State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Lorch (town)
Location of issue: Lorch (town) (HN / He) Stadt
Date of issue: 20.8.1921 AD.,
Value: 50 Pfennig
Size: 95 x 55 mm
Material: paper
Watermark: Wellen
Serial : -
Serial no. : 32507
Signatures: (5)
Printer:
Obv.: / / / …. , Saint Martin on horseback, wheel below, serial at left above.
Rev.: In Lorch am Rhein da klingen die Becher und Lorcher Wein ist Sorgenbrecher…. , four persons between whine barrels drinking wine.
References: Grabowski/Mehl 815.2a .
Lorch liegt am äußersten Westen des Rheingau-Taunus-Kreises an der Mündung der Wisper in den Rhein und ist die westlichste Gemeinde Hessens. Das älteste schriftliche bekannte Zeugnis der Stadt Lorch ist eine Urkunde aus dem Jahre 1085 (Lorecha). Der Ortsname Lorch ist kelto-romanischen Ursprungs, ein Hinweis auf die frühe Besiedelung und auf die Fortdauer der Siedlung über die Zeit der Völkerwanderung hinaus. Der Ortsname kommt in verschiedenen Schreibweisen vor: Lorecha, Loricha, Loreche, Loriche, Lorke, Lorcha, Lorche, Lohrig. Lorch hatte 1925 2.407 Einwohner.
Im 19. Jahrhundert kam Lorch zum Königreich Preußen und war Teil der Provinz Hessen-Nassau. Erst im Jahre 1885 wurde Lorch zur Stadt erhoben, obwohl es bereits im 13. Jahrhundert mit Mauern und Türmen befestigt war und damit wichtige Voraussetzungen für die Verleihung des Stadtrechts gegeben waren. Am 10. Januar 1919 wurde der Freistaat Flaschenhals ausgerufen, eine provisorische Staatsbildung zwischen den alliierten Besatzungszonen. Noch heute erinnern zahlreiche Wappen des „Ministaates“ im Stadtgebiet an diese Zeit.
Als Freistaat Flaschenhals bezeichnete sich selbstironisch ein schmales Gebiet zwischen dem Rhein und dem unbesetzten Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau, das nach Ende des Ersten Weltkriegs vom 10. Januar 1919 bis zum 25. Februar 1923 bei der alliierten Rheinlandbesetzung zwar unbesetzt blieb, jedoch vom übrigen unbesetzten Deutschland faktisch isoliert und damit politisch wie wirtschaftlich auf sich selbst gestellt war. Um einen Staat im völkerrechtlichen Sinne handelte es sich dabei nicht. Nach Kriegsende des ersten Weltkrieges wurde im Waffenstillstand von Compiègne die Besetzung des linksrheinischen Gebietes durch die Alliierten und zusätzlicher Brückenköpfe bei Köln (britisch), Koblenz (US-amerikanisch) und Mainz (französisch) angeordnet. Zwischen dem US-amerikanischen Brückenkopf von Koblenz und dem französischen Brückenkopf bei Mainz, die jeweils einen Radius von 30 km abdeckten, blieb ein schmaler Streifen zwischen dem Rheintal und Limburg an der Lahn unbesetzt, der wegen der Lage zwischen zwei einander fast berührenden Kreisbögen die Form eines Flaschenhalses hatte. Wegen der weiterhin relativ isolierten wirtschaftlichen Lage veranlasste der Bürgermeister von Lorch, Edmund Anton Pnischeck, die Herausgabe eines eigenen Notgeldes, das in den besetzten Nachbargebieten bald einen erheblichen Wert gewann. Im November 1924, nach der Londoner Konferenz, wurde die rechtsrheinische Besatzung beendet.
Das alte Siegel der Stadt Lorch mit dem Hl. Martin auf dem Pferd, dem Bettler und dem Mainzer Rad. Bereits 1277 tritt in Lorch das erste Siegel auf, das älteste Siegel des Rheingaues. Es zeigt das sechsspeichige Mainzer Rad und die Inschrift "Sig. jurati in Lorche super annonam", Siegel der Geschworenen über die Bede. Ein zweites Siegel, das 1300 auftaucht, zeigt die Umschrift "Sigillum universitatis in Lorche" und dürfte damit auf die Stärkung des bürgerlichen Elementes hindeuten. Die Siegel 1325 bis 1582 und die des 16. Jahrh. behalten die Umschrift, nur nimmt das Mainzer Rad eine untergeordnete Stelle unter der Darstellung des mantelteilenden Martin mit dem Bettler ein. Bei weiteren Siegeln aus der nassauischen und preußischen Zeit ist das Mainzer Rad völlig verschwunden, eine Dokumentation herrschaftspolitischer Gegensätze. Ab 1909 erscheint das Rad wieder unter dem Martinsbild, und auch heute ist das Lorcher Siegel so gestaltet. Hilchenhaus Hilchenhaus Auf zwei kleine Ratssiegel aus dem 17. und 18. Jahrh. geht das heutige Lorcher Wappen zurück, das zwei durch einen goldenen Querbalken getrennte sechsspeichige silberne Räder auf rotem Grund zeigt.
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