State: Germany, 2nd Empire
Issuer: Zossen-Halbmondlager POW Camp WWI
Location of issue: Zossen (Brandenburg)
Date of issue: 1914-1918 AD.,
Value: 10 Pfennig
Size: 99 x 67 mm
Material: paper
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signature: - (0)
Printer: Otto Lange, Berlin S.42
Obv.: Gefangenen-Lager Zossen-Halbmondlager / GUTSCHEIN / Zehn – 10 – PFENNIG / Wer diesen Schein …. , black text and four green German imperial eagles, ornaments and frame.
Rev.: 10 PFENNIG 10 / Gutscheine, welche von anderen Personen / als Kriegsgefangenen …. , black text within frame, printer below.
References: Tieste 05.03 .
Zossen (niedersorbisch Sosny) ist eine amtsfreie Stadt im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming in Deutschland. Einwohner: 20.182 (31. Dez. 2020).
Das Zentrum der Stadt Zossen liegt etwa 20 Kilometer südlich der Berliner Stadtgrenze an der Bundesstraße B 96. Der Name Zossen leitet sich vermutlich von der altsorbischen Bezeichnung für die Kiefer ab (sosny); hierauf bezieht sich auch das Stadtwappen. Urkundlich wird der Ort erstmals 1320 erwähnt als Sossen, Suzozne, Zozne. Die im Nordwesten der Stadt liegende frühdeutsche Burg auf einer kleinen Anhöhe entstand als markgräflich-meißnerische Grenzfeste und hatte als Vorgänger offensichtlich einen slawischen Burgwall in typischer Talinsellage am Notte-Übergang.
Seit 1910 entstand zwischen Zossen und Wünsdorf ein großes Militärgebiet. Im Ersten Weltkrieg waren hier im so genannten „Halbmondlager“ muslimische Kriegsgefangene untergebracht, die bei der russischen, britischen und französischen Armee gekämpft hatten. Diese Gefangenen kamen aus Innerasien, Nord- und Westafrika und Indien. Für sie wurde eine Moschee aus Holz errichtet. Man wollte die Gefangenen durch gute Behandlung und propagandistische Beeinflussung für die deutsche Seite einnehmen. Fernziel war es auch, in der moslemischen Welt Aufstände gegen Deutschlands Kriegsgegner auszulösen. Diese Pläne wurden allerdings dann aufgegeben. Im Weinbergelager des ehemaligen Wohnplatzes Weinberge wurden sonstige französische und russische Kriegsgefangene untergebracht.
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Allein im Deutschen Kaiserreich gab es während des Ersten Weltkrieges 175 Kriegsgefangenenlager, in denen sich nach Stand vom Oktober 1918 insgesamt 2.526.922 Militär- und Zivilgefangene befanden. Während des Ersten Weltkrieges gerieten zwischen 6,6 und 8 Millionen Soldaten in Gefangenschaft. Bei etwa 60 Millionen Soldaten entsprach dies mehr als zehn Prozent aller Mobilisierten. Fast 2,5 Millionen Menschen aus 13 verschiedenen Staaten gerieten allein in deutsche Kriegsgefangenschaft und wurden in Lagern untergebracht, auch in Neuhammer.
Die Militärbehörden in vielen Krieg führenden Staaten waren im Sommer 1914 von einer kurzen Kriegsdauer ausgegangen, so dass kaum Vorkehrungen für die Unterbringung einer größeren Gefangenenzahl getroffen wurden. Doch bereits zum Jahreswechsel 1914/15 hatten die deutschen Behörden 577.875 Kriegsgefangene zu versorgen. Die Lagereinrichtungen mussten im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Boden gestampft werden. Unter dem Druck der Verhältnisse galt es Kompetenzen abzustimmen, eine Verwaltung zu etablieren und genaue Richtlinien bezüglich Unterbringung, Bewachung und Fürsorge von Kriegsgefangenen auszuarbeiten.
Das sogenannte Halbmondlager wurde zu Beginn des Ersten Weltkrieges in Wünsdorf bei Zossen im heutigen Landkreis Teltow-Fläming (Brandenburg) als Lager für kriegsgefangene muslimische Araber, Inder und Afrikaner aus der britischen und französischen Armee errichtet. Hier waren etwa 30.000 Kriegsgefangene interniert.
Während des Ersten Weltkrieges war das Osmanische Reich ein Verbündeter des deutschen Kaiserreiches. Am 15. November 1914 rief der Sultan-Kalif des Osmanischen Reiches die Muslime, die als Soldaten aus den Kolonien auf Seiten Englands und Frankreichs kämpften, zum Dschihad, zum Heiligen Krieg, gegen ihre Kolonialherren auf und forderte sie auf, zu desertieren und auf die islamische Seite zu wechseln. Deutschland beteiligte sich mit der Nachrichtenstelle für den Orient an diesem Versuch, indem es das Halbmondlager und ein vergleichbares Lager (das Weinbergelager) im nahegelegenen Ort Zossen einrichtete. Hier sollten die Gefangenen zum Überlaufen und zum Kampf gegen ihre Kolonialherren bewegt werden. Wichtigstes Instrument zur Überzeugung der islamischen Gefangenen war die Förderung der Ausübung islamischer Praktiken in diesen Lagern. So wurde etwa der Ramadan geachtet, indem zu dieser Zeit die Verpflegungsrationen erst nach Sonnenuntergang ausgegeben wurden. Am 13. Juli 1915 wurde zudem im Halbmondlager auf Wunsch des Muftis von Istanbul die erste tatsächlich zur Religionsausübung gedachte Moschee auf deutschem Boden ihrer Bestimmung übergeben. Die Holzmoschee musste 1924 infolge Baufälligkeit geschlossen werden und wurde 1925/26 abgerissen. Im Halbmondlager waren zudem auch Hindus und Sikhs untergebracht. Des Weiteren kooperierte die Nachrichtenstelle mit dem Berliner Indian Independence Committee, unter anderem in der Herausgabe der propagandistischen Lagerzeitung "Hindostan". Der Erfolg dieser Strategie ist umstritten, da nicht zu klären ist, zu wie vielen Überläufern sie tatsächlich geführt hat.
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