1927-1939 AD., Germany, Weimar Republic, Kaffee Hag, German arms series, Bauerwitz in Oberschlesien.
State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Kaffee Hag
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Date of issue: 1927-1939 AD.
Size: 40 x 55 mm
Material: paper
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Obv.: Bauerwitz / Preußen – Prov. Oberschlesien / Regierungsbezirk Oppeln , in Gold: Zwei einander begrüßende weibliche Heilige in blauen Gewändern, Maria und Elisabeth (Mariä Heimsuchung).
Rev.: Bauerwitz / Stadt, 2718 Einwohner (1925) / … , schwarzer Text, mit wasserlöslichem Klebstoff beschichtet.
References: .
Das Fest Mariä Heimsuchung (lateinisch Visitatio Mariae; Festum in visitatione Beatae Mariae Virginis) erinnert an den Besuch der Gottesmutter Maria bei ihrer Verwandten Elisabet. Dieses Ereignisses gedenken sowohl die römisch-katholische und die altkatholische Kirche als auch Teile der anglikanischen Gemeinschaft und die lutherischen Kirchen sowie das Östliche Christentum. Die schwangere Maria, selbst im sechsten Monat mit Johannes dem Täufer schwanger, besucht ihre Verwandte Elisabet (daher „Heimsuchung“) und die Freude mit ihr zu teilen.
Die Episode, die nur vom Evangelisten Lukas (Lk 1,39–40) im Anschluss an die Verkündigungsszene erzählt wird.
Kaffee HAG, die Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft (Kaffee HAG), ist eine Marke für entkoffeinierten Kaffee von Jacobs Douwe Egbert (JDE). Sie geht zurück auf ein 1906 von Ludwig Roselius in Bremen gegründetes Unternehmen.
Im Rahmen der umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit für seine Firma gab Roselius ab 1913 unter anderem auch Wappenzeichnungen als Sammlermarken heraus, die Reklamemarken genannt wurden. Für die Marken des Heraldikers Otto Hupp gab es entsprechende Sammelalben. Später wurden auch Alben in anderen europäischen Ländern ausgegeben.
Ein Kaffee-HAG-Album war ein Sammelalbum für Sammelbilder mit Wappen, die den Produkten der Marke Kaffee HAG in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (einzeln) beilagen oder von der Firma (bogenweise) bezogen werden konnten. Die Sammelbilder wurden im Weltformat V (4 × 5,66 cm) produziert.
Im Jahr 1913 berichteten die Medien erstmals von der Absicht der Firma Kaffee Hag, die Wappen aller Gemeinden, Flecken und Dörfer Deutschlands, der Schweiz, Hollands und Frankreichs einer breiten Öffentlichkeit in Form von Werbemarken näher zu bringen. Allein die Reihe Deutsche Ortswappen sollte 3000 Wappen umfassen, tatsächlich wurden es noch mehr. Die den Kaffeepackungen beigelegten Wappenmarken sollten von den Konsumenten gesammelt und getauscht werden. Eine gewisse Anzahl von Bons berechtigte zum Bezug eines Albums, in welches die Marken eingeklebt werden konnten. Später – so die Vorstellung der Firma Hag – sollten auch geistliche und Geschlechterwappen in die Sammlung miteinbezogen werden.
Zur Umsetzung des Projektes wurden namhafte Sachverständige auf dem Gebiet der Heraldik beigezogen. So wurden die deutschen Wappen von Otto Hupp, einem der damals international angesehensten Heraldiker, gezeichnet. Die Schweizer Wappen wurden in enger Verbindung mit der „Schweizer Heraldischen Gesellschaft“ hergestellt, deren Präsident Paul Ganz die richtige Zuordnung der Wappen überwachte. Die holländische Sammlung stammte von dem Heraldiker Sytze Gerke van der Laars. Dem französischen Wappenalbum (vertrieben unter dem Handelsnamen Sanka) wurde auch eine Landkarte mit Übersicht über die Départements beigegeben. In Österreich wurde das erste Sammelbuch erst 1931 ausgegeben. Es enthielt eine Serie von 150 Wappenmarken mit den Landes-, Städte- und Gemeindewappen. Die Wappenbilder waren ein Werk des Wappenmalers Ernst Krahl, eines Neffen von Karl Krahl.
Die Veröffentlichung der in Archiven verwahrten, dem Publikum sonst nur schwer zugänglichen Wappenbilder in Form von Werbemarken wurde von Zeitgenossen als Pionierarbeit gelobt und ihre Eignung als Hilfsquellen für den Unterricht in Geschichte, Geographie und Heimatkunde hervorgehoben.
Baborów (deutsch Bauerwitz; tschechisch Bavorov) ist heute eine Ortschaft in Oberschlesien. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwa 6100 Einwohnern im Powiat G?ubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen. Die Stadt liegt 14 km südöstlich der Kreisstadt G?ubczyce (Leobschütz) sowie 70 km südlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). 8 km südlich der Stadt verläuft die Grenze zu Tschechien.
