1764 AD., Austrian Netherlands, Brussel mint, Maria Theresia, in the name of Franz I, Taler, Delmonte 384.
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Austrian Netherlands, Maria Theresia (1740-1780), in the name of Franz I (1755-1765), Brussel mint, 1764 AD.,
1 Taler (40 mm / 29,03 g),
Obv.: FRANCIS. D. GRATIA - ROMAN. IMPERAT. S. A. (face) , crowned double eagle surrounded by a chain.
Rev.: GERM. IERO. REX LOTH. BAR. MAG. HET. DUX 1764 , Burgundian St. Andrews-Cross and golden Vlies, 3 crowns in fields.
KM 22 ; Vanhoudt J-32 ; Delmonte 384 .
Franz Stephan von Lothringen (* 8. Dezember 1708 in Nancy; †18. August 1765 in Innsbruck) war als Franz III. Herzog von Lothringen und Bar (1729–1737), als Franz II. Großherzog der Toskana (1737–1765) sowie ab 21. November 1740 Mitregent in den Habsburgischen Erblanden und seit 1745 als Franz I. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.
Franz Stephan war der vierte Sohn des Herzogs Leopold Joseph von Lothringen und dessen Frau Elisabeth Charlotte von Orléans. Über seine Großmutter Eleonore war er ein Urenkel Kaiser Ferdinands III. und über seine Mutter ein Urenkel Ludwigs XIII. von Frankreich.Seine Großmutter mütterlicherseits war Liselotte v.d.Pfalz, die mit dem Bruder Ludwigs XIV., Philipp von Orléans verheiratet war. Er hatte also sowohl habsburgische, bourbonische, als auch Pfalz-Wittelsbachische Vorfahren. Am 12. Februar 1736 fand die Hochzeit Franz Stephans mit Maria Theresia von Österreich statt. Im Unterschied zu den üblichen dynastischen Verbindungen dieser Zeit war es eine echte Liebesheirat. 1740 starb Karl VI. Da er keinen männlichen Nachfolger hatte, erbte gemäß der 1713 erlassenen pragmatischen Sanktion seine Tochter Maria Theresia die habsburgischen Lande. Das bot den Anlass für den österreichischen Erbfolgekrieg, der mit dem Einmarsch Friedrichs des Großen in Schlesien begann. Als Nachfolger Karls VI. wurde 1742 der bayerische Kurfürst Karl Albrecht, der Maria Theresias Ansprüche bestritt, zum Kaiser Karl VII. gekrönt. Franz Stephan war seit 1740 Mitregent in den habsburgischen Erblanden. Maria Theresia, die ihn dazu erklärte, führte allerdings die Regierung der Habsburgermonarchie größtenteils selbst; die Mitregentenfunktion sollte vor allem der Wahrung seiner Würde vor der (damals noch nicht absehbaren) Kaiserkrönung dienen, da er andernfalls in Staatsgeschäften funktionsloser Prinzgemahl gewesen wäre.
Franz Stephan befasste sich auf Grund dessen intensiv und erfolgreich mit der Konsolidierung der Finanzen des neuen Hauses Habsburg-Lothringen, das er gemeinsam mit Maria Theresia begründet hatte und das bis 1918 die Herrscher der Donaumonarchie stellen sollte.
Nach dem Tode Karls VII. 1745 erklärte dessen Sohn Maximilian Joseph sein Einverständnis mit der Wahl Franz Stephans zum Kaiser. Diese fand am 13. September 1745 in Frankfurt am Main statt. Franz Stephan erhielt die Stimmen von sieben der neun Kurfürsten und wurde daraufhin am 4. Oktober in der Bartholomäuskirche gekrönt. Als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches nannte er sich Franz I. (nicht zu verwechseln mit seinem Enkel, Kaiser Franz I. von Österreich, reg. 1804–1835, der als letzter Monarch des Heiligen Römischen Reiches 1792–1806 Franz II. war). Da er weder als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches noch als formaler Mitregent der habsburgischen Erblande ausgelastet war, fand Franz Stephan genügend Zeit, sich seinen eigentlichen Neigungen zu widmen, nämlich den Naturwissenschaften und seiner Münz- und Mineraliensammlung.
