1921 AD., Germany, Weimar Republic, Lübeck (Staatskasse), Notgeld, collector series issue, 50 Pfennig, Grabowski/Mehl 827.1-5/5. Obverse
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State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Lübeck (Staatskasse)
Location of issue: Lübeck (town) (Lüb / SH) Staatskasse
Date of issue: 1.9.1921 AD., valid Nordische Woche Lübeck, 1.-11.9.1921
Value: 50 Pfennig
Size: 110 x 78 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signatures: Hoffmann , Heimsohn , Ad. Wilk (3)
Printer: H. G. Rahtgens, Lübeck ; designer: Walter Günteritz
Obv.: / / / …. , church in an oval frame, ams flanking in edges above. - Umschrift im Oval, weiß: "MUSTERSCHAU LÜBECK"; im Hintergrund mehrfach auf grünem Grund: "NLW 50"; unten links und rechts jeweils in schwarzem Kasten: "50"; unten auf rotem Grund, schwarz, zentriert: "NUR GÜLTIG IN DER AUSSTELLUNG VOM 1.-11. SEPTEMBER 1921.", darunter handschriftliche Faksimile-Unterschriften: "Hoffmann", "Heimsohn.", "Ad. Wilk"; unten am Objektrand links: "H. G. RAHTGENS, LÜBECK.", rechts: "W. GÜNTERITZ. 21". In Oval mit blauem Rand: Marienkirche zu Lübeck; links und rechts oben Lübecker Stadtwappen.
Rev.: / / / …. , arms of Finland in an oval frame. - Oben, schwarz: "NORDI-SCHE", unten, zentriert, schwarz: "WO--CHE"; unten rechts, schwarz: "E"; am unteren rechten Objektrand, schwarz: "W. GÜNTERITZ, LÜBECK". Mittig in Oval: Finnisches Wappen; im Hintergrund mehrfach Lübecker Doppeladler.
References: Grabowski/Mehl 827.1-5/5 .
https://www.kenom.de/objekt/record_DE-68_kenom_48749/1/-/
Die Hansestadt Lübeck ist eine kreisfreie Großstadt im Norden Deutschlands und im Südosten Schleswig-Holsteins an der Lübecker Bucht, einer Meeresbucht der Ostsee. Die Universitätsstadt Lübeck ist mit mehr als 200.000 Einwohnern nach der Landeshauptstadt Kiel die zweitgrößte, mit rund 214 km² die flächenmäßig größte Stadt in Schleswig-Holstein und eines der vier Oberzentren des Landes. Die Hansestadt wurde 1143 an heutiger Stelle gegründet, erhielt 1160 das Stadtrecht und wird auch „Stadt der Sieben Türme“ und „Tor zum Norden“ genannt. Sie gilt als „Königin“ und „Mutter der Hanse“, einer Handelsvereinigung, die seit dem 12. Jahrhundert bis in die Neuzeit durch Freihandel und friedliche Zusammenarbeit für großen Wohlstand in Lübeck und anderen Mitgliedsstädten sorgte. Lübeck hatte eine seit 1226 bestehende Tradition als Freie Reichsstadt im Heiligen Römischen Reich und als Freie Stadt bzw. Stadtstaat; sie endete im Jahr 1937 mit dem Groß-Hamburg-Gesetz. Der Name ist slawischen, nämlich polabischen, Ursprungs und geht auf die Wurzel *l'ub- (lieblich, lieb) zurück, auf ein Patronymikon zu L'ub oder L'ubomir, (Liubice = „(die Siedlung der) Nachkommen des L'ub/L'ubomir“).
