State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Knurow (Oberschlesien), Königliche Berginspektion IV
Location of issue: Knurow, Oberschlesien
Date of issue: 12.11.1918 , gültig bis 10.12.1918
Value: 20 Mark
Size: 142 x 91 mm
Material: green paper
Watermark: PAPIERFABRIK / SACKRAU
Serial : -
Serial no. : 698
Signatures: (1) rot
Printer:
Obv.: … , schwarzer Text auf grünem Papier, links Hammer und Schlegel und ein Siegel mit Adler über gekröntem und gekreuztem Hammer und Schlegel.
Rev.: (leer) .
References: Geiger 278.01 .
Knurów (deutsch Knurow, historisch Knauersdorf) ist heute eine Stadt im Powiat Gliwicki der Woiwodschaft Schlesien in Südpolen. Knurów liegt rund 20 Kilometer westlich von Kattowitz, 15 km nordöstlich von Rybnik und sieben Kilometer südlich der Kreisstadt Gliwice (Gleiwitz) am Südwestrand des Oberschlesischen Industriegebietes. Einwohner: 37.801 (31. Dez. 2020).
In einer Besitzaufzählung des Bistums Breslau vom Ende des 13. Jahrhunderts (Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis) wurde der Ort Cnurowicz zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Ort teilte das Schicksal des Gleiwitzer Landes, kam mit diesem 1339 an Böhmen und 1526 an Habsburg. Knurow wurde 1730 Besitz der Raudener Zisterzienser und kam 1742 an Preußen. Der alte Kirchort Knurow, damals Knauersdorf, ist 1447 als Pfarrei nachgewiesen, verlor aber mit dem Dreißigjährigen Krieg als Filiale von Gieraltowitz seine Unabhängigkeit und wurde erst am 1. Juli 1915 wieder zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Für das Jahr 1534 findet sich die Schreibweise Knaurszdorff des Ortsnamens.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann man im Kreis Rybnik, dem das Dorf und Rittergut Knurrow (der im 19. Jahrhundert übliche Name) angehörte, Steinkohlebergbau zu betreiben. Auch das Gebiet um Knurow war reich an Kohlevorkommen und das Bauerndorf, das 1871 noch 849 Einwohner gezählt hatte, entwickelte sich zu einer Industriesiedlung mit 4.339 Einwohnern im Jahr 1910. Am 7. Juni 1902 kaufte der preußische Staat den Ort für 1,73 Millionen Mark, und 1903 wurde mit dem Bau eines ersten Bergwerks in Knurow begonnen, das 1906 seinen Betrieb aufnahm und nach dem preußischen Oberberghauptmann Gustav von Velsen (1847–1923) benannt wurde. Später folgte eine Kokerei, für die von 1913 bis 1914 zwei Öfen errichtet wurden. Darüber hinaus erhielt der Ort mit neuen Straßen, die teilweise gepflastert waren, eine bessere Verkehrsanbindung an Gleiwitz und Rybnik. 1908 fand Knurow Anschluss an die Eisenbahnlinie nach Gieraltowitz. Wegen der raschen Bevölkerungszunahme wurden von 1904 bis 1910 insgesamt 821 neue Wohnungen errichtet. Diese befanden sich zum Teil in den vier neu angelegten Arbeiterkolonien. Die Infrastruktur wurde auch durch ein Knappschafts-Krankenhaus, ein Hotel und viele Geschäfte erweitert. Der größte Betrieb auf dem heutigen Stadtgebiet war die Chemiefabrik in Kriewald. Sie wurde bereits 1875 als Schwarzpulverfabrik von der in Köln ansässigen Vereinigte Rheinisch-Westfälische Pulverfabriken AG angelegt. Das Schwarzpulver war für die Kohlebergwerke als Sprengmittel unentbehrlich. Im Ersten Weltkrieg war die Fabrik ein kriegswichtiger Betrieb.
Während des dritten schlesischen Aufstands fand die Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 statt, bei der etwa 37 % der gültigen Stimmen in Knurow für Deutschland abgegeben wurden. Seit 1922 gehörten Knurow und seine heutigen Stadtteile zu Polen. Die Grenze zu Deutschland verlief direkt nördlich der Ortsgrenze. Beim Überfall auf Polen zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 wurde die Stadt von der deutschen Wehrmacht besetzt und wieder Knurow genannt; es bestanden aber Pläne, den Ort in Knauersdorf umzubenennen. Am 26. Januar 1945 um 15:00 Uhr erreichte die Rote Armee den Ort. Knurów war zu Kriegsende nicht zerstört, so dass sich das Wirtschaftsleben nach der Wiedereröffnung der Betriebe bald wieder normalisierte.
Papierfabrik Sacrau GmbH: OrtssitzSacrau (Kr. Oels), In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Hartmann, den Besitzer einer Wassermühle, als kleiner Handpapier-Betrieb eröffnet (1837 erwähnt). Inhaber 1866: "Korn & Bock" bzw. 1875 als "Maschinenpapierfabrik Korn & Bock" in Breslau. Firmierung lt. [Reichs-Adreßbuch (1900) 2906]: "Papierfabrik Sakrau GmbH" (mit "k"). 1928: "Sacrauer Papierfabrik und Großhandlung GmbH", Tel.: Hundsfeld 35. Auch Werke in Emanuelsegen (OS) und Hirschberg-Cunnersdorf (siehe beide). Seit 1934 an die "Schlesischen Cellulose- und Papierfabriken Ewald Schoeller & Co." (s.d.). Hatte um 1940 vier Papiermaschinen, sieben Zellstoffwattemaschinen, ein Papierverarbeitungswerk, eine Holzschleiferei und ein Sägewerk und war eine der leistungsfähigsten Papierfabriken in Deutschland.