1922 AD., Germany, Weimar Republic, Woldegk (town), Notgeld, collector series issue, 10 Pfennig, Grabowski/Mehl 1452.1-1/3. Obverse
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State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Woldegk (town)
Location of issue: Woldegk (town) (MSt / MV) Stadt
Date of issue: 1922 AD.,
Value: 10 Pfennig , Reutergeld
Size: 111 x 75 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signature: (1)
Printer: Bärensprungsche Hofdruckerei, Schwerin ; designer: Hermann Koenemann, Maler und Grafiker in Schwerin
Obv.: 10/Pf. - 10/Pf. / Wat schert Jug / dat, wenn Hinz un Klas / So in´t Gelag berinner reden? / H. Koenemann / …. , Woldegk city view, Reuter text above. (Was schert es Euch, wenn Hinz und Klaus so ins Gelage hineinreden?)
Rev.: REUTERGELD / 10/Pf. - 10/Pf. / H. Koenemann / STADT WOLDEGK , church St. Petri Woldegk.
References: Grabowski/Mehl 1452.1-1/3 .
Fritz Reuter, eigentlich: Heinrich Ludwig Christian Friedrich Reuter (* 7. November 1810 in Stavenhagen; †12. Juli 1874 in Eisenach) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller der niederdeutschen Sprache. Er gilt gemeinsam mit Klaus Groth als einer der Begründer der neueren niederdeutschen Literatur.
Fritz Reuter: Gedichte
- Läuschen un Rimels. Erste Folge
...
21. De Schapkur
…
… So'n Gaudsbesitters sünd gewöhnlich
Gefährlich nägenklauke Ort,
Sei dauhn, as wenn de Weisheit ganz perßönlich
In ehren Kopp wir rinne fohrt.
Wenn ick Fru Weisheit äwerst wir,
In ehren Kopp wir ick nich rinne tagen,
Ick hadd mi leiwerst meid't in ehren Magen,
Dat's doch en vel behaglicher Quartier. –
Na lat't man sin, oll Fründ! Dat is man Spaß,
Wes't Ji man still! Gewt Jug taufreden!
Wat schert Jug dat, wenn Hinz un Klas
So in't Gelag herinne reden?
Wat makt dat ut, wenn Jug so'n Stubenhucker,
So'n jämmerlichen Kirl, so'n armen Slucker,
De nich 'ne Pip Toback is wirt,
Ok mal ens an den Wagen führt.
Nehmt Tint un Fedder, set't Jug dal
Un schriwt: »Mein lieber Moses, schickt mich mal
Gleich auf die Stell en dausend Daler Geld!«
Jug schickt de Jud soglik dat Geld,
Wenn ick de Sak em ok mak wichtig
Un schriw mit »mir« un »mich« ok richtig:
»Mein lieber Moses, lieber Freund,
Wollt Ihr mir nich en Taler leihn?«, ...
…
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Als Reutergeld werden spezielle deutsche Notgeldscheine bezeichnet. Das Reutergeld wurde 1922 von siebzig deutschen Städten und Gemeinden ausgegeben. Die Nennwerte der Scheine waren 10, 25 und 50 Pfennige. Die Geldscheine waren mit Bildern und Zitaten des mecklenburgischen Dichters Fritz Reuter bedruckt. Die Scheine wurden von der Bärensprung’schen Hofdruckerei in Schwerin gedruckt und von der Reutergesellschaft unter Reinhold Wust vertrieben.
Reutergeld diente nicht wie übliches Notgeld als Ersatzgeld, sondern war von Anfang an als Sammlerobjekt für Notgeldsammler gedacht. Es wurde erst nach dem Verfalltag verkauft.