Franz Stephan starb am 18. August 1765 nach der Hochzeit seines Sohnes Leopold II. in Innsbruck plötzlich an einem Schlaganfall. Sein ältester Sohn Joseph trat die Nachfolge als Mitregent Maria Theresias an und wurde zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gewählt.
von http://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=40&t=1786 :
http://www.reppa.de/lex.asp?link=Kronent.htm : Talermünze der österreichisch-habsburgischen Niederlande, die im Zuge einer Neuordnung des Münzwesens 1755 als Nachfolger des Albertustalers eingeführt wurde. Der Name geht auf das Münzbild der Rs. zurück, das 3 bzw. 4 Kronen in den Winkeln des burgundischen Andreaskreuzes zeigt: Die Prägungen unter Maria Theresia (1740-1780) zeigen 4 Kronen, unter Franz I. (1745-1765), Joseph II. (1780-1790), Leopold II. (1790-1792) und Franz II. (1792-1797) drei Kronen und das Kleinod des Ordens vom Goldenen Vlies. Die Vs. der zuerst in Brüssel geprägten Stücke zeigt bis 1780 den Doppeladler, danach die Köpfe der Herrscher. Das Raugewicht beträgt 29,44 g bei einem Silberanteil von 873/1000, das Feingewicht beträgt also 25,7 g.
Im ausgehenden 18. Jh. wurden die Kronentaler in großen Mengen in Österreich (Wien), Ungarn (Kremnitz) und Oberitalien (Mailand) geprägt. Die Koalitionsstaaten verwendeten sie zur Deckung der Kriegskosten. Im beginnenden 19. Jh. verdrängten die um ca. 2,2% überbewerteten Kronentaler und ihre Teilstücke in Süddeutschland den Laubtaler und den Konventionstaler. Im Jahr 1809 begann zunächst Bayern, dann u.a. auch Baden, Württemberg und Hessen-Darmstadt die heimatlos gewordenen Kronentaler mit verschiedenen Münzbildern selbst zu prägen. Durch den überbewerteten Kurs ersparten sie dem Münzherrn zwar Feinsilber, brachten aber eine schleichende Geldentwertung mit sich. Der Kronentaler wurde nicht im offiziell gültigen 24-Gulden-Fuß, sondern in einem 24 1/2-Gulden-Fuß ausgeprägt. Im Münchener Münzvertrag von 1837 wurde der Münzfuß der Kronentaler für den süddeutschen Gulden übernommen. Mit dem Wiener Münzvertrag von 1857 wurden die Kronentaler außer Kurs gesetzt.
Gerhard Schön hat geschrieben:
Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts waren die Kronentaler besonders im Süden des Reiches weit verbreitet (wurden dann ja auch von zahlreichen süddeutschen Ständen in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in neuer Gestaltung geprägt). Das Münzmotiv des Kreuzes rührt von den Albertustalern (Kreuztalern) her. Die Kronentaler waren leichter ausgebracht als die Reichsspeziestaler, sie wurden unter der Regierung des Kaiserhauses geprägt, stellten aber keine reichskonstitutionsmäßige Sorte dar. Nachdem in Süddeutschland die eigentlich gültigen Konventionstaler schon weitgehend aus dem Zahlungsverkehr in Richtung Levante abgewandert waren, dadurch die Kopfstücke (Zwanziger) zur hauptsächlich vorhandenen Münze wurden, die in ihrer Mehrzahl aber schon ziemlich abgegriffen waren, so dass sechs davon nicht mehr den Silbergehalt eines ganzen Konventionstalers ergaben, wollte auch kaum noch jemand einen solchen für sechs Kopfstücke hergeben. Mehr als diesen Gegenwert in Handel und Wandel zu geben oder zu nehmen war aber verboten. Viel einfacher hatten es da die Kronentaler, deren Kurs man auf der Grundlage der abgegriffenen Zwanziger festlegen konnte und die dann wirklich zu haben waren, nicht zuletzt deshalb, weil sie in so vielen Münzstätten in hoher Stückzahl produziert wurden.
(http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?t=28675 )
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