State: Germany, 2nd Empire
Issuer: Golzern POW Camp WWI (Sachsen) Kriegsgefangenenlager
Location of issue: Golzern (Sachsen)
Date of issue: 1.2.1916 AD.,
Value: 1 Pfennig
Size: 84 x 50 mm
Material: paper
Watermark: Stern-Sechseckmuster
Serial : -
Serial no. : -
Signatures: (2)
Printer: Johannes Pässler, Dresden
Obv.: / / / …. , black text, blue oval stamp.
Rev.: (blank) .
References: Tieste GOL.05.01.B .
Allein im Deutschen Kaiserreich gab es während des Ersten Weltkrieges 175 Kriegsgefangenenlager, in denen sich nach Stand vom Oktober 1918 insgesamt 2.526.922 Militär- und Zivilgefangene befanden.
Golzern ist ein Gemeindeteil der sächsischen Stadt Grimma im Landkreis Leipzig.
Golzern liegt etwa 4 Kilometer nordöstlich von Grimma, im Seitental eines nach Westen der Vereinigten Mulde zufließenden Baches.
Es gab ein Gefangenenlager in der Papierfabrik Golzern für russische, französische und serbische Kriegsgefangene. Im März 1917 wurde das Kriegsgefangenenlager in Golzern aufgelöst. In dem Lager lebten bis zu 6000 Kriegsgefangene. Im August 1914 stellte der Besitzer der Papierfabrik Golzern, Schröder, die Räume der ehemaligen Maschinenfabrik für die Errichtung eines Kriegsgefangenenlagers zur Verfügung. Mit der Leitung des Lagers beauftragte die Zivil- und Militärbehörde den Major von Wolffersdorf. Weiterhin traten mehrere Offiziere, Ärzte und Soldaten der Landsturmkompanie Döbeln ihren Dienst an. Innerhalb weniger Wochen wurde das Lager für etwa 2000 Kriegsgefangene eingerichtet. Am 8. Oktober 1914 trafen 838 Franzosen in Golzern ein. Am 19. Februar 1915 folgten 1200 Russen und Zivilgefangene aus dem Lager Lamsdorf, kurze Zeit später noch Serben. Bis Anfang 1917 wuchs die Zahl auf 6000 Menschen an.
Um die Arbeitsfähigkeit zu erhalten und psychischen Erkrankungen vorzubeugen, wurden Freizeitbeschäftigungen gefördert. Im Winter 1915 entstanden in Golzern Einrichtungen für Unterricht und Unterhaltung. Auch eine Lagerbibliothek existierte. Die französischen und russischen Gefangenen stellten ein kleines Orchester und eine Theatergruppe zusammen. Mit dem zunehmenden Einsatz in Arbeitskommandos erlagen diese kulturellen Betätigungen ab Sommer 2016 allmählich.
Gegen Jahresende 2015 wurde der Mangel an Arbeitskräften so bedenklich, dass die deutsche Kriegswirtschaft ohne den Einsatz von Kriegsgefangenen nicht aufrecht erhalten werden konnte. Etwa die Hälfte der Gefangenen aus Golzern musste in den großen Kohletagebauen südlich von Leipzig schuften, vor allem in den Brikettfabriken und im Abraumbetrieb. Ende 1916 waren nur noch 3,5 Prozent der Gefangenen im Lagerdienst eingeteilt.
Im Februar 1917 ließ das Kriegsministerium die Gefangenenlager auf Wirtschaftlichkeit überprüfen. In Golzern kam die Inspektion zu dem Schluss, dass das Lager mit seinem nun geringen Bestand nicht mehr wirtschaftlich weiterzuführen sei und beschloss dessen Auflösung. Ende März 1917 siedelte der größte Teil des Lagers nach Ebersdorf bei Chemnitz um.
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