State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Gross-Wartenberg, Kreis
Location of issue: Groß-Wartenberg (Schlesien / Poland: Sycow) Kreis
Date of issue: 25.6.1919
Value: 50 Pfennig
Size: 72 x 48 mm
Material: paper
Watermark: Sechseckflechwerk (?)
Serial : -
Serial no. : 990
Signatures: v. Reinersdorff & Horn & Friedrich & ? / ? (5)
Printer: J. Fiedler Nachf., Grünberg i. Schlesien
Obv.: Kriegsgeld / … , schwarzer Text auf braunem Unterdruck mit Adler und Siegel.
Rev.: 50 – 50 / … , schwarzer Text auf braunem Unterdruck mit Adler und Siegel. Zwei schwarze Seriennummern, links 5 mm, rechts - 4,5mm hoch.
References: Tieste 2615.05.01.1 ; Grabowski G58.1a .
Der preußische Kreis Groß Wartenberg (bis 1888 Kreis Wartenberg) in Schlesien bestand in der Zeit von 1742 bis 1945. Seine Kreisstadt war die Stadt Groß Wartenberg, die bis 1888 Polnisch Wartenberg hieß. Das frühere Kreisgebiet liegt heute in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.
Nach der Eroberung des größten Teils von Schlesien führte König Friedrich II. durch Kabinettsorder am 25. November 1741 in Niederschlesien preußische Verwaltungsstrukturen ein. Dazu gehörte die Einrichtung zweier Kriegs- und Domänenkammern in Breslau und Glogau sowie deren Gliederung in Kreise und die Einsetzung von Landräten zum 1. Januar 1742. Aus den beiden Standesherrschaften Wartenberg und Goschütz sowie der Herrschaft Festenberg wurde der Kreis Wartenberg gebildet. Als erster Landrat des Kreises wurde Leonhard Moritz von Prittwitz-Gaffron eingesetzt.
Der Kreis Wartenberg unterstand zunächst der Kriegs- und Domänenkammer Breslau und wurde im Zuge der Stein-Hardenbergischen Reformen 1815 dem Regierungsbezirk Breslau der Provinz Schlesien zugeordnet. Bei der Kreisreform vom 1. Januar 1818 im Regierungsbezirk Breslau wurden die Stadt Medzibor sowie die Dörfer Benjaminsthal, Charlottenfeld, Conradau, Erdmannsberg, Friedrikenau, Glashütte, Glashütte bei Tscheschen, Hammer, Honig, Johannisdörfel, Joschune, Kalkowsky, Kenschen, Kenschenhammer, Klenowe, Kottowsky, Kotzine, Mariendorf, Neurode, Ossen, Pawlau, Riefken, Silonke, Suschen, Tscheschen und Wielky aus dem Kreis Oels in den Kreis Wartenberg umgegliedert.
Die Stadt Medzibor wurde 1886 in Neumittelwalde umbenannt. Seit der Umbenennung der Kreisstadt von Polnisch Wartenberg in Groß Wartenberg im Jahre 1888 lautete die amtliche Bezeichnung für den Kreis Groß Wartenberg. Nach den Ergebnissen der Volkszählung von 1905 gaben im Kreisgebiet zwischen 50 und 75 Prozent der ortsanwesenden Bevölkerung „deutsch“ als Muttersprache an.
Einwohner 1910: 48.414.
Landrat war 1918–1944 Detlev von Reinersdorff-Paczensky und Tenczin (1879–1973).
Zum 8. November 1919 bildete der Freistaat Preußen aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz der Provinz Schlesien die Provinz Niederschlesien sowie aus dem Regierungsbezirk Oppeln die Provinz Oberschlesien. Mit Inkrafttreten des Versailler Vertrages fiel am 10. Januar 1920 der östliche, überwiegend polnischsprachige Gebietsteil des Kreises Groß Wartenberg mit über 20.000 Einwohnern (ungefähr halb-halb evangelisch und römisch-katholisch) an Polen. Im Wege einer endgültigen Grenzbegradigung kehrten am 17. Juli 1920 die Landgemeinden Kunzendorf und Schleise aus Polen wieder zurück in den Kreis Groß Wartenberg.
Im Frühjahr 1945 hatte die Rote Armee das Kreisgebiet besetzt und es im Sommer 1945 gemäß dem Potsdamer Abkommen unter die Verwaltung der Volksrepublik Polen gestellt. Diese vertrieb in der Folgezeit die deutsche Bevölkerung aus dem Kreisgebiet und ersetzte sie durch Polen. Das Territorium des ehemaligen Kreises Groß Wartenberg bildet heute zusammen mit dem des ehemaligen Kreises Oels den Powiat Ole?nicki.