State: Germany, 2nd Empire
Issuer: Fürstlich Plessische Bergwerksdirektion zu Schloss Waldenburg in Schlesien
Location of issue: Rothenbach in Schlesien, Steinkohlen-Bergwerk Consol. Abendröthe
Date of issue: 1914
Value: 1 Mark
Size: 140 x 92 mm
Material: glattes Papier
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : 9047 (groß, 7 mm hoch)
Signatures: (1)
Printer:
Obv.: Nr. 9047 / Gutschein über 1 Mk. / ... , schwarzer Text, links ein blauer Rundstempel (36 mm, groß, mit Stern) mit gekröntem Hammer und Schlegel, Umschrift: “Fürstlich Plessische Bergwerks-Direktion / * “. Breite Wertzeilen, "Gutschein": 38 mm.
Rev.: (leer) .
References: Tieste 05.01 .
Wa?brzych deutsch Waldenburg/Schlesien (gebirgsschlesisch Walmbrig oder Walmbrich), ist heute eine Großstadt in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Einwohner: 109.971 (31. Dez. 2020). Sie bildete bis Anfang der 1990er Jahre das Zentrum des niederschlesischen Steinkohlereviers. Bekannt ist die Stadt auch für das größte Schloss Schlesiens, das Schloss Fürstenstein.
Seit Anfang des 17. Jahrhunderts entwickelte sich Waldenburg zu einem bedeutenden Zentrum der Leinwandherstellung und des Leinwandhandels. Erstmals 1526 wurde der Bergbau im Stadtgebiet erwähnt, der ab Anfang des 19. Jahrhunderts größte wirtschaftliche Bedeutung erlangte. Seitdem waren die Steinkohlebergwerke und die kohleverarbeitenden Betriebe ununterbrochen bis Anfang der 1990er Jahre in Betrieb. Im Jahr 2014 existierte in der Umgebung der Stadt nur noch eine einzige Kohlegrube als Museumsbergwerk. Das Steinkohlenbergwerk Julia (poln. Kopalnia W?gla Kamiennego Julia) ist ein 1996 stillgelegtes Steinkohlenbergwerk in Weißstein (Bia?y Kamie? (Wa?brzych)) einem Ortsteil von Wa?brzych, (dt.: Waldenburg), Polen.
Wie Gerichtsakten belegen, existierten bereits seit 1561 im Bereich der Ortschaft Weißstein kleine Gruben, die oberflächennah Steinkohle abbauten. Weiterhin existiert aus dem Jahr 1577 ein Dokument Kaiser Rudolfs II, das den Steinkohlenbergbau in dieser Region bestätigt. Aufgrund des überarbeiteten Bergbaugesetzes für das Herzogtum Schlesien und das Land Glatz wurde am 23. Mai 1770 die Gewerkschaft Fuchs (?Lage) mit 128 Kuxen gegründet.
Der Übergang zum Tiefbau erfolgte 1865, als man Schacht „Julius“ abteufte und mit einem Malakowturm versah. „Julius“ war sowohl Förder- als auch Wasserhaltungsschacht. Schon vier Jahre später errichtete man 55 m weiter südwestlich Schacht „Ida“ (später „Sobótka“), 1887 kam als dritter Schacht „Dampf“ hinzu, der mittels Wärme die Wetter auszog. Auch diese Schächte verfügten über aus Ziegeln gemauerte Malakowtürme. Mit zunehmender Teufe wurden in diese für „Julia“ 1893 und für „Ida/Sobótka“ 1903 stählerne Fördergerüste eingezogen. Zur Hauptanlage gehörten auch der „Bohrschacht“ und der „Schacht am Fuchsberge“; sie dienten neben dem „Dampfschacht“ der Wetterführung. Zwei weitere Schächte bildeten eine separate Außenanlage, „Hans-Heinrich“, der in den 60er Jahren abgeteuft worden war und eine Tiefe von 113 Metern erreichte, sowie „Bolko“. Im Jahr 1912 verfügte das Bergwerk über vier Sohlen: I. Sohle 105 m Teufe, II. Sohle 155 m, III Sohle 210 m und IV. Sohle 265 m.
Parallel dazu kam es zu mehreren Erweiterungen. 1890 erwarb die Gewerkschaft die Steinkohlenfelder „Morgenstern“ und „Abendstern“, 1907 die Grube David und 1922 erfolgte der Zusammenschluss mit Segen Gottes. Mit diesen Vergrößerungen ging auch ein Besitzerwechsel im Jahr 1920 einher. Sowohl Fuchs als auch David wurden von der Firma Schering übernommen und in die Oberschlesischen Kokswerke und Chemischen Fabriken eingebracht. Die sich verschlechternde wirtschaftliche Lage führte zu weiteren Konzentrationen im Waldenburger Steinkohlenbergbau. So gründeten die „Kokswerke und Chemischen Fabriken“, die „Rütgerswerke A.G. Berlin“ und die Gewerkschaft Glückhilf-Friedenshoffnung 1928 die „Niederschlesische Bergbau AG Waldenburg (NIBAG)“, in der das Bergwerk bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs verblieb. Weil die Besetzung von Wa?brzych bei Kriegsende durch sowjetische Truppen kampflos geschah, kam es zu keinen kriegsbedingten Zerstörungen und die Produktion konnte rasch fortgeführt werden. Am 11. Juli 1945 übernahmen polnische Behörden die Verwaltung aller Zechen im niederschlesischen Bergbaurevier. Die Fuchsgrube erhielt vom Juli 1945 bis zum Januar 1946 den Namen Julia, danach bis 1950 Bia?y Kamie? und von 1950 bis 1993 Thorez.
