State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Flensburg (city) (SH / SH) Stadt, Deutsches Reich, preußische Provinz Schleswig-Holstein, Kreis Flensburg-Land
Location of issue: Flensburg (city)
Date of issue: 16.1.1920 AD.,
Value: 50 Pfennig
Size: 82x52 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : 66790 (black)
Signatures: (4)
Printer: Gebh. & Kunze, Flensburg , designer: Johann Holtz
Obv.: NOTSCHEIN FLENSBURG / über / fünfzig Pfennig / Dieser Gutschein …. , black text, serial and signatures.
Rev.: FLENSBURGER NOTGELD / DETSCHLAND – DANNMARK / 50/Pfennig / Holtz / GEBH & KUNZE FLENSBURG , family at the crossroads towards Germany or Denmark, deciding which country to live in.
References: Grabowski/Mehl 369.1a .
Johann Holtz (1875-1944), Flensburger Grafiker und Maler, ist vor allem für seine Notgeldentwürfe für Flensburg während der deutsch-dänischen Volksabstimmung 1920 in Nordschleswig und für den Entwurf von Abstimmungsplakaten bekannt. Seine Notgeldserien bedienen sich tiefer Symbolik - so steht hier eine Familie am Scheideweg Richtung Deutschland oder Dänemark. Die Eltern zögern noch, während die Kinder sich Richtung Deutschland wenden. Das Flensburger Stadtwappen im Hintergrund zeigt eindeutig die Zugehörigkeit der Stadt zu Deutschland, während das Nominal "50 Pfennig" unter dem Dänemark-Wegweiser ein Hinweis auf die Geld- und Wohlstandsversprechungen Dänemarks im Grenzkampf ist. Die durchgestrichene Datierung 1. August 1919 kann ein Hinweis auf ein Zurückhalten der Notgeldserie sein, um sie mitten im Abstimmungskampf zirkulieren zu lassen.
More on https://www.kenom.de/objekt/record_DE-68_kenom_156596/1/-/
Zahlreiche Notgeldausgaben in Schleswig-Holstein zur Zeit der deutsch-dänischen Volksabstimmung 1920 griffen den Nationalitätenkampf auf. Händler erkannten bald, dass sich mit dem sogenannten "Plebiszit-Notgeld" gutes Geld machen ließ; ihre zum Teil spöttischen und polemischen Motive appellierten an das nationale Empfinden, an ein schleswigsches Heimatgefühl oder auch an tiefwurzelnde Nationalstereotypien und Vorurteile, etwa gegenüber "den Jüten" oder "den Preußen".