Die vor 819 von Slawen gegründete Siedlung Liubice (Alt-Lübeck) gab dem heutigen Lübeck den Namen. Sie lag an der Mündung der Schwartau in die Trave. Seit dem 10. Jahrhundert war Liubice neben Oldenburg in Holstein die wichtigste Siedlung der Abodriten. Nach ihrer Zerstörung 1138 wurde die Stadt in ihrer heutigen Lage auf dem Hügel Buku 1143 durch Adolf II., Graf von Schauenburg und Holstein als erste deutsche Hafenstadt an der Ostsee neu gegründet. Bereits 1134 privilegierte Heinrich der Löwe Ostseehändler und warb für Liubice, das in Konkurrenz zu Schleswig stand. Später wurde Liubice nach der Zerstörung durch die Holsten und Neugründung durch Graf Adolf II. zur Stadt erhoben und fortan Lubeke genannt. 1160 erhielt Lübeck das Soester Stadtrecht. Außerordentlich wichtig für die Stadt war das Artlenburger Privileg von 1161, in dem Lübecker Kaufleute den bisher im Ostseehandel dominierenden gotländischen Kaufleuten rechtlich gleichgestellt werden sollten. Kurz darauf erlangte Lübeck im Juni 1226 von Kaiser Friedrich II. mit dem Reichsfreiheitsbrief die Reichsfreiheit, wurde also reichsunmittelbare Stadt. Nachdem 1361 Visby, der erste Hauptort der Hanse, vom dänischen König Waldemar IV. Atterdag erobert worden war, wurde Lübeck nach dem Ersten und dem Zweiten Waldemarkrieg zum neuen Hauptort der Hanse (auch Königin der Hanse genannt), die sich im 13. Jahrhundert zur Städtehanse gewandelt hatte. Lübeck entwickelte sich in Folge zur zeitweise wichtigsten Handelsstadt im nördlichen Europa. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 blieb Lübeck noch reichsunmittelbare Stadt, um dann mit Fortfall des Heiligen Römischen Reiches 1806 ein souveräner deutscher Staat zu werden. Lübeck trat 1866 dem Norddeutschen Bund sowie 1868 dem Zollverein bei und wurde 1871 Gliedstaat des Deutschen Reiches; damit endete die seit 1806 bestehende völkerrechtliche Souveränität Lübecks.
Der Zusammenbruch des Kaiserreichs 1918 führte in Lübeck zwar als nächster Stadt nach Kiel zu einem Matrosenaufstand, jedoch in Lübeck als einzigem Staat des Deutschen Reiches nicht zu revolutionären Verwerfungen durch die Novemberrevolution. Bürgermeister Emil Ferdinand Fehling und alle Senatoren blieben im Amt, aber bereits im gleichen Jahr kam es zu einem neuen, zeitgemäßen Wahlrecht des Staates und im Mai 1920 zu einer neuen, ersten demokratischen Verfassung im modernen Sinne.
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Lübeck
Mit der Nordischen Woche 1921, einer vielfältigen Veranstaltungsreihe in den Bereichen Handwerk, Industrie, Kunst und Kultur, versuchte die Hansestadt Lübeck an ihre zentrale Funktion im Ostseeraum zu erinnern. Das Programm reichte von einer Gewerbeschau vor und im alten Bahnhofsgebäude am Holstentor bis zum ersten Nordischen Briefmarkensammler- und Händlertag. Diese 100.000 Auflagen umfassende Serie wurde zusammen mit dem sogenannten Lübecker "Eiergeld" von Alfred Mahlau und einer weiteren mit Lübecker Motiven und nostalgischen Sprüchen von Asmus Jessen durch die Stadtkasse in Auftrag gegeben. Vermutlich waren diese Scheine, anders als darauf angegeben, nicht nur im Rahmen der Veranstaltung in Umlauf. Polizeiberichte belegen, dass sie auch als Notgeld im Verkehr waren. Abbildung RS: Von 1250 bis 1350 erbaut, gilt die Lübecker Marienkirche seit jeher als Symbol für Wohlstand und Macht der alten Hansestadt. In Anlehnung an das hochgotische französische Kathedralsystem, hier übertragen auf Backstein, nahm St. Marien zu Lübeck eine Vorbildfunktion für den Bau zahlreicher Tochterkirchen in ganz Nordeuropa ein.
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