Das schlesische Fürstentum Pleß (polnisch: Ksi?stwo Pszczy?skie, tschechisch: Pštinsko, auch Pštinské panství) lag im beskidischen Vorland in der Niederung der Plesse (Pszczynka), eines Nebenflusses der Weichsel. Es bestand von 1412 bis 1918, seit 1452 als Freie Standesherrschaft. Die Standesherrschaft Pleß verblieb bis 1765 im Besitz der Erben des Fürstbischofs, wobei sie bis 1742 der Krone Böhmen unterstand, die seit 1526 die Habsburger trugen. Zusammen mit fast ganz Schlesien fiel sie nach dem Ersten Schlesischen Krieg an Preußen. 1817 erhob König Friedrich Wilhelm III. die schlesische Standesherrschaft zu einem preußischen Fürstentum.
Hans Heinrich XI. von Pleß war der Oberstjägermeister Kaiser Wilhelms I. Er war Mitglied des Preußischen Herrenhauses und von 1867 bis 1884 Abgeordneter der Reichs- und Freikonservativen Partei im Reichstag. 1890 wurde der Fürst Mitglied des Preußischen Staatsrats. 1905 erhob ihn der Kaiser für seine Person zum Herzog von Pleß. Er war der erste Montanmagnat der deutschen Schwerindustrie. Die Steinkohlenbergwerke bei Waldenburg (Niederschlesien) brachten ihm hohe Gewinne. Für die Bergleute seiner Kohlegruben im Waldenburger Bergbaurevier und deren Familien richtete er Fürsorgeanstalten ein. Diese galten – für seine Zeit – als fortschrittlich.
Obwohl das Fürstentum Pleß bei der Teilung Oberschlesiens nach 1919 infolge des Friedensvertrages von Versailles an Polen fiel, blieben die Güter und das Schloss bis 1945 im Besitz der Familie Hochberg-Fürstenstein. 1922 besetzte polnisches Militär die Stadt Pless. Hans Heinrich XV. nahm in diesem Jahr die polnische Staatsangehörigkeit an, wohnte aber zunächst in seiner niederschlesischen Residenz Schloss Fürstenstein, später in Pless. Sein gesamtes Vermögen (mit Ausnahme der Schlösser) brachte er in zwei Kapitalgesellschaften ein: die Fürstlich Plessische Bergwerks AG in Kattowitz und die Fürstliche Brauerei AG in Tichau. Die Gesellschaften wirtschafteten bis 1945 gewinnbringend.
Gorce (deutsch Rothenbach) ist seit 1973 ein Stadtteil der Stadt Boguszów-Gorce im Powiat Wa?brzyski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Boguszów-Gorce ist Sitz der gleichnamigen Stadtgemeinde. Gorce liegt im Osten des Waldenburger Berglandes an der Wojewodschaftsstraße 367, die von Wa?brzych (deutsch Waldenburg) nach Kamienna Góra (deutsch: Landeshut (in Schlesien) führt.
Rothenbach wurde erstmals 1550 als Besitz der Adelsfamilie von Hochberg auf Fürstenstein erwähnt, auf die die Ortsgründung vermutlich zurückgeht. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel es zusammen mit Schlesien an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Landeshut eingegliedert. Es bildete eine eigene Landgemeinde und war Sitz des gleichnamigen Amtsbezirks, zu dem auch die Landgemeinden Gaablau und Liebersdorf gehörten. Mit einer Verwaltungsreform wurde der Amtsbezirk Rothenbach 1934 dem Landkreis Waldenburg zugeschlagen, mit dem er bis 1945 verbunden blieb.
Wirtschaftliche Bedeutung erlangte Rothenbach erst nach 1850, als die Gustavgrube aus Schwarzwaldau und die benachbarte Abendröthegrube ihre Hauptbetriebe hierher verlegten. 1939 bestand Rothenbach aus 4.535 Einwohnern.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Rothenbach 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Gorce umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1954 wurde Gorce zur stadtartigen Siedlung und 1962 zur Stadt erhoben. 1973 wurde es mit der benachbarten Stadt Boguszów (Gottesberg) zur Stadt unter der Doppelbezeichnung Boguszów-Gorce zusammengelegt, mit der es seither seine weitere Geschichte und Entwicklung teilt.
In Rothenbach westlich von Waldenburg (heute Ortsteil Gorce von Boguszów-Gorce) wurde 1860 das Bergwerk Abendröthe teinkohlenfeldern Neue Richter, Gute Hoffnung, Hilf uns wieder, Paul und Peter sowie Friedrich konsolidiert. Viele der genannten Felder waren schon um das Jahr 1790 verliehen worden. Das gesamte Grubenfeld hatte eine Größe von 3,22 km². Haupteigentümer der Gewerkschacht Abendröthe waren der Fürst von Pleß und der Unternehmer Egmont Tielsch.
Während anfänglich die Kohle über Stollen hereingeholt worden war und auch die Entwässerung über solche erfolgte, teufte man 1873 der Schacht Clara ab, von dem aus die Sohlen bei 106 m und bei 216 aufgeschlossen wurden. Parallel dazu existierte der Muldenschacht (248 m), der mit Clara durchschlägig war. 1927 wurde das Bergwerk stillgelegt und das Grubenfeld Glückhilf-Friedenshoffnung zugeschlagen. Ab 1945 trug es unter polnischer Leitung den Namen Klara.
Förderzahlen: Abendröthe/Klara 1840: 8.000 t; 1858: 31.000 t; 1912: 257.858 t .