State: Germany, 2nd Empire - Weimar Republic
Issuer: Jos. Froehlich, Oberlangenbielau,
Location of issue: Oberlangenbielau (Schlesien)
Date of issue: 1916-1921 AD.
Value: 10 Pfennig
Size: 53 x 13 mm
Material: cardboard
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signatures: - (0)
Printer:
Obv.: JOS. FROEHLICH / 10 pf / Ober-Langenbielau , blue stamp and handwritten value on white cardboard.
Rev.: (blank) .
References: Tieste 5255.01 .
Bielawa (deutsch: seit dem 17. Jahrhundert Langenbielau, vorher Bielau) ist heute eine Stadt im Powiat Dzier?oniowski (Powiat Reichenbach im Eulengebirge) in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Die Stadt liegt am östlichen Fuße des Eulengebirges an der Biele (Bielawica), einem linken Zufluss der Peile (Pi?awa), etwa 55 Kilometer südwestlich von Breslau. Das auffallend längliche Wohngebiet dieser Stadt beginnt zwei Kilometer südlich von Dzier?oniów (Reichenbach) und steigt in südwestlicher Richtung acht Kilometer weit ins Gebirge an. Einwohner: 29.523 (31. Dez. 2020).
Den unterschiedlichen Varianten des Ortsnamens liegt vermutlich das keltische Wort B?l?na oder das ahd Wort buhil = Bühl, Hügel, oder das tschechische Wort bílá oder das polnische Wort bia?y für „weiß“ zugrunde. Bielau entstand in einem Gebietsstreifen am Ostrand des Eulengebirges, der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Bereich der ehemaligen Preseka besiedelt wurde. Es waren von Anfang an deutschrechtliche Waldhufendörfer, deren Mittelpunkt Reichenbach war. Erstmals erwähnt wurde es 1288, als der Breslauer Herzog Heinrich IV. u. a. 48 Zinshufen in «Bela» dem Breslauer Kreuzstift stiftete. Ab 1290/91 gehörte Bielau zum neu gegründeten Herzogtum Schweidnitz. Wegen seiner großen Ausdehnung war es bereits 1305 in Ober- und Unter-Bielau aufgeteilt.
Seit Anfang des 18. Jahrhunderts war Langenbielau ein Zentrum der Baumwollweberei. Für das Jahr 1800 sind 282 Weber und 372 Webstühle belegt. Negative Auswirkungen hatte allerdings die 1806 verhängte Kontinentalsperre. Trotzdem entwickelten sich die 1805 in Langenbielau gegründeten Dierig-Werke nachfolgend zum größten Textilunternehmen in Schlesien (mit fast 6.500 Mitarbeitenden). Die beiden Dierig-Villen werden heute als Hotels genutzt.
Wegen der bedrückenden Arbeitsbedingungen der Heimweber kam es vom 3. bis 6. Juni 1844 im benachbarten Peterswaldau zu einem Weberaufstand, der sich auch nach Langenbielau ausbreitete. Am 5. Juni rückte Militär in Langenbielau ein. Als die aufgebrachten Weber sich trotz Aufforderung nicht zerstreuten, ließ der kommandierende Offizier in die Menge schießen. Elf Menschen (darunter eine Frau) wurden getötet, weitere 24 schwer verletzt. Der Aufstand wurde in Heinrich Heines Gedicht Die schlesischen Weber und in Gerhart Hauptmanns Schauspiel Die Weber dargestellt.
1845 wurde Langenbielau in folgende Ortsteile gegliedert:
Ober-Langenbielau
Mittel-Langenbielau
Nieder-Langenbielau
Neubielau sowie
Gutsbezirk Langenbielau.
Gegen Kriegsende wurde Langenbielau im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt, im Sommer 1945 zusammen mit fast ganz Schlesien von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt und erhielt den polnischen Ortsnamen Bielawa. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, nahezu vollständig von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner kamen zum Teil aus den im Rahmen der „Westverschiebung Polens“ an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie.