1921 AD., Germany, Weimar Republic, Osterfeld (town), Notgeld, collector series issue, 50 Pfennig, Grabowski/Mehl 1033.1-1/6. Obverse
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State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Osterfeld (town)
Location of issue: Osterfeld (town) (Wfl / NW) Stadt
Date of issue: 15.12.1921 AD.,
Value: 5ß Pfennig
Size: 108 x 84 mm
Material: paper
Watermark: Rautensterne
Serial : Reihe A
Serial no. : -
Signature: Kellinghaus (1)
Printer: Gebrüder Jänecke, Hannover ; designer: Josef Domenicus, Paderborn (JD)
Obv.: STADT OSTERFELD i/WESTF. / STADTSPARKASSE ZAHLE …. / / , coal miner with pickaxe in front of coal lorry, text, signature and red town seal.
Rev.: STADT OSTERFELD i/W. / 50 PFENNIG / OSTERFELD IST EINE GANZ FAMOSE PFRÜNDE / DACHTEN EINST DIE HERR'N VON OBERHAUSEN. / UND SIE SUCHTEN SELBSTLOS EDLE GRÜNDE , / UM DIE PFRÜNDE GIERIG ZU VERSCHMAUSEN. / GEBRÜDER JÄNECKE ... , town ordinances and privileges series, city skyline with rays behind, neighbor city officials walking left, poem below.
References: Grabowski/Mehl 1033.1-1/6 .
Osterfeld ist seit 1929 ein Stadtbezirk von Oberhausen, der sich in die Stadtteile Klosterhardt, Osterfeld-Heide, Osterfeld-Mitte, Rothebusch, Tackenberg und Vonderort gliedert. Er grenzt im Norden und im Osten an die kreisfreie Stadt Bottrop, im Süden an den Stadtbezirk Alt-Oberhausen (wobei die Emscher die Grenze markiert) und im Westen an den Stadtbezirk Sterkrade. Mit einer Fläche von rund 11 km² und einer Einwohnerzahl von knapp 40.000 ist es jeweils der kleinste der drei Oberhausener Stadtbezirke. Johannes Kellinghaus (* 3. August 1881 in Hamborn; †15. März 1956 ebenda) war Erster Bürgermeister der Stadt Osterfeld.
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Osterfeld_(Oberhausen) ; https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Kellinghaus
Die Verleihung der Stadtrechte an Osterfeld:
Nach turbulenten Monaten von Streiks, die Osterfeld einen Stillstand in der wirtschaftlichen Entwicklung brachten, kehr nach 1920 wieder Ruhe in die Gemeinde ein. Dieses Mal sorgt nicht die Presse sondern die Preußische Staatsregierung für Zündstoff, weil sie im Oktober 1920 die Diskussion über die heikle Eingemeindungsfrage eröffnet. In einer Denkschrift an den Amtmann empfiehlt sie finanziell schwachen Gemeinden den Zusammenschluß mit größeren Städten. Gerade im Falle Osterfeld ist die Regierung sicher, daß diese Kommune in absehbarer Zeit nicht zur Stadt erhoben werden wird. Als Folge davon hält sie einen Zusammenschluß von Oberhausen und Osterfeld für wünschenswert, weil beide Gemeinden jetzt schon über eine gemeinsame Straßenbahn und über eine gemeinsame Elektrizitäts- und Wasserversorgung verfügen.
Weil alle rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind, beschließt der Gemeinderat, trotzdem die Verleihung der Städteordnung zu beantragen. Der Kreisausschuß Recklinghausen berät die Vorlage in seiner Sitzung am 21. März 1921 und leitet sie befürwortend an die Regierung in Münster weiter. Er schlägt vor, Osterfeld zum 1. Januar des folgenden Jahres aus dem Kreisverband zu entlassen. Die preußische Bürokratie arbeitet jedoch schneller, als es der Kreisausschuß erwartet. Bereits am 29. Juni 1921 informiert ein Telegramm aus Berlin den Osterfelder Gemeinderat über die Verleihung der Stadtrechte durch die Preußische Regierung, und nur einen Tag später beauftragt der Regierungspräsident in Münster den Amtmann Werner Langweg, vorläufig die Aufgaben des Bürgermeisters der Stadt Osterfeld zu übernehmen.
Damit erreichen die Bürger Osterfelds dank ihrer Hartnäckigkeit doch noch ihr Ziel. Den Nachbarn schreiben sie überglücklich und mit dem Schalk im Nacken folgendes Gedicht ins Stammbuch:
Osterfeld ist eine ganz famose Pfründe,
dachten einst die Herren von Oberhausen,
und sie suchten selbstlos edle Gründe,
um die Pfründe gierig zu verschmausen.
Als dies Bottrop und Sterkrade hörten,
schritten sie nicht minder schnell zu Taten,
weil sich Herz und Beutel sehr empörten,
daß ein anderer sollt’ bekommen diesen Braten.
Und wie eine wilde Meute junger Hunde
sich um einen fetten Knochen beißen,
also sah man, schier mit offenen Munde,
diese drei um Osterfeld sich reißen.
Da erwachten jäh die Leut’ von Osterfeld:
„Sind wir denn so ganz von Gott verlassen,
daß wir uns mit unserem vielen Geld
einfach so als Frühstück schlucken lassen?“
Nein sie wollten nicht verschlungen werden,
schleunigst machten sie sich auf die Beine,
und sie wurden ohne viel Beschwerden
über Nacht schon eine Stadt für sich alleine.
O, wie Bottrop, Oberhausen und Sterkrade
da für wunderliche Mienen machten
und ganz traurig seufzten: „Ach , wie schade“,
während die Osterfelder furchtbar lachten.
(Der Kickenberg, 1956)
Der Stadtrat wählt in seiner Sitzung am 31. August 1921 den Regierungsrat Johannes Kellinghaus einstimmig zum ersten Bürgermeister der Stadt Osterfeld.
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