germany, Weimar Republic, Neubrandenburg (town), Notgeld, collector series issue, 10 Pfennig, Grabowski/Mehl 935.1-1/3. Obverse
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State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Neubrandenburg (town)
Location of issue: Neubrandenburg (town) (MS / MV) Stadt
Date of issue: 1922 AD.,
Value: 10 Pfennig (Reutergeld)
Size: 77 x 55 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signatures: (2)
Printer: Bärensprung’sche Hofdruckerei, Schwerin , artist: Hermann Koenemann
Obv.: Wer´t mag, die mag´t, / Un wer't nich mag, / De mag't jo woll nich mägen. / …. , text from Fritz Reuter´s poems “Läuschen un Rimels“ above street view.
Rev.: Neubrandenburg / Reutergeld / …. , Belvedere building with columns.
References: Grabowski/Mehl 935.1-1/3 .
Neubrandenburg (niederdeutsch Niegenbramborg oder verkürzt Bramborg) ist die Kreisstadt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Die drittgrößte Stadt des deutschen Bundeslandes ist als eines der vier Oberzentren der Hauptort im Südosten mit heute rund 65.000 Einwohnern und einem etwa 420.000 Einwohner umfassenden Einzugsgebiet. Sie liegt zentral zwischen der Ostsee und den Ballungsräumen von Stettin in östlicher, Rostock in nordwestlicher, Berlin in südlicher und Hamburg in westlicher Richtung.
Neubrandenburg wurde am 4. Januar 1248 mit latinisierter Namensform als Brandenborch Nova gegründet und 1259/1261 als Brandenburg Nowa erwähnt. Namensgebend für die Stadt war die Mutterstadt Brandenburg an der Havel, deren Name sich von Brennaburg (939) und Brendanburg (948) zu Brandenburg (965) wandelte. Die Herkunft des Namens Brandenburg ist aber bis zum heutigen Tage sehr umstritten. Neubrandenburg ist für Europas besterhaltene Stadtbefestigung der Backsteingotik. Am 29. April 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, nahm die Rote Armee Neubrandenburg als fast menschenleere Stadt ohne Widerstand oder nennenswerte Kampfhandlungen ein. Danach brannten Rotarmisten die historische Altstadt zu 80,4 % nieder.
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Hermann Koenemann (* 21. April 1871 in Bonn; †23. Dezember 1934 in Wiesbaden) war ein deutscher Maler und Grafiker. Er wurde 1871 in Bonn geboren. Zunächst war er Schüler der Kunstgewerbeschule Düsseldorf. Von 1890 bis 1892 besuchte er die Kunsthochschule Karlsruhe, anschließend war er Schüler von Eugen Bracht und Hans Meyer an der Berliner Akademie. 1901 war er zu Studien in Paris an der Académie Julian. Weitere Reisen führten ihn nach Nordfrankreich, England und Belgien.
1902 ließ er sich in Wiesbaden nieder, später in Berlin und 1907/08 in Stargard in Mecklenburg. Seit 1909 wohnte er in Schwerin, er war regelmäßig vertreten auf allen großen deutschen Kunstausstellungen, wie etwa den Großen Berliner Kunstausstellungen, aber auch in Wien oder Paris. Koenemann war Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft und der Freien Vereinigung der Graphiker Berlins. Seine Werke waren in der Mehrheit Landschaftsbilder, seine Vorliebe für Birken ließen ihn als „Birkenmaler“ bekannt werden. Er schuf aber auch kleinformatige Radierungen, etwa für das Reuter-Geld in Mecklenburg-Strelitz. In Schwerin war die Landschaftsmalerin Elly Beetz seine Schülerin. Hermann Koenemann starb 63-jährig 1934 in Wiesbaden.
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Als Reutergeld werden spezielle deutsche Notgeldscheine bezeichnet. Das Reutergeld wurde 1922 von siebzig deutschen Städten und Gemeinden ausgegeben. Die Nennwerte der Scheine waren 10, 25 und 50 Pfennige. Die Geldscheine waren mit Bildern und Zitaten des mecklenburgischen Dichters Fritz Reuter bedruckt. Die Scheine wurden von der Bärensprung’schen Hofdruckerei in Schwerin gedruckt und von der Reutergesellschaft unter Reinhold Wust vertrieben.
Reutergeld diente nicht wie übliches Notgeld als Ersatzgeld, sondern war von Anfang an als Sammlerobjekt für Notgeldsammler gedacht. Es wurde erst nach dem Verfalltag verkauft.
Eine Liste aller 70 Orte, die das Reutergeld ausgaben (in Klammern die heutigen Namen): Alt-Gaarz (Rerik), Arendsee (Kühlungsborn), Boizenburg, Boltenhagen, Brüel, Brunshaupten (Kühlungsborn), Bützow, Crivitz, Dargun, Dassow, Doberan (Bad Doberan), Dömitz, Feldberg, Friedland, Fürstenberg, Gadebusch, Gnoien, Goldberg, Graal (Graal-Müritz), Grabow, Grevesmühlen, Güstrow, Hagenow, Heiligendamm, Bad Kleinen, Klütz, Krakow am See, Kröpelin, Laage, Ludwigslust, Lübtheen, Lübz, Malchin, Malchow, Marlow, Mirow, Müritz (Graal-Müritz), Neubrandenburg, Neubukow, Neuhaus (Gemeindeteil von Dierhagen), Neukalen, Neukloster, Neustrelitz, Nienhagen, Parchim, Penzlin, Plau, Rehna, Ribnitz (Ribnitz-Damgarten), Röbel, Rostock, Schönberg, Schwaan, Schwerin, Stargard, Stavenhagen, Sternberg, Strelitz, Sülze (Bad Sülze), Tessin, Teterow, Waren (Müritz), Warin, Warnemünde, Wesenberg, Wismar, Wittenburg, Woldegk, Wustrow und Zarrentin.
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Reutergeld , https://books.google.de/books?id=ayAkCwAAQBAJ&pg=PT217 ; Das mecklenburgische Reutergeld von 1921: Ein kulturgeschichtliches Kuriosum, von Ingrid Möller
Fritz Reuter, Läuschen un Rimels, Erste Folge (Motto):
Wer't mag, de mag't;
Un wer't nich mag,
De mag't jo woll nich mägen.
http://www.zeno.org/Literatur/M/Reuter,+Fritz/Gedichte/Läuschen+un+Rimels.+Erste+Folge/[Motto]
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