State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Kevelaer (municipality)
Location of issue: Kevelaer (municipality) (Rhl / NW) Gemeinde
Date of issue: 1.6.1921 AD.,
Value: 25 Pfennig
Size: ca. 99 x 64 mm
Material: paper
Watermark: Parkett
Serial : -
Serial no. : -
Signature: (1)
Printer:
Obv.: Gutschein über 25 Pfennig / ... / ... / ... , Bauer in der Kevelaerer Tracht mit den Worten „Dor hör ek t’hüß“ („dort bin ich zu Hause“), auf Blumenfeld vor Gemeinde-Ansicht mit Kirche und Windmühle.
Rev.: 25/Pfennig – 25/Pfennig / ... / .… / ... , Gemeinde-Wappen auf Blüten vor Gnadenkapelle.
References: Grabowski/Mehl 690.1-2/3 .
Die Wallfahrtsstadt Kevelaer (mit Dehnungs-e) liegt am unteren linken Niederrhein im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Sie ist eine Mittlere kreisangehörige Stadt des Kreises Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf. Durch Erlass des Innenministers des Landes Nordrhein-Westfalen wurde der Gemeinde Kevelaer am 25. Mai 1949 das Stadtrecht verliehen.
Die Gründung des Ortes erfolgte in der Merowingerzeit. Urkundlich wird Kevelaer erstmals am 10. Mai 1300 erwähnt. Die Bauerschaften Kevelaer und Wetten bildeten einen Gerichtsbezirk und gehörten im Spätmittelalter zum Niederamt Geldern der Grafschaft Geldern. Durch den Vertrag von Venlo vom 12. September 1543 wurde das Herzogtum Geldern in seiner damaligen Form aufgehoben und zu einer der 17 Provinzen der Spanischen Niederlande erklärt. 1614, wenige Jahre vor dem Dreißigjährigen Krieg, fiel das Herzogtum Kleve an das protestantische Kurbrandenburg. Mitten durch das heutige Stadtgebiet verlief eine neue Staatsgrenze. Kervenheim und Winnekendonk gehörten nun zum protestantischen Brandenburg, und Kevelaer, Twisteden und Wetten gehörten zu den katholischen Spanischen Niederlanden.
Im Ersten Weltkrieg war Kevelaer Garnisonsstadt, bekam aber außer der Einquartierung von Soldaten und der Aufhebung des Bahnverkehrs direkte Kriegsfolgen kaum zu spüren. Dies änderte sich erst 1918 mit der Niederlage Deutschlands und der folgenden Besatzung Kevelaers durch belgische Truppen (Alliierte Rheinlandbesetzung). Die Bewohner wurden mit strikten Auflagen konfrontiert. Personen, die uniformierte Besatzer nicht grüßten, wurden inhaftiert. In den Hausfluren mussten Hausbewohnerverzeichnisse ausgehängt werden. Es bestand ein nächtliches Ausgehverbot. Briefe, die länger als zwei Seiten waren, wurden nicht befördert. Alle Briefe wurden von einer Behörde überprüft und gegebenenfalls zensiert. Lebensmittel wie Brot, Fleisch und Fett waren rationiert. Man erhielt sie nur gegen Lebensmittelkarten. Die belgische Besatzung blieb bis 1926.
Ende 1919 fanden die ersten Wahlen zur Nationalversammlung der Weimarer Republik und die ersten Gemeindewahlen in Kevelaer statt. Im Rheinland entstand eine Separatistenbewegung, die 1923 die Rheinische Republik ausrief. Im Siebengebirge kam es deshalb zur Schlacht von Aegidienberg, bei der 14 Separatisten ums Leben kamen. Unter ihnen sollen auch Personen aus Kevelaer gewesen sein.
Im Oktober 1920 fand der Niederrheinische Katholikentag in Kevelaer statt. 1923 wurde die Marienkirche zur päpstlichen Marienbasilika erhoben.
Während der Inflation in der Weimarer Republik druckte Kevelaer 1921 eigenes Notgeld. Die Scheine zeigten unter anderem als Motive das Wappen Kevelaers, die Gnadenkapelle, die Gottesmutter Maria und Bauern in der Kevelaerer Tracht mit den Worten „Dor hör ek t’hüß“ („dort bin ich zu Hause“).
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