Bauerwitz liegt im östlichen Teil des Kreises Leobschütz in Oberschlesien am linken Ufer der Zinna längs der Landstrasse von Ratibor nach Leobschütz.
Die Ortschaft wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts vermutlich von Bavor II. (1220–1279) gegründet, der dem böhmischen Adelsgeschlecht der Bavor von Strakonitz entstammte und der mit Agnes/Anežka, einer außerehelichen Tochter des böhmischen Königs Ottokar II. P?emysl verheiratet gewesen sein soll. Es gehörte zum Troppauer Land in Mähren und wurde erstmals 1296 urkundlich mit einem Vogt Jaroslav (Jeroslaum advocatum de Baurwitz) erwähnt. 1318 wurde es dem neu gegründeten Herzogtum Troppau eingegliedert.
Im Laufe der Jahrhunderte hat es eine Reihe von Namen angenommen wie Bawrowicz, Bavarow, Bavorow, Baberow, Babronicz und Baborow. Der Name der Stadt soll sich aus dem Namen des Gründers Bawor herleiten, aber bereits in der Gründungsurkunde von 1296 tauchte der Name Bauerwitz auf. Ab diesem Zeitpunkt hatte Bauerwitz bereits Stadtrecht, verfiel dann aber zu einem Marktflecken und hatte erst 1781 wieder die Rechte einer Mediat-Stadt. Das Städtchen Bauerwitz besitzt wie die meisten schlesischen Städte einen Ring (Marktplatz), wird im 19. Jhdt. aber eher aber als ländlich beschrieben. Die Häuser stehen in der Regel mit der Giebelseite zur Strasse gewendet, zwischen den Häusern befindet sich dann jeweils eine Einfahrt.
Die Umgangssprache der Bevölkerung von Bauerwitz war 1688 bis 1847 weitgehend Mährisch (90 %). Doch wurde 1881 berichtet, dass der größte Teil der Bevölkerung der deutschen Sprache mächtig ist. Diese sprachliche Situation spiegelt sich auch in den Kirchenbüchern (Abschriften) wieder. Die Amtssprache der Pfarrer war weitgehend die deutsche Sprache, die in den Kirchenbüchern zum Teil in Kirchenlatein umgesetzt wurde.
Einen starken Bevölkerungszuwachs erlebt Bauerwitz Ende des 18. und bis zur Mitte des 19. Jhdts. Lebten 1781 noch 1301 Bewohner in Bauerwitz, so sind es 1861 bereits 2371 Einwohner. Davon sind 2784 katholisch, 11 evangelisch und 19 jüdischen Glaubens. Evangelische sind nach Leobschütz eingepfarrt und Juden gehören zur Synagogengemeinschaft in Katscher.
Wird die Stadt zunächst vom Vogt des Gutes mitverwaltet, so tritt an dessen Stelle um 1750 ein Bürgermeister. Der größte Teil der Bevölkerung von Bauerwitz und den zu der Pfarrei gehörenden Orten betreibt Landwirtschaft. Um Handwerker in die Stadt zu ziehen, wurde für diese bereits 1613 die Robotpflicht erlassen.
Mit der Inbetriebnahme der Eisenbahnlinien Ratibor–Leobschütz (1855), Bauerwitz–Cosel (1908) und Bauerwitz–Troppau (1909) erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Einwohnerzahl wuchs stetig. Sie betrug 1787: 1447, 1905: 2771 und 1939 rund 4.500 Einwohner. Die letztgenannte Einwohnerzahl kam durch die zum 23. Dezember 1927 erfolgten Eingemeindungen von Jernau (Jaroniów) und dem Gutsbezirk Bauerwitz zustande. Am Anfang des 20. Jahrhunderts war Bauerwitz Sitz eines Amtsgerichts und hatte zwei katholische Kirchen. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Bauerwitz 2112 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 19 für Polen. Bauerwitz verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich. 1922 wurde Bauerwitz elektrifiziert.
Im Jahr 1945 gehörte Bauerwitz zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln der preußischen Provinz Schlesien des Deutschen Reichs.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Bauerwitz im März 1945 nach harten Kämpfen von der Roten Armee besetzt. Zuvor flüchtete die deutsche Bevölkerung des Ortes am 17. März 1945 vor der heranrückenden Roten Armee ins Sudetenland. Im Sommer 1945 wurde Bauerwitz zusammen mit dem Kreisgebiet von der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt. In Bauerwitz begann danach der Zuzug polnischer Zivilisten, die zum Teil aus den im Rahmen der „Westverschiebung Polens“ an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen. Für Bauerwitz wurde die polnische Ortsbezeichnung Baborów eingeführt. Im Juli 1946 wurden die allermeisten Deutschen aus Bauerwitz vertrieben.
Wappen: Zwei einander begrüßende weibliche Heilige in blauen Gewändern, Maria und Elisabeth (Mariä Heimsuchung).