1921 AD., Germany, Germany, Weimar Republic, Grünberg in Schlesien, Stadt, Notgeld, collector series issue, 75 Pfennig, Grabowski/Mehl 489.2b-6/6. Reverse
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State: Germany, Weimar Republic
Issuer: Grünberg in Schlesien, Stadt
Location of issue: Grünberg in Schlesien (Schlesien / Poland: Zielona Gora) Stadt
Date of issue: 1921 AD. (?), gültig bis 31.12.1921
Value: 75 Pfennig
Size: ca. 100 x 70 mm
Material: thin paper – dünnes Papier
Watermark: -
Serial : -
Serial no. : -
Signatures: (2)
Printer: Ratsdruckerei R. Dules, Glauchau ; designer: Georg Schleinitz
Obv.: 75 - 75 / Grünberg / i. Schlesien / Tuchmacherei – Weinbau / .... , in der Mitte das Stadtwappen zwischen Webstuhl und Weinkeller.
Rev.: 75 - 75 / … / 6 / … / … , zwei Männer stehen mit Weingläsern und Degen um ein Fass und prosten sich zu, links ein roter Teufel, rechts Mann mit Weinglas.
References: Grabowski/Mehl 489.2b-6/6 .
Das heutige Zielona Góra, ehemals deutsch: Grünberg in Schlesien, ist eine Großstadt mit über 140.000 Einwohnern und neben Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe) eine der beiden Hauptstädte der polnischen Woiwodschaft Lebus. Einwohner: 140.892 (31. Dez. 2020).
1925: 24.898 Einwohner, davon 21.021 Evangelische, 3.079 Katholiken, 45 sonstige Christen und 69 Juden.
Zielona Góra befindet sich im Westen von Polen und liegt historisch betrachtet im nördlichen Niederschlesien nahe der Oder, rund 110 Kilometer südwestlich von Posen, etwa 140 Kilometer nordwestlich von Breslau und 85 Kilometer nordöstlich von Cottbus. Die Grenze zu Deutschland ist rund 55 Kilometer entfernt.
Nach einer Chronik sollen die Ursprünge der Stadt in einer 1222 errichteten Meierei liegen, um die eine Ansiedlung entstand. Grünberg gehörte zum Herzogtum Glogau und wurde 1302 erstmals urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt besaß sie bereits Stadtrecht. 1323 erhielt Grünberg schließlich volle Stadtrechte. 1335 ging das Herzogtum Glogau an die Böhmische Krone über und geriet 1526 schließlich unter die Herrschaft der Habsburger. 1627 brannte die Stadt ab. 1740 kam Grünberg als Teil Schlesiens zu Preußen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich in der Stadt das Tuchmacherhandwerk stark, sodass es im 17. Jahrhundert 800 Tuchmacher in Grünberg gab.
Grünberg in Schlesien war ab 1816 Verwaltungssitz des gleichnamigen Kreises im Regierungsbezirk Liegnitz in der preußischen Provinz Schlesien des Deutschen Reichs. Um 1900 hatte die Stadt Grünberg zwei evangelische Kirchen, eine katholische Kirche, eine Synagoge, ein Realgymnasium und ein Amtsgericht. Von 1919 bis 1938 und von 1941 bis 1945 gehörte Grünberg zur Provinz Niederschlesien.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Grünberg im Februar 1945 von der Roten Armee besetzt; etwa 500 Deutsche nahmen sich das Leben. Soweit die Bewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus Grünberg vertrieben oder später zwangsausgesiedelt und polnische Neusiedler kamen in den Ort. Die Polen führten für Grünberg im März 1945 die Ortsbezeichnung Zielona Góra ein, die übersetzt grüner Berg bedeutet.
Wappen: „In Grün eine silberne Burg mit zwei spitzbedachten Türmen, zwischen denen auf den Zinnen ein Spangenhelm steht, über den ein gestürzter, gesichteter goldener Halbmond schwebt; unter dem Gatter des geöffneten Tores eine goldene Schräglinksleiste.“
Wappenbegründung: Die Stadtfarben waren Grün - Gelb (Gold). Ein im 14. Jahrhundert geschnittener Stempel zeigt zwischen den Türmen einen gelehnten Schild, besetzt mit einem Topfhelm, der einen Adlerpflug trägt. Der einzige Abdruck an einer Urkunde von 1421 ist so beschädigt, dass die Schildfigur nicht zu erkennen ist. Der Helm lässt den Löwen von Böhmen vermuten, dem seit 1339 das Fürstentum Glogau, zu dem Grünberg gehörte, lehenspflichtig war. Das folgende Siegel (vom Jahre 1400) lässt den Schild weg. Der Helm bleibt, aber sein Kleinod ist undeutlich geworden. Hundert Jahre später hat es der Stempelschneider nicht mehr verstanden und schließlich hielt man es für einen Halbmond.
Der schlesiche Zecher
August Kopisch, Melodie - Friedrich August Reissiger
1. Auf Schlesiens Bergen, da wächst ein Wein,
Der braucht nicht Hitze, nicht Sonnenschein.
Ob's Jahr ist schlecht, ob's Jahr ist gut,
Da trinkt man fröhlich der Trauben Blut.
2. Da lag ich einmal vor'm vollen Faß.
Ein andrer soll mir trinken das,
So rief ich, und sollt's der Teufel sein,
Ich trink ihn nieder mit solchem Wein!
3. Und wie noch das letzte Wort verhallt,
Des Satans Tritt durch den Keller schallt.
He, Freund, gewinn ich, so bist du mein;
Ich geh, so ruft er, die Wette ein!
4. Da wurde manch Krüglein leer gemacht;
Wir tranken beinah die halbe Nacht.
Da lallte der Teufel: He, Kamerad,
Beim Fegefeuer, jetzt hab ich's satt!
5. Ich trank vor hundert Jahren in Prag
Mit den Studenten dort Nacht und Tag,
Doch mehr zu trinken solch sauren Wein,
Müßt ich ein geborner Schlesier sein!
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