Eine Liste aller 70 Orte, die das Reutergeld ausgaben (in Klammern die heutigen Namen): Alt-Gaarz (Rerik), Arendsee (Kühlungsborn), Boizenburg, Boltenhagen, Brüel, Brunshaupten (Kühlungsborn), Bützow, Crivitz, Dargun, Dassow, Doberan (Bad Doberan), Dömitz, Feldberg, Friedland, Fürstenberg, Gadebusch, Gnoien, Goldberg, Graal (Graal-Müritz), Grabow, Grevesmühlen, Güstrow, Hagenow, Heiligendamm, Bad Kleinen, Klütz, Krakow am See, Kröpelin, Laage, Ludwigslust, Lübtheen, Lübz, Malchin, Malchow, Marlow, Mirow, Müritz (Graal-Müritz), Neubrandenburg, Neubukow, Neuhaus (Gemeindeteil von Dierhagen), Neukalen, Neukloster, Neustrelitz, Nienhagen, Parchim, Penzlin, Plau, Rehna, Ribnitz (Ribnitz-Damgarten), Röbel, Rostock, Schönberg, Schwaan, Schwerin, Stargard, Stavenhagen, Sternberg, Strelitz, Sülze (Bad Sülze), Tessin, Teterow, Waren (Müritz), Warin, Warnemünde, Wesenberg, Wismar, Wittenburg, Woldegk, Wustrow und Zarrentin.
More on https://de.wikipedia.org/wiki/Reutergeld , https://books.google.de/books?id=ayAkCwAAQBAJ&pg=PT217 ; Das mecklenburgische Reutergeld von 1921: Ein kulturgeschichtliches Kuriosum, von Ingrid Möller ; https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Reuter
Woldegk ist eine Landstadt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Südosten Mecklenburg-Vorpommerns. Sie ist Sitz des Amtes Woldegk, dem weitere sechs Gemeinden angehören. Der Ort ist ein Grundzentrum und liegt rund 25 km südöstlich des Oberzentrums Neubrandenburg. Woldegk war als Landstadt Teil der historischen Kulturregion Mecklenburg-Strelitz.
Woldegk ist ein hochmittelalterlicher Burgname, der hochdeutsch als Waldeck(e) gedeutet werden kann. Der Name ist zusammengesetzt aus wold für Wald und egge oder egke für Ecke oder Kante. Eine Burg an der Spitze der Helpter Berge lag früher in einem waldreicheren Gebiet. Die Schreibweise änderte sich von de Woldegen (1230) de Woldegge (1271), Woldegge (1208) in Woldekke (1305) und Woldegge (1440).
Die Gründung der planmäßigen Siedlung wird in die Zeit zwischen 1236 und 1250 datiert. Das erste Stadtwappen ist 1271 nachgewiesen und lässt eine brandenburgische Gründung vermuten.
Infolge der Heirat der Markgrafentochter Beatrix von Brandenburg mit Heinrich von Mecklenburg 1292 kam Woldegk als Teil der Herrschaft Stargard in die Hand der Fürsten, später (Groß-)Herzöge von Mecklenburg. 1298 wurde die Stadt als civitas erwähnt. 1701 kam die Stadt an das (Teil-)Herzogtum Mecklenburg-Strelitz. Woldegk wurde Landstadt in Mecklenburg und als solche Teil der Städte im Stargardischen Kreis, die bis 1918 auf mecklenburgischen Landtagen der 1523 vereinten Landstände vertreten waren.
Woldegk wurde planmäßig rasterförmig mit einem ovalen Umriss angelegt. Die frühgotische Stadtkirche entstand als Feldsteinbau in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Pfarrkirche St.-Petri wurde nach einem Brand von 1442 mit Backsteinen zu einer dreischiffigen Hallenkirche umgebaut. Sie wurde 1945 schwer zerstört und danach wieder aufgebaut.
Woldegk erlebte zwischen 1892 und 1912 einen wirtschaftlichen Aufschwung, verbunden mit dem Anschluss an die mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn durch die Woldegker Kleinbahn. In dieser Zeit wurden eine Zuckerfabrik, eine Dampfpflug-Fabrik, zwei Ziegeleien, ein Gaswerk und ein Wasserwerk in Woldegk erbaut.
Das Wappen ist nach dem großen Stadtsiegel – als Abdruck 1307 bruchstückhaft überliefert – gestaltet worden. Die Eiche als redendes Zeichen stellt den bildlichen Bezug zum niederdeutschen Ortsnamen Woldeggke (= Waldecke) her, verweist der rote Adler, das Herrschaftssymbol der askanischen Markgrafen von Brandenburg, auf die Stadtgründer und Stadtherren bis um 1